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Tztztz. Ganz schön rückständig der Artikel. Jedenfalls in dem Abschnitt, wo ganz generisch von den "Skandinaviern" (sic!), unseren "Nachbarn" (sic!) im Norden geschrieben wird.
In Paris' Zentrum ist zumindest weit und breit keine Tram zu finden.
@Verkehrsfritze Warum auch, da ist ja bereits seit langem alles voller U Bahnen.
Seilbahn, Schwebebahn, Magnetbahn. Warum
nicht O - Busse wie in Solingen: Leise, sauber, keine Schienen, die Radfahrer u Motorräder gefahren .
Ich finde Straßenbahn auch altmodisch. Besser ist ein O-Bus wie man sie überall in Osteuropa findet. Grund: Fahrradunfälle an den Schienen, wenn der Lenker abgelenkt wird. Passiert häufig und endet oft schmerzhaft.
@Chpf Im O Bus hat man nicht den Komfort für die Fahrgäste, wie in der Straßenbahn. Müsste eigentlich jedem klar sein, der schon mal mit beiden gefahren ist.
Wenn die Straßenbahn und die Radwege anständig geplant werden, gibt es das Problem nicht. Deswegen für den O Bus zu plädieren zeigt nicht von einer Kompetenz in Verkehrsthemen.
"Altmodische Stahlungetüme"
-Es soll ja mal Leute in der SPD gegeben haben ( Eugen Wagner ), die die Stadt so gestalten wollten, dass sich die vierädrigen altmodischen Stahlungetüme ungehindert in der Stadt bewegen sollten und deshalb die Strassenbahn abgeschafft hat:
Durch autobahnähnliche Ringe (1-3), Fussgänger am besten durch Unterführungen usw. .
Dieses historische verkehrspolitische Totalversagen nicht eingestehen zu wollen, ist der eigentliche Grund für die Ablehnung der Strassenbahn schon bei der Hafencity.
Ganz Hamburg hasst die Straßenbahn!
Dieses Grafitti würde man bestimmt nicht versuchen zu entfernen.
@Troll Eulenspiegel Was für ein geistreicher und inhaltsreicher Beitrag. Glückwunsch.
Ja, weg mit den Bahnen! In Berlin sind sie nur Überbleibsel aus DDR-Jahren. Mit anderen Worten rückständig! ... Ne, Moment, da gibt es jetzt doch auch schon Verlängerungen nach, äh, Westberlin rein. Und dann auch noch so zentral zum Hauptbahnhof. Rückbauen!! Sofort! Rückwärts immer, vorwärts nimmer! ;-S
Ha Polemik, es gibt sie noch. :)
Gern mehr davon auch bei anderen Themen.
Wenn Herr Tschentscher bei einer modernen Niederflurstadtbahn, ggf. sogar auf Rasengleis, von einem“ altmodischen Stahlungetüm“ spricht und meint sie würden in anderen Städten nicht gebaut, muss man ihm diesbezüglich jegliche Kompetenz absprechen. Ich frage mich wie er zu solchen Aussagen kommt und wer ihn hierzu berät. Die Problematiken der U5, wie z.B. Riesen CO2 Ausstoß beim Bau und horrende Kosten im Vergleich zur Stadtbahn sollten mittlerweile auch zu ihm durchgedrungen sein. Schade, dass der verkehrspolitisch interessierte Bürger solch unglaublichen Äußerungen eines Bürgermeisters lesen muss.
Naja... also Paris bräuchte keine Straßenbahn, weil es eine sehr dicht ausgebaute U-Bahn hat und die nächste Station normal maximal 500 Meter von einem entfernt liegt. Also Paris ist da nicht so das beste Beispiel dafür.
Frankreich aber schon, denn gerade in Frankreich haben viele Städte innerhalb der letzten 20 Jahren Straßenbahnen reaktiviert. Und das ist dort ein voller Erfolg!
Bekannte Beispiele dafür sind Nantes, Bordeaux, Straßburg, Lyon, Mülhausen, Le Mans, Dijon und Tours. Häufig sind die Gleiskörper begrünt.
@Herbert Eisenbeiß Paris hat seine Straßenbahn derzeit ja auch im Außenbereich. Man kann z.B. vom Flughafen Orly zur U Bahn fahren. Hätte man in HH ja auch machen können, aber da buddelt man lieber für viel Geld, damit ja die Autos ihre möglichst vielen Fahrspuren behalten. Das ist ja der Grund warum die Spd für die teure U5 ist, anstatt eine günstige Stadtbahn zu bauen. Und dann quasseln sie immer vom Klimaschutz, tun aber nichts dafür.
@Senza Parole Auf welcher Strecke im Außenbereich sind denn in Hamburg die Kapazitäten so hoch, dass eine Straßenbahn effizienter ist, als ein Bus?
Es ist doch nun mal so, dass die meisten Verkehrsströme zwischen Zentrum und Perpherie sind und dass die Mehrheit der Verbindungen zwischen zwei Peripherie-Punkten am schnellsten durch das Zentrum führt. Das mag in Paris anders sein, aber Hamburg hat eine andere Größenordnung und Struktur
@Ruediger Man hätte seinerzeit eine Stadtbahn zum Flughafen bauen können, anstatt eine S Bahn unter der Erde für viel zu viel Geld. Jetzt klar?
@Senza Parole Ich meinte das jetzt eigentlich auf die Zukunft bezogen. Dass in der Vergangenheit von ganz anderen Regierungen Fehler gemacht worden sind (angefangen spätestens mit der kompletten Abschaffung der Straßenbahn und der Streichung der U-Bahn zum Osdorfer Born in den 70er Jahren), ist schon klar.
Jetzt geht es aber um die Anbindung von Bramfeld, Steilshoop, der Hörner Geest, der Science City und des Osdorfer Borns ans Zentrum und mehr Kapazitäten nach Harburg und Wilhelmsburg sowie für Fernzüge auf der Verbindungsbahn. Wo sehen Sie da konkret Straßenbahnen, ohne geringere Kapazität oder Geschwindigkeit gegenüber U- und S-Bahn? Oder auf welchen anderen Strecken würde das Sinn machen? Es muss ja auch ziemlich viel Fläche dafür vorhanden sein
Wobei mir jetzt auch nicht ganz klar ist, wie man eine Stadtbahn zum Flughafen gebaut hätte, die eine bessere oder genau so gute Verbindung ins Zentrum gebracht hätte,vwie die S1.
Die Urteile im Antifa-Ost-Prozess sollen Linke abschrecken. Dabei geht die größere Gefahr von Rechtsextremen aus. Warum Antifaschismus nötiger ist denn je.
Hamburgs Bürgermeister mag keine Tram: Wo Hamburg ist, ist der Fortschritt
Keine Großstadt baut Straßenbahnen noch in ihr Zentrum, meint Peter Tschentscher (SPD). Wie wahr, das machen höchstens noch rückständige Städtchen!
Eine Tram für Hamburg? Niemals, meint Peter Tschentscher Foto: Hamburger Hochbahn/dpa
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher verteufelt die Straßenbahn als „altmodische Stahlungetüme“. Keine Großstadt baue sie heute noch in ihr Zentrum. Die taz hat sich umgeschaut:
Paris
Zugeben: Unsere Freund:innen westlich des Rheins hatten mal eine wahre Weltmetropole. Paris, mon amour! Doch seien wir ehrlich, es ist eine Stadt im Niedergang: Banlieues voller Kriminalität, dauerstreikende Gelbwesten und die Zieleinfahrt der Tour de France auf den Champs Élysées kommt doch kaum an den wunderbaren Hamburger Eintagesklassiker Cyclassics heran: Der endet schließlich auf der schönsten Einkaufsmeile der Welt! Ein völliger Irrweg also, dass die Stadt nun auch noch vermehrt diese schlimmen Stahlungetüme nutzen will. Schon ästhetisch ist festzuhalten: Seit dem Tod unseres Hamburger Jungs Karl Lagerfeld ist Paris auf dem absteigenden Ast.
Los Angeles
Was freut sich gerade unsere Hamburger Stadtmarketingabteilung einen ab, dass Hollywood dank der Online-Marketing-Rockstar-Messe zu Gast ist. Quentin Tarantino, Ashton Kutcher – die erste Riege direkt aus Los Angeles eingeflogen: Wir in Hamburg, Tor zur Welt, dürfen die wahren Weltstars begrüßen! Aber die wären ja kaum hier, hätten sie es bei sich zu Hause besonders schön. Die freuen sich doch, mit dem Auto durch unsere schöne Hafenstadt kutschiert zu werden statt die nervige Straßenbahn mit dem Pöbel nehmen zu müssen. Seien wir ehrlich: Das hat mit moderner Freiheit nix mehr zu tun!
Jiaxing
Das sind ja da drüben in China auch alles Kommunisten. Wirklich sehr altmodisch, sehr 20. Jahrhundert! Und viele ihrer Städte, bei deren Name der gemeine Hamburger ja nicht einmal eine Ahnung hat, wie er sie aussprechen soll, sind keine Metropolen. Punkt! Da kann Jiaxing auch rund 1,2 Millionen Einwohner:innen haben, das ist höchstens ein regionales Oberzentrum. So ein bisschen wie Neumünster. Trotzdem ist deren Plan, ein 7-Linien-Netz aufzubauen, doch kein Vorbild. Als Hamburger Bürgermeister spielt man da in einer anderen Liga – wir haben ja schließlich mit Shanghai eine Städtepartnerstadt. Wie bitte, dort wurden in den letzten Jahren auch wieder neue Tram-Linien eröffnet?
Rio de Janeiro
Eine Stadt, die wegen ihrer vielen Favelas (Grüße an Ex-Innensenator Ronald Barnabas Schill!) nicht einmal weiß, wie viele Einwohner:innen sie nun genau hat, ist wirklich altmodisch. Gut, an der Copacabana hat neulich das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden. Ach, und die Olympischen Spiele fanden da auch kürzlich statt? Aber was heißt das schon – Hamburg ist ja trotz gefloppter Olympia-Bewerbung noch am Puls der Zeit. Rios mickrige drei Straßenbahnlinien dagegen, die in den vergangenen Jahren fertiggestellt wurden, sind nun wirklich nicht zeitgemäß. Was? Die wollen ihr Netz nun sogar noch ausbauen? Mitten in der Stadt? Gott, ist das rückständig!
Aarhus
Ja, was war das früher mal eine schöne Stadt! Unsere lieben Nachbarn im Norden hatten da eine echte Perle. Und jetzt: Verschandelt durch diese hässlichen Stahlmonster, die surrend durch die Gegend düsen. Zum Glück muss sich eine Millionenstadt wie Hamburg nicht mit diesem kleinen dänischen Städtchen vergleichen, das aus einer losen Ansammlung heruntergekommener Fachwerkhäuser besteht. In der Hansestadt wurden die zum Glück nahezu alle abgerissen, um mondäne Glasbauten zu errichten. Wo der Fortschritt ist, da ist Hamburg! Aber als Mahnung darf Aarhus dann doch dienen: Bekanntermaßen sind die Skandinavier ja in allen Lebensbereichen rückständiger. Die glauben ja auch, dass im Fahrradverkehr die Mobilitätszukunft der Stadt liege. Wirklich putzig, diese von faulen Erasmus-Studierenden belagerte Stadt.
Wien
Unter Genoss:innen will man ja nicht schlecht übereinander reden: Als Hansestadt unter dauerhafter sozialdemokratischer Kontrolle sollte schon etwas Zurückhaltung gegenüber dem roten Wien an den Tag gelegt werden. Aber mal im Ernst: Die glauben in Wien ja immer noch, sie wären Weltmetropole wie zu jenen Zeiten, als Kaiserin Sissi noch Anmut und Ausstrahlung der K.-u.-K.-Monarchie verkörperte. Nun wollen die ihr ungalantes und reizloses bestehendes Straßenbahnsystem auch noch massiv ausbauen im Laufe dieses Jahrzehnts. Und das nicht nur hinein in die neuen Stadtteile, sondern auch noch zwischen den bestehenden Siedlungen! Das ist doch genauso bekloppt wie deren sozialer Wohnungsbau! Solche Spinnereien kommen einem Hamburgischen Bürgermeister nicht ins Haus – vor allem nicht einem aufrechten, wahrhaften Sozialdemokraten! Was sollen die ehrbaren Kaufleute von einem solchen Stadtoberhaupt halten?
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Kommentar von
André Zuschlag
Redakteur taz nord
Jahrgang 1991, hat Politik und Geschichte in Göttingen, Bologna und Hamburg studiert. Von 2020 bis August 2022 Volontär der taz nord in Hamburg, seither dort Redakteur und Chef vom Dienst. Schreibt meist über Politik und Soziales in Hamburg und Norddeutschland.
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