Hans-Georg Maaßens Thüringer Wahlkreis: Campact macht Ramelow Druck
Um den Wahlsieg von Maaßen (CDU) zu verhindern, sieht Campact die Linke in der Pflicht. Sie soll zur Wahl des SPD-Gegenkandidaten aufrufen.
In der Mail, die der taz vorliegt, heißt es wörtlich: „Beide Politiker*innen müssen merken, wie sehr uns alle das Thema Maaßen umtreibt. Und dass wir erwarten, dass die Linkspartei ihren Anteil dazu leistet, dass es dieser Mann mit seinen rechten Parolen nicht ins wichtigste Parlament des Landes schafft.“
Der auch parteiintern umstrittene Hans-Georg Maaßen bewirbt sich im Wahlkreis 196 um ein Direktmandat. Da er nicht über die CDU-Landesliste abgesichert ist, ist dies seine einzige Chance in den Bundestag einzuziehen.
Wenn sich Linke, Grüne und SPD verbündeten, bestünden beste Chancen, Maaßen zu verhindern, argumentiert campact und beruft sich auf eine Forsa-Umfrage vom Juni. Damals lag der SPD-Kandidat Frank Ullrich vor Maaßen und dem Direktkandidaten der Linkspartei Sandro Witt.
Campact hatte bereits im Sommer versucht die Linke zu überreden ihren Kandidaten zurückzuziehen und sich auf einen gemeinsamen Kandidaten zu verständigen. Das hatte Fraktionschef Steffen Dittes zurückgewiesen. Solche Absprachen würden die Erzählung der Rechten stärken.
Nun nimmt campact also erneut Anlauf. „Für die Linkspartei steht in diesen Tagen viel auf dem Spiel: Gewinnt Maaßen knapp, muss sie sich vorwerfen lassen, persönliche Machtinteressen über den gemeinsamen Kampf gegen Rechts gestellt zu haben“, heißt es der Mail.
Allerdings will campact Ramelow und Co. auch nicht mit einem Shitstorm überziehen und ermahnt deshalb: „Bleiben Sie bei Ihrer Nachricht höflich und freundlich. Aber fordern Sie klar ein, dass sich die Linke für eine strategische Erststimme für Frank Ullrich ausspricht.“
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