Hier spricht der große Vorsitzende (16): „Es wäre ein riesiger Hühnerhaufen“
Ihre Wahlstimmen laufen unter „Sonstige“: Kleinstparteien. Die taz lässt sie zu Wort kommen. Dieses Mal: die Freien Wähler.
taz: Herr Aiwanger, waren Sie mal Klassensprecher?
Hubert Aiwanger: Ja. Mehrmals.
Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?
ist Bundesvorsitzender der Freien Wähler. Die Partei wirbt mit dem Slogan „Sachbezogen. Unabhängig. Bürgernah“. Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2009: 0,0 Prozent.
Die Rubrik „Hier spricht der große Vorsitzende“ erscheint täglich in der wahl-taz. Bis auf eine Spezialfrage werden alle Parteichefs mit den gleichen Fragen konfrontiert. Kurz vor der Wahl: die abschließende und umfassende Analyse der Kleinstparteien.
Bundeskanzler.
Sind Sie für die Fünfprozenthürde?
Ja auf Bundesebene. Auf Landesebene klagen wir dagegen. Ich bin dafür, damit die Partei eine gewisse Aufmerksamkeit und Bedeutung sich auch erarbeiten muss. Sonst haben wir am Ende lauter 1-Prozent-Parteien im Parlament. Das wäre ein Riesendurcheinander, der Bundestag ein riesiger Hühnerhaufen, der schwer zu steuern ist. Drei Parteien gehen ja noch. Aber da wären ja dann schnell sechs, sieben Parteien drin und auch wenn wir auch nicht drin sind, aber das zerfasert dann doch total.
Ihnen wird von einem ehemaligen Mitglied vorgeworfen, die Partei kubanisch zu regieren. Wie halten Sie es denn mit Fidel Castro?
Das Mitglied, das diese Kritik äußerte wurde abgewählt. Und Fidel, na gut, der hat für sein Land schon einiges getan. Aber mit seinem Kommunismus ist er halt gescheitert, weil er keine funktionstüchtige Wirtschaft aufbauen konnte.
Vielen Dank und viel Erfolg bei der Wahl
Danke. Ihnen auch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!