Hanau-Tatort mit Steinen beworfen: „Ein abscheulicher Angriff“
Unbekannte haben die Scheiben einer Hanauer Bar eingeworfen, in der im Februar Menschen erschossen wurden.
Dieses Lokal ist jedoch die Arena Bar, wie ein Polizeisprecher der taz bestätigt. Und damit einer der Tatorte, an denen am 19. Februar mehrere Menschen Opfer eines rassistischen Anschlags wurden. Ein Ort, der bis heute auch Gedenkort ist, mit Blumen und Fotos der Erschossenen vor der Tür.
Der Polizeisprecher sagte am Mittwoch, auf die Täter gebe es weiter keine Hinweise. „Wir ermitteln in alle Richtungen.“
Saadet Sönmez, hessische Linken-Landtagsabgeordnete und Hanauerin, sprach dagegen von einer naheliegenden rassistisch motivierten Straftat. „Der Angriff auf den Gedenkort ist abscheulich. Ich hoffe, dass die Polizei intensiv ermittelt und insbesondere die rechte Szene genau unter die Lupe nimmt.“ Die Szene fühle sich derzeit auffällig sicher und begehe weiter viele Straftaten, so Sönmez. „Bei solchen Taten handelt es sich nicht um Bagatelldelikte, denn sie bringen zum Ausdruck, dass die Täter den schrecklichen Terroranschlag vom 19. Februar gutheißen.“
Robert Erkan, Hanauer Beauftragter für die Opfer des Anschlags, betonte, dass es abzuwarten bleibe, was das Motiv hinter den eingeworfenen Scheiben an der Arena sei. „Klar aber ist, dass solche Taten die Opfer wieder in Sorge und Angst versetzen.“
Zu dem Mordanschlag an sich ermittelt weiterhin das Bundeskriminalamt. Am 19. Februar hatte der Hanauer Tobias R. an zwei Tatorten insgesamt neun Menschen erschossen, allesamt mit Migrationshintergrund. Danach erschoss er auch seine Mutter und sich selbst. In einer Schriftsatz äußerte der 43-jährige wirre Verschwörungstheorien, schrieb aber auch, dass er Migranten „eliminieren“ wolle.
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