HSV blamiert sich, Bayern souverän: Alles wie üblich
Bayern München spielt sich für die Champions League warm, Schalke schlägt Leverkusen und die Abstiegskandidaten bleiben dicht zusammen.
BERLIN dpa | Der Hamburger SV hat am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga das Kellerduell verloren und seine Niederlagenserie fortgesetzt. Die Hanseaten kassierten am Samstag mit dem 2:4 (1:0) bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig die siebte Pleite in Serie und bleiben mit 16 Punkten Tabellenvorletzter. Noch am Abend entließ der HSV Trainer Bert van Marwijk.
Auch die weiteren Abstiegskandidaten blieben ohne Sieg. Der SC Freiburg (15. Platz) verlor bei Meister und Tabellenführer FC Bayern München 0:4 (0:3), der VfB Stuttgart (14.) unterlag bei 1899 Hoffenheim 1:4 (0:1) und Eintracht Frankfurt (12.) war beim 0:4 (0:2) in Dortmund chancenlos. Werder Bremen (13.) erkämpfte sich ein 1:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach.
Das Spitzenspiel des Tages entschied unterdessen der FC Schalke 04 für sich. Die Königsblauen siegten im Verfolgerduell bei Bayer Leverkusen 2:1 (1:0) und festigten damit den vierten Tabellenplatz. Leon Goretzka (28.) und Klaas-Jan Huntelaar (74.) trafen für die Schalker. Die Leverkusener, die Zweiter bleiben, waren durch ein Eigentor von Felipe Santana zum zwischenzeitlichen Ausgleich gekommen (66.).
Eine Halbzeit lang führten die Hamburger durch den Treffer von Torjäger Pierre-Michel Lasogga in der 23. Minute. Die Hertha-Leihgabe war nach seiner Verletzungspause ins Team zurückgekehrt und rannte nach seinem Tor direkt zu van Marwijk. Doch dann wechselte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht Domi Kumbela ein, der auch dank des zweimal äußerst unglücklich agierenden René Adler im Gäste-Tor mit einem Hattrick den Tabellenletzten bis auf einen Punkt an den HSV heranbrachte. Zwischenzeitig hatte Ivo Ilicevic (76.) für die Hamburger nach den Chaostagen mit der Absage des vermeintlichen Retters Felix Magath ausgeglichen. Das 4:2 für Eintracht erzielte Jan Hochscheidt in der Nachspielzeit.
Alptraum Aubameyang
Der FC Bayern hat sich hingegen schon mal warmgespielt für die Champions-League-Partie beim FC Arsenal. 19 Minuten konnten die zu Beginn recht forschen Freiburger die Null halten, dann war es passiert. Abwehrspieler Dante (19.) traf mit einem Kopfball, noch vor der Pause erhöhte Xerdan Shaqiri (34./43.), einer von fünf Spielern, die im Vergleich zum Sieg im DFB-Pokalviertelfinale neu in die Startaufstellung kamen, auf 3:0. Beide Male waren die Schüsse des Schweizers abgefälscht, Oliver Baumann im Freiburger Tor hatte keine Chance. Für den Endstand sorgte Claudio Pizarro (88.).
Für Eintracht Frankfurt hat sich Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang in weniger als einer Woche zum Alptraum entwickelt. Der BVB-Stürmer stellte vier Tage nach seinem entscheidenden Treffer im DFB-Pokalviertelfinale auch im Meisterschaftsmatch gegen die Hessen die Weichen auf Sieg. Mit einem Doppelpack brachte Aubameyang die gastgebenden Borussen in der 10. und 21. Minute in Führung. Tor Nummer drei erzielte Robert Lewandowski per Foulelfmeter (47.). Neuzugang Milos Jojic (68.) erhöhte nicht mal eine Minute nach seiner Einwechslung zum Bundesliga-Debüt. Nach vier Heimspielen mit nur einem Punkte kam der Sieg für den BVB zur rechten Zeit.
Borussia Mönchengladbach und der SV Werder Bremen haben beide den ersten Punkt in der Rückrunde geholt. Raffael brachte die Gäste aus Gladbach beim Krisenclub in der sechsten Minute in Führung. Vorausgegangen war ein übler Fehlpass von Assani Lukimya. Werder drohte erstmals seit 23 Heimduellen mit den Borussen zu verlieren. Bremens Trainer Robin Dutt durfte dann aber doch noch jubeln, als Ludovic Obraniak in der Nachspielzeit einen Freistoß zum 1:1 ins Netz zirkelte.
Immer enger wird es derweil für VfB-Trainer Thomas Schneider. Im Hinspiel, seinem Debüt als Coach der Stuttgarter, hatte der Ex-Profi noch einen 6:2-Sieg bejubelt. Diesmal sorgten der ehemalige Stuttgarter Sven Schipplock (12./66.) und Kevin Volland (49.) sowie Roberto Firmino (90.+2/Foulelfmeter) für die nächste Niederlage der Schwaben. Gastgeber Hoffenheim darf sich dagegen freuen, sich im Kampf gegen Abstieg erst einmal etwas Luft verschafft zu haben. Daran vermochte auch der Anschlusstreffer von Antonio Rüdiger (78.) nichts zu ändern, kurz danach sah beim VfB auch noch Moritz Leitner die Gelb-Rote Karte.
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