Häufige Rekord-Niederschläge: Klimawandel lässt es regnen
Wetterdaten aus einhundert Jahren wurden ausgewertet. Das Ergebnis: Seit 1980 stieg die Zahl der Rekord-Regenfälle deutlich.
Die Forschungsgruppe um den Wissenschaftler Jascha Lehmann hat Messdaten aus den Jahren 1901 bis 2010 ausgewertet, von Wetterstationen in aller Welt. Als Rekordregenfälle flossen alle Ereignisse in die Untersuchungen ein, die eine zuvor nie da gewesene Niederschlagsmenge an einem bestimmten Ort mit sich brachten.
Die Frequenz, mit der solche Rekorde gebrochen werden, unterliege natürlichen Schwankungen, so Lehmann. In den letzten 30 Jahren sei aber die Häufigkeit außergewöhnlich stark gestiegen. Dieser Trend sei nur durch den Klimawandel zu erklären.
Als Indiz für den Zusammenhang mit der Erderwärmung führen die ForscherInnen an, dass die untersuchten Entwicklungen mit dem mittleren Temperaturanstieg einigermaßen kongruent verlaufen. Lehmann liefert dafür eine schlichte Erklärung: „Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen.“ Und das zusätzlich gespeicherte Wasser komme eben in Form von stärkeren Regenfällen wieder herunter.
Das gelte allerdings nicht überall gleich: Laut PIK gibt es starke regionale Unterschiede bei der Entwicklung extremer Niederschlagsmengen. Gegenden mit ohnehin feuchtem Klima seien besonders stark betroffen und umgekehrt.
Die Veröffentlichungen des PIK werden in der Wissenschaft teils kritisch aufgenommen. Der Klimaforscher Hans von Storch vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht etwa fordert, die Bestätigung der Ergebnisse durch unabhängige Dritte abzuwarten. Gerade wegen der großen Zeitspanne und heterogenen Datenlage sei zumindest Vorsicht geboten.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Wahlkampf in Deutschland
Rotzlöffeldichte auf Rekordniveau
+++ Die USA unter Trump +++
Trump entlässt den Generalstabschef der US-Streitkräfte
Regierungsbildung nach Österreich-Wahl
ÖVP, SPÖ und Neos wollen es jetzt miteinander versuchen
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Abschied von der Realität
Im politischen Schnellkochtopf