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Hier spricht der PräsidentThe Greatest

Eine Studie dreier Journalisten der „New York Times“ zeigt: Der größte Teil von Donald Trumps öffentlichen Äußerungen entfällt auf Eigenlob.

US-Präsident Trump: „caranna virus“ Foto: Patrick Semansky / AP

Dass der Geisteszustand des amerikanischen Präsidenten Anlass zur Sorge gibt, wurde nicht erst kürzlich klar, als er während der Pressekonferenz im Weißen Haus laut denkend Ideen entwickelte, wie sich Covid-19 bekämpfen ließe: durch die Injektion von Desinfektionsmitteln beispielsweise oder auch „sehr, sehr starkes Licht“.

Die speziellen Herausforderungen indes betreffen nicht nur sein Denken, sondern auch das Sprechen: Wörter, die mittlerweile jedem Grundschüler leicht über die Lippen gehen, bringen Donald Trump ins Stottern, angefangen beim „caranna virus“ bis hin zu „Remdesa-voir“. Und aus „sick patients“ werden gern auch mal „six patients“ – kein unerheblicher Unterschied, wenn es um eine Pandemie geht, die das Leben unzähliger Menschen bedroht. Bei Youtube lassen sich entsprechende Aufnahmen ansehen, die man lustig finden könnte, wenn es nicht so schrecklich ernst wäre.

Interessant, wenngleich nicht völlig überraschend, sind die Ergebnisse einer Studie, die nun drei Journalisten der New York Times vorgelegt haben: Von den über 260.000 Wörtern, die der Präsident zwischen dem 9. März und Mitte April bei öffentlichen Auftritten zur aktuellen Lage von sich gegeben hat – diese Menge entspricht in etwa einem 700 Seiten starken Buch –, entfällt der größte Teil der sich wiederholenden Äußerungen (600) auf Eigenlob. Dieses auszusprechen, fällt ihm leicht.

Keine komplexe Syntax, bitte.

Anerkennende Worte für andere finden sich durchaus auch (über 360 Erwähnungen), ebenso wie Beschuldigungen (über 110). Der Anteil von Äußerungen, die Mitgefühl zum Ausdruck bringen oder die nationale Einheit beschwören, beläuft sich mit ca. 160 auf ein knappes Viertel seiner selbstverherrlichenden oder ein Topmitglied seines Teams lobenden Aussagen. Dennoch: Zu komplex darf die Syntax nicht sein.

Mit Sätzen wie „We have done a job, the likes of which nobody has ever done“ gerät Trump schwer an die Grenzen seiner Selbstbeweihräucherungseloquenz; griffiger bleibt doch nach wie vor das vielfach wiederholte „great“. Allein in der Studie der New York Times findet es sich 53-mal, die Superlativform – selbstverständlich – eingeschlossen.

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