Hausprojekt Rigaer94 in Berlin: Großeinsatz am 11. März
Wie erwartet wird ein Brandschutzexperte das Gebäude begutachten, geschützt von der Polizei. Nun ist auch der Termin bekannt geworden.
Sie müssten laut Aretin dafür sorgen, dass der Sachverständige an beiden Tagen ab 8 Uhr ins Haus kommt, auch der Zutritt zu den Wohnungen sollte gewährt werden, sagte der Anwalt der Deutschen Presse-Agentur. Etwaige Mängel beim Brandschutz sollten festgestellt werden. Innenverwaltung, Eigentümer und Polizei hätten sich verständigt. Zuvor hatten Rbb und Berliner Morgenpost über den Termin berichtet.
Die Polizei kündigte am Sonntag an, sie werde den Gutachter begleiten und schützen. Einem entsprechenden Ersuchen werde entsprochen, sagte ein Sprecher. Das in Teilen besetzte Haus gilt als eines der letzten Symbole der linksextremen Szene in Berlin.
Der Anwalt sagte weiter, auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sei informiert worden. Die Brandschutz-Untersuchung sei eine Anordnung des Amtes. Es habe sich aber noch nicht geäußert, ob Vertreter am 11. und 12. März vor Ort sein wollten.
Bereits nach Gerichtsentscheidungen Mitte Februar zugunsten des Eigentümers hatte Anwalt von Aretin angekündigt, dass spätestens bis Mitte März ein Brandschutz-Gutachter und ein Vertreter des Besitzers unter Polizeischutz das bislang meist verbarrikadierte Haus untersuchen sollen.
Widerstand ist bereits angekündigt
Der Polizei dürfte damit erneut ein Großeinsatz bevorstehen. Immer wieder kam es in der Rigaer Straße zu Gewaltausbrüchen und Angriffen auf Polizisten. Angehörige der linksradikalen Szene hatten nach den Gerichtsentscheidungen bereits Gegenwehr angekündigt. Es gebe nur eine Antwort, „Widerstand auf der Straße“, hieß es im Internet. Aktivisten befürchten, dass der Brandschutz lediglich als Vorwand genutzt werden soll, um das Haus räumen zu lassen.
Laut Eigentümer-Anwalt soll der Gutachter das Gebäude mit Vorderhaus, Seitenflügel und Hinterhaus auf mögliche Brandgefahr untersuchen. Es gehe um mögliche illegale Wanddurchbrüche, Falltüren, fehlerhaft verlegte Elektroleitungen, Sicherheitstore und Brandbeschleuniger. Das Verwaltungsgericht hatte die Polizei verpflichtet, den Sachverständigen beim Betreten des Hauses zu schützen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
Gewalt an Frauen
Ein Femizid ist ein Femizid und bleibt ein Femizid