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Hartz IV für EU-BürgerGeld kann verweigert werden

EU-Bürgern können Sozialleistungen verwehrt werden. Ein Staat muss diese Möglichkeit haben, entschied der Europäische Gerichtshof.

Der EuGH nahm Hartz IV unter die Lupe und entschied: Deutsches Geld ist nur für Deutsche sicher. Bild: dpa

BERLIN/LUXEMBURG dpa | Deutschland kann nach einem Urteil des höchsten europäischen Gerichts Menschen aus anderen EU-Ländern unter bestimmten Bedingungen Hartz-IV-Leistungen verweigern. Ein Staat müsse die Möglichkeit haben, Zuwanderern ohne Job Sozialleistungen zu versagen, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Dienstag in Luxemburg.

Der Ausschluss sei möglich, falls die EU-Bürger nur das Ziel hätten, „in den Genuss der Sozialhilfe eines anderen Mitgliedstaates zu kommen, obwohl sie nicht über ausreichende Existenzmittel (...) verfügen“. Der EuGH gab aber vor, jeden Einzelfall zu prüfen.

Im konkreten Fall ging es um eine Rumänin aus Leipzig, die auf Hartz IV geklagt hatte. Das Jobcenter hatte der Frau diese Leistungen verweigert, weil sie keine Arbeit aufnahm. Die Frau hatte keinen Beruf gelernt und auch in ihrem Heimatland nicht gearbeitet. Das Sozialgericht Leipzig hatte den EuGH um Klärung gebeten.

Der EuGH schrieb, die Frau verfüge nicht über „ausreichende Existenzmittel“ und könne deshalb laut EU-Recht kein Recht auf Aufenthalt in Deutschland geltend machen. Sie könne sich deshalb nicht auf das im EU-Recht verankerte Diskriminierungsverbot berufen.

Wer bedürftig ist, bekommt Hartz-IV

Im Oktober 2014 bekamen in Deutschland 4,314 Millionen erwerbsfähige Menschen Hartz-IV. Dazu zählen neben Arbeitslosen auch berufstätige Aufstocker und Menschen, die Kinder bis zum dritten Lebensjahr versorgen oder Angehörige pflegen.

Grundsätzlich gilt: Wer bedürftig ist, bekommt Hartz-IV. Komplizierter ist die Sachlage für EU-Ausländer, die in Deutschland Hartz-IV beantragen. Wer als EU-Bürger schon lange in Deutschland gewohnt und gearbeitet hat, unterscheidet sich nach dem Jobverlust kaum von einem Bürger mit deutschem Pass.

Anders ist dies bei Ausländern, die nach Deutschland einreisen: In den ersten drei Monaten erhalten sie kein Hartz IV, anschließend wird geprüft, ob sie zum Zweck der Arbeitssuche ins Land gekommen sind. Hat der Einreisende eine Arbeit in Deutschland gefunden und verliert sie wieder, kann er Hartz IV beziehen.

Nach einem Gutachter beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) darf Deutschland Migranten unter Umständen Hartz IV verweigern. Etwa wenn EU-Bürger ausschließlich nach Deutschland gekommen sind, um Sozialhilfe zu beziehen.

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56 Kommentare

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  • Wie toll ist Hartz-IV? Wenn Menschen hierher kommen, dann um zu arbeiten und ein besseres Leben zu erhalten, aber nicht um hier Almosen aufzulesen. Und wer tatsächlich deswegen hierher kommt, der flüchtet doch, wie die vielen Roma und Sinti. Aber das Urteil war in dieser Art zu erwarten gewesen. Die Vergabe von Sozialleistungen hat etwas mit dem Lebensmittelpunkt eines Menschen zu tun. Was leider auch ein Effekt sein wird, ist, dass bei unklaren Situationen die Leute in den Jobcentern gegen die Antragssteller entscheiden werden und damit aller Voraussicht auch durchkommen werden. Gerechter wirds m.M. nicht.

    • @Andreas_2020:

      Zumal es wenig Sinn macht, 4.000.000 Menschen in 400.000 Stellen zu zwängen. Insofern konnte die junge rumänische Dame es sich tatsächlich guten Gewissens sparen, sich zu bewerben (wenn es überhaupt so war und nicht nur von der Arbeitsvermittlung so behauptet wurde). Zumal sie als Rumänin schon aus diskriminatorischen Gründen bei der Bewerberauswahl kategorisch abgewiesen wird.

  • Die Beurteilung der Sozialleistungen in den Niederlanden im Vergleich zu Deutschland ist sehr kompliziert. Das niederländische System basiert auf staatlicher Hilfe und Eigenbeiträgen. Was sich aber seit dem Jahr 2014 geändert hat, ist die Tatsache, dass die Inanspruchnahme von Sozialleistungen nicht mehr automatisch zur Ausweisung führt. Damit ist die "Sozialhilfe" gemeint.

     

    Arbeitnehmer mit Wohnsitz in den Niederlanden, die in Deutschland arbeitslos werden, bekommen in den Niederlanden kein Arbeitslosengeld, sie müssen es aus Deutschland beziehen, was eine erhebliche soziale Härte darstellt. Die Löhne sind in den Niederlanden deutlich höher, die Belastungen durch eigene Leistungen groß, dennoch liegt der Lebensstandard über dem deutschen Durchschnitt.

     

    Daran ist zu erkennen, dass tumbe Stammtischparolen, wie sie hier von gewissen Kommentatoren verbreitet werden, völlig hirn- und sinnlos sind.

     

    Die Energie sollte besser in die Vernichtung des Neoliberalismus gesteckt werden, der jeden Europäer eines Tages auffressen wird, wenn er nicht zur hauchdünnen Oberschicht gehört. Diese jedoch ist eine geschlossene Gesellschaft - da werden die Stammtischler niemals Mitglied.

  • EU-Kapitalfaschismus 2014

     

    Kein Hartz-IV für die Armen, aber 730 Millionen Euro Jahresdividende für Milliardäre, wie Familie Quandt.

     

    Die Frau verfüge nicht über "ausreichende Existenzmittel" und könne deshalb kein Recht auf Aufenthalt in Deutschland geltend machen, heißt es zur Hartz-IV-Leistungsverweigerung.

     

    Laut Meldung im Mai 2014, überschüttete BMW den Großaktionärs-Clan, Familie Quandt, mit rund 731 Millionen Jahresdividende [nur für 2013]. Auch 'deren' Steuer ist ein Ergebnis aus der Wertschöpfung der BMW-Beschäftigten.

     

    2013 heißt es: Der Autobauer BMW hat einen Rekordgewinn von mehr als fünf Milliarden Euro eingefahren. Rund ein Siebtel des Überschusses streicht die Familie Quandt als Hauptaktionär ein [nur für 2012].

     

    Beim Gesamtvermögen der Quandts, offiziell rund 31.000.000.000 (31. Mrd.) Euro, handelt es sich um die Wert- und Mehrwertschöpfung aller nationalen und internationalen Mitarbeiter des BMW-Konzerns; einschließlich der leistungsbeteiligten weltweiten Billigarbeitssklaven.

     

    Aufregung und Ablehnung, über sozial arme Menschen, aus anderen Weltregionen, die eine mögliche Hilfe in der "sozialen Marktwirtschaft" der persönlich leistungslosen Erbschafts-Millionäre und Milliardäre Deutschlands beanspruchen.

     

    Die Unterstützung der Hetze gegen die Armen, seitens deutsch-europäischer Kleinbürger und Kapital-Faschisten. Aber kaum ein Wort der bürgerlichen Parteien, der gut geschmierten GroKo-Regierungen und Parlamentsmehrheiten, der (unsozialen) "Sozialpartner" der Finanz- und Monopolbourgeoisie in Deutschland und EU, gegen die grenzenlose Bereicherung der Millionäre, Multimillionäre, Milliardäre und deren Hauptaktionäre und Aktionäre, an der Arbeitsleistung der werktätigen und (meist) eigentumslosen Bevölkerungsmehrheit!

     

    "Zellengefängnisse! im Interesse der arbeitenden Klasse: das ist das letzte, das einzige ernst gemeinte Wort des Bourgeoissozialismus" und deren GroKo-BND-"Sozialpartner"!

    • @Reinhold Schramm:

      Ich glaube, das habe ich schon mal gelesen, ne warte mal, mehrfach, ach was, zig-fach...

      • @Trango:

        Und noch immer nicht begriffen...

        • @Dudel Karl:

          Es fiel mir schon bei den Jusos in den 70ern schwer, beim Hören von auswendig gelernten Textbausteinen ernst zu bleiben.

           

          BMW erbringt keine Hartz IV-Leistungen. Hat aber kontinuierlich Arbeitsplätze geschaffen.

           

          Ich fahre keinen BMW.

          • @Trango:

            Bei AfD, NPD und PI-News tun Sie sich damit offenbar leichter.

            • @Dudel Karl:

              Nein, meine Familie arbeitet - ehrenamtlich - im Arbeitskreis Asyl unserer schwäbischen Kleinstadt. Ein betreutes Paar (er Afghane, sie Nepalesin) hat es, wenn auch erst nach 16 Jahren, zu einem Einfamilienhaus gebracht. Sicher nicht der Regelfall, aber mit Willen machbar.

              • @Trango:

                Ihre Familie. Und Sie? Da wäre ja der Bock zum Gärtner gemacht.

  • wenn ich meinen juristischen sachverstand noch beisamnmen habe, dann hat der EuGH nicht geurteilt, sondern eine rechtsfrage gutachterlich beantwortet.

    urteilen muß nun das gericht in Leipzig. und wie das nach klärung der sach- und rechtslage urteilt, das ist noch offen.

    scheint mir so. denn das eine sind die ausreichenden existenzmittel, das andere jedoch der nachweis von um-zu.

    • @christine rölke-sommer:

      Ein Zeichen dain er EU noch ein Funkengesunden Menschenverstand herrscht

  • Sieh an, die Realität wurde zumindest ansatzweise mal erkannt.

  • Wer die die Entscheidung des EuGH für ungerecht hält, darf natürlich gerne sein eigenes Geld an die junge Dame in Leipzig überweisen.

    • @PeterPahn:

      Wenn ich den entsprechenden Betrag an Steuergeldern einbehalten darf, gerne. Denn warum sollte ich stattdessen mein Geld für die Übersubventionierung von Familien, für den Abenteuerferienclub Bundeswehr oder zur Sanierung von gescheiterten Bankenzockern aus dem Fenster schmeißen?

       

      Überhaupt gehört eine Steuerdemokratie her. Der Bürger muß selber entscheiden können, wofür er seine Steuern zur Verfügung stellt.

       

      Zu der jungen rumänischen Frau bleibt leider nur zu sagen: Ein Opfer rassistischer Beamtenwillkür.

      • @Dudel Karl:

        Der grosse Weltumarmer, der in der Theorie nicht genug Wohltaten verteilen kann, wird beim praktischen und von ihm konkret erlebten Thema der sinnvollen Quersubventionierung von Familien schmalllippig, humorlos und geizig.

        Blöder kann man sich nicht entlarven.

        • @return_void:

          Die Familien im Schland werden ausreichend mit Wohltaten bedacht. Man will ja wiedergewählt werden und Stimmen kriegt man halt nicht, indem man Leuten den Lolli wegnimmt. Wer aber sowieso keine Stimme hat, den kann man getrost vergammeln lassen, nicht wahr?

           

          Hatten Sie diese Woche den Familien-SUV schon in der Waschanlage?

      • @Dudel Karl:

        Ja. Ein Mitspracherecht bei der Verteilung von Steuergeldern wäre zu begrüßen. Ebenso ein Strafverfahren bei Veruntreuung von Steuerumitteln. Und eine solche Verutreuung wäre es, wenn - egal wer - von deutschen Steuerzahlern gefüttert wird. "Rassistische Beamternwillkür" ist ganz schön starker Tobak.

         

        Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

        • @DonQuijote:

          Ja gut, bevor ich mein Steuergeld in einen imperialistischen Schutzwall (ukrainische Mauer) stecke, geb ich´s doch lieber einer Rumänin.

        • @DonQuijote:

          Dann wäre also das Füttern deutscher Kinder via Elterngeld, Kindergeld, Erziehungsgeld, Schulgeld, Steuerprivilegien, Krankenmitversorgung und dergleichen ebenfalls Veruntreuung.

      • D
        D.J.
        @Dudel Karl:

        Ähnliche Ideen gibt es bei den Anarchokapitalisten.

        Da Sie, wie ich vermute, auch keinen Cent für so etwas Böses wie die Polizei zahlen würden, gehe ich davon aus, dass Sie dann auch nicht danach rufen, sondern Ihre Sicherheit privat organisieren.

        • @D.J.:

          Ohne Polizei wären Kriminelle arbeitslos, vice versa...:-)

      • D
        D.J.
        @Dudel Karl:

        "Opfer rassistischer Beamtenwillkür"

         

        Verehrtester, bitte versuchen Sie sich in Paris niederzulassen und dort Sozialleistungen zu erhalten, ohne je in F gearbeitet zu haben bzw. erklärend, dass Sie dazu auch keine Gelegenheit sehen. Sie werden größte Heiterkeit auslösen. Und wenn Sie dann "Rassimus" rufen, kommen die (meist) Herren mit der weißen Jacke für Sie.

        Was eigentlich ist an dem Wort ARBEITNEHMERFREIZÜGIGKEIT so schwer zu verstehen?

        • @D.J.:

          Wäre übrigens interessant was Ulrike Guerot vom ECFR (überall hat man neuerdings Councils, so wie Bic Macs) dazu sagt. Sie will Nationen abschaffen, das sei altbacken in der EU => warum hier in Nationen denken? Avantgarde...Sie denkt an EU-Bürger. Nun denn, ob nun eine Rumänin in Rumänien lebt oder in D... EU ist EU und die EU hat sich um diese Menschen zu kümmern. Aber da vergessen die Leute schnell ihre Avantgarde, oder?

        • @D.J.:

          Ist zwar nicht Europa, aber bei einer 4 monatigen Reise durch Asien, zumindest in den 90ern war das so, wurde mir Essen, Schlafen, Bleiben, auch Arbeit vielfach angeboten. Ich wäre damals fast geblieben. Die Leute sind da nicht so brotneidisch wie hier (Deutschland ist da schon extrem) obwohl sie viel weniger haben. Gut, das waren Privatmenschen, nicht staatlich.

      • @Dudel Karl:

        "Zu der jungen rumänischen Frau bleibt leider nur zu sagen: Ein Opfer rassistischer Beamtenwillkür."

         

        Davon abgesehen, daß Rumänen keine eigene Rasse sind, ist zuallererst der rumänische Staat zuständig. Sie dürfen also Ihren Unmut gerne dort abladen.

        • @Jom:

          Über einen Holländer hätte man anders entschieden.

          • @Dudel Karl:

            Das glaube ich nicht. Zumal nicht bekannt ist, daß Holland schlechtere Sozialleistungen hat als D. Um sich über Rumänen und ihre Sozialleistungen zu beschweren ist der rumänische Staat schon die erste Adresse.

            • @Jom:

              Dann beschweren Sie sich dort. Ich hab ja nix gegen Rumänen. Mir sind die lieber als die meisten Deutschen.

              • 1G
                12294 (Profil gelöscht)
                @Dudel Karl:

                Koennten Sie es uns bitte ein wenig schwerer machen? Das Klischee vom deutschfeindlichen Linken zu bedienen ist nun wirklich eine lahme Steilvorlage. Ich hätte gerne herausfordernde Aussagen.

                • @12294 (Profil gelöscht): Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
                • @12294 (Profil gelöscht):

                  Komisch, bei Antisemmitismus sind sich pflichbewusst immer alle einig, bei Xenophobie aber nicht - das will jeder von sich weißen.

  • Der Europäische Gerichtshof scheint neben dem Bundesverfassungsgericht der einzige noch halbwegs vernunftbegabte Laden in dieser Politikwüste zu sein.

    Wer zur Solidargemeinschaft beiträgt, darf auch Nutzen von ihr ziehen, wer das nicht tut, bleibt aussen vor.

    Wer wirklich in Not und politisch verfolgt ist, der schaut nicht aufs Geld, für den hat allein die Tasache, in Sicherheit leben zu können, oberste Priorität.

    Wer Arbeit sucht, kann Arbeit finden, so welche für seine Qualifikation verfügbar ist.

    Aber Einwanderung in die Sozialsysteme geht gar nicht, das kann keine Sozialpolitik, egal wo auf der Welt auch immer, egal in welchem Staat auch immer, dulden.

    Vielen Dank für dieses sachlich angemessene und richtige Urteil.

    • @Maharishi:

      "Wer zur Solidargemeinschaft beiträgt, darf auch Nutzen von ihr ziehen, wer das nicht tut, bleibt aussen vor."

       

      Gut, endlich jemand, der fordert, dass die Ossis keinen müden Cent aus der Rentenversicherung des Bundes und der Länder erhalten, in die sie vor 1989 nix eingezahlt haben. Die meisten Parteien wollen nämlich die Ostrenten den Westrenten angleichen. Das darf nach Ihrer Logik nicht geschehen.

    • @Maharishi:

      "Wer zur Solidargemeinschaft beiträgt, darf auch Nutzen von ihr ziehen, wer das nicht tut, bleibt aussen vor."

       

      Das ist billiger Sozialdarwinismus, nach dessen Logik viele Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht produktiv sein können, verhungern würden.

    • @Maharishi:

      Wer keine Arbeit hat, kann leider auch nicht beitragen.

       

      Im Übrigen beschränkt sich der Beitrag aller in Deutschland Geborenen im wesentlichen darauf, glücklicherweise in Deutschland geboren zu sein.

      • @Dudel Karl:

        " Wer keine Arbeit hat, kann leider auch nicht beitragen."

         

        .. wer keine Arbeit will, wird garantiert nicht dazu beitragen

      • @Dudel Karl:

        Sicher ist es ein riesiges Glück, in D geboren zu sein. Und niemand von uns hat daran ein "verdienst". Aber das soziale Ungleichgewicht, meine ich, sollten Firmen ausgleichen, die in Länder wie Rumänien abgewandert sind, um Lohnkosten zu sparen. Diese haben dort gutes Geld verdient, von dem sie m.E. wieder in die Länder entsprechenden Länder investieren sollten. Das erleichtert das Leben der dortigen Bevölkerung, bewahrt ihr Selbstachtung, denn sie müssen hier nicht als Bettler auftreten, und sorgt für soziale Gerechtigkeit.

      • @Dudel Karl:

        Wer hier keine Arbeit findet, braucht auch nicht herzukommen.

        Auch wenn Deutschland (noch) einen gewissen Wohlstand innehat; unsere Wirtschaft ist eben gerade nicht (!) dafür bekannt, mit Arbeitsplätzen grosszügig um sich zu werfen, von der Bezahlung mal ganz abgesehen.

         

        In allen Sozialstaaten dieser Welt gilt mehr oder weniger dieses Grundprinzip:

        1. Arbeitskräfte von aussen können (nur) kommen, wenn es (ausreichend) Arbeitsplätze gibt.

        2. Zahlungen aus den Sozialsystemen gibt es für die, die auch vorher eingezahlt haben.

         

        Das hat sich weltweit bestens bewährt und sollte daher auch so weitergeführt wird.

         

        Im Übrigen, das Prinzip der "richtigen" Geburt (in einem Sozialstaat) gilt für alle (geborenen) Einwohner aller Sozialstaaten dieser Welt, nicht nur für Deutschland.

         

        Und wie schon an anderer Stelle erwähnt, wenn Ihnen arbeitslose Rumänen so am Herzen liegen; es steht Ihnen frei, selbige als Gäste in Ihr Haus aufzunehmen und für Kost und Logis zu sorgen. :-)

        • @Maharishi:

          "2. Zahlungen aus den Sozialsystemen gibt es für die, die auch vorher eingezahlt haben."

           

          Das ist kein Kriterium eines Sozialsystems, sondern das eines Versicherungssystems. Es sind aber viele Sozialstaaten in der Welt nicht nach dem Versicherungsprinzip organisiert, sondern nach dem Fürsorgeprinzip.

        • @Maharishi:

          Es hat sich weltweit nicht bewährt, weil sonst nicht Tausende jedes Jahr an der EU-Grenze draufgehen würden. Warum glauben Sie, daß Ihnen ein Wohlstand zusteht, der anderen nicht zusteht? Nur, weil Sie hier geboren wurden, mit dem goldenen Löffel im Maul?

           

          "Und wie schon an anderer Stelle erwähnt, wenn Ihnen arbeitslose Rumänen so am Herzen liegen; es steht Ihnen frei, selbige als Gäste in Ihr Haus aufzunehmen und für Kost und Logis zu sorgen. :-)"

          Ja, allerdings mit Ihrem Zweitnick PETERPAHN. Sie verlieren den Überblick.

          • @Dudel Karl:

            Von welchem PETERPAHN reden Sie ?

            Da verwechseln Sie was; ich weiss nicht, wer hier alles mit Zweit- oder Drittnicks auftritt, ich jedenfalls mach mir diese Mühe nicht. :-)

             

            Im Übrigen, ja wir haben "den goldenen Löffel" im Maul ... weil wir dafür arbeiten, wohlgemerkt.

            Mein Gehalt bekomme ich gegen Arbeit und eben nicht für geschenkt und auf dem Arbeitsamt bekommt man hierzulande nach einem Jahr bestenfalls noch einen "Rostlöffel".

            Nur um mal klarzustellen, wo hierzulande die "goldenen Löffel" liegen und wo nicht ...

            Wissen Sie eigentlich, worüber Sie schreiben ?

             

            Und was die "Draufgänger" an der EU-Grenze angeht; niemand hier hat die aufgefordert hierherzukommen, niemand von uns hier erzählt denen, dass in Europa der Wohlstand auf der Strasse liegt oder dass es hier Arbeitsplätze im Überfluss zu verteilen gibt.

            Die machen sich in ihren afrikanischen Dörfern mit völlig realitätsfremden Vorstellungen auf den Weg und wundern sich dann, wenn die Wirklichkeit ganz anders aussieht.

            Zumal das grossenteils keine wirklich Armen sind, die könnten sich einen Schlepper durch die Wüste und ein Bootsticket übers Mittelmeer gar nicht leisten.

            Es sind Angehörige das Mittelstandes der jeweiligen afrikanischen Auswandererländer, die dort dann in den Volkswirtschaften fehlen und die Wirtschaftssysteme dort durch ihren Weggang noch weiter zum Abrutschen bringen.

            Jeder will gern Auto fahren oder sonstwie im Wohlstand leben, aber sowas gibts numal nirgends auf der Welt für geschenkt, auch hier nicht; dafür muss man arbeiten, soweit es Arbeitsplätze gibt und Einwanderer dafür geeignet und gewünscht sind.

             

            Das sind jetzt zwar alles Binsenweisheiten, aber es gibt Leute hier, deren geistige Höchstleistung besteht scheinbar darin, eben das höchstfleissig zu ignorieren.

            • @Maharishi:

              Es gibt Länder, da arbeiten die Menschen für eine Schüssel Reis am Tag dreimal so hart wie Sie. Es ist nicht anzunehmen, daß Sie, wenn dort geboren, es dort auch zu Wohlstand gebracht hätten. Oder?

              • @Dudel Karl:

                Dieses Szenario ist unzulässig. Man wäre nicht man selbst, wäre man woanders, in ganz anderen Kontexten, geboren.

                • @unique_identifier:

                  Natürlich wäre man man selbst. Oder wären Sie vielleicht ein Fahrrad, wenn in China geboren?

            • @Maharishi:

              Wenn Sie weiter so eindimensional denken, werden Sie bei Binsenweisheiten bleiben. Versuchen Sie mal komplexer zu denken und z.B. die Auswirkungen europäischer Agrarsubventionen mit in Ihre Argumentation einzubeziehen. Ich bin sicher, dann würden Sie zu anderen Schlussfolgerungen kommen.

              • @Dhimitry:

                Die Subventionen für Exporte wurden schon vor Jahren eingestellt und die größten Empfänger von Agrarsubventionen in der Bundesrepublik sind Teil der Öffentlichen Hand: "Der Großteil der deutschen GAP-Empfänger sind auch in diesem Jahr Behörden von Land und Kommunen, überwiegend aus den neuen Bundesländern. Spitzenreiter mit 22 Millionen Euro ist der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meerschutz Schleswig-Holstein, gefolgt vom Landesumweltamt Brandenburg und dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg die beide jeweils über 11 Millionen Euro erhielten." Auch die folgenden Top-Empfänger bis Platz 9 sind allesamt staatlich, erst dann kommen mit 2 Genossenschaften die ersten wirklichen Landwirtschaftsbetriebe.

                Daher kann die "Auswirkungen europ. Agrarsubventionen" nicht so recht erkennen - aber vielleicht helfen Sie mir?

                • @Jan Engelstädter:

                  Naja, es sind ja nicht nur Exportsubventionen, die einen fairen Handel unmöglich machen. Aber darüber hinaus zitiere ich aus einem anderen Artikel:

                   

                  "Mittlerweile ist die Fleischbranche durch andere Subventionen sowie die verstärkte Industrialisierung und Konzentration so effizient geworden, dass sie die EU-Hilfen nicht mehr benötigt."

                   

                  Die lokelen Produzenten wurden erst in den Ruin getrieben, jetzt können europäische Produzenten auch eigenständig den afrikanischen Markt dominieren. Das erzeugt weiterhin Fluchtgründe.

                   

                  Link zum Zitat: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/agrarsubventionen-der-eu-werden-viel-zu-spaet-abgeschafft-a-944019.html

                  • @Dhimitry:

                    Dem von Ihnen verlinkten Artikel kann ich entnehmen, daß

                    a) die Geflügelpreise in der EU so hoch sind, daß die Unternehmen mit den hier generierten Gewinnen ihre Exporte in den Rest der Welt queersubventionieren und

                    b) die EU-Kommission für viel Geld ein Label "Made in EU" entworfen hat und verbreiten wollte als Reaktion auf entspr. Anregungen aus dem EU-Parlament.

                    A) ist durch die EU oder die Mitgliedsstaaten nicht zu beeinflussen und b) hat keine Wirkung auf Leute, die am Existenzminimum leben, sondern höchstens auf solche, die mit einer bestimmten Herkunft eine bestimmte Qualität verbinden und sich diese bestimmte Qualität leisten wollen und leisten können.

                    • @Jan Engelstädter:

                      Ich sags jetzt mal ganz einfach: Wenn ich Ihnen jahre lang das Wasser abgrabe und aufhöre wenn bei Ihnen alles verdorrt ist. Dann kann ich nicht anschließend sagen: für die Trockenheit in Ihrem Garten kann ich nichts, ich mach ja gerade nichts. Und kommen Sie bloß nicht rüber!

                       

                      Wirds langsam klarer?

              • @Dhimitry:

                Jede Nation oder Staatengemeinschaft hat nach internationaler Rechtsgeflogenheit grundsätzlich das Recht, die Wirtschaftsordnung im eigenen Hoheitsgebiet nach eigenem Gutdünken zu gestalten, dazu gehören (wohlgemerkt) auch Agrarsubventionen auf eigenem (!) Therritorium. :-)

                • @Maharishi:

                  Rechtlich keine Frage. Die Frage ist, ob es fair und klug ist. Wer andere Märkte zerstört, braucht sich nicht wundern, wenn die Marktteilnehmer zu ihm rüber kommen.

              • @Dhimitry:

                Binsendummheiten trifft´s wohl besser.

                • @Dudel Karl:

                  Das sagt gerade der "Richtige" :-)