Hasskommentare im Internet: Ein Netzwerk gegen Trolle
Die deutsche Ausgabe der Kampagne „No Hate Speech Movement“ ist gestartet. Sie wendet sich gegen menschenfeindliche Postings im Internet.
Häme, Zorn und Hass haben in sozialen Netzwerken, Medien-Kommentarspalten und Foren zugenommen. Die vermeintliche Netz-Anonymität verleite viele Internetnutzer zu Hasskommentaren gegen Minderheiten, sagte der Projektkoordinator der deutschen „No Hate Speech Movement“-Kampagne, Sami David Rauscher, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vor allem im Zuge der aktuellen Flüchtlingsdiskussion habe sich die Situation verschärft.
In Deutschland soll künftig das Engagement gegen Hasskommentare über die Internetseite www.no-hate-speech.de koordiniert werden, betonte Rauscher. Unter anderem soll auf die Gefahren von Hassreden für die Demokratie hingewiesen werden. Die Website will konstruktive Möglichkeiten im Umgang mit Hasskommentaren aufzeigen. Auch Tipps, wie man sich etwa rechtlich gegen sogenannte „Hate Speech“ wehren kann, soll es geben. Zudem werde der Einsatz für Menschenrechte – im Internet und im realen Leben – unterstützt.
Noch ist die Website nicht voll funktionsfähig, am Mittwoch konstituierten sich die Macher der Initiative zum ersten Mal. Unterstützt wird das Projekt von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD).
Die Kampagne „No Hate Speech Movement“ war vom Europarat ins Leben gerufen worden, um Rassismus und Diskriminierung im Internet zu bekämpfen. Die Kampagnenkoordinatoren in Deutschland, die „Neuen Deutschen Medienmacher“, sind ein Zusammenschluss von Journalisten mit und ohne Migrationshintergrund. Das Netzwerk tritt nach eigenen Angaben für eine ausgewogene Medienberichterstattung ein, die das Einwanderungsland Deutschland adäquat wiedergibt.
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