Gummigranulat in Kunstrasen: Plastikfrei kicken
Die Europäische Union plant ein Verbot von Mikroplastik. Davon betroffen wäre auch Gummigranulat, das auf Kunstrasenplätze gestreut wird.
Laut Deutschem Fußball-Bund (DFB) nutzen 6.000 Vereine entsprechende Kunstrasenplätze. Alternativen für Gummigranulat sind unter anderem Kork oder Sand. Sollte das Granulat verboten werden, werden bestehende Anlagen nicht gesperrt, wie dies Sportminister Horst Seehofer (CSU) zunächst befürchtet hatte. Nur das geregelte Nachfüllen der Plätze sei nicht mehr möglich, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums.
Seehofer hatte vergangene Woche bei Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) um eine Übergangsfrist von sechs Jahren geworben: Vereine sollten in dieser Zeit die Möglichkeit haben, auf andere Kunstrasenplätze umzurüsten.
„Blauer Engel“ für Fußballanlagen
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr die Echa aufgefordert, eine Beschränkung für absichtlich zugesetztes Mikroplastik zu prüfen. Dabei geht es etwa um Kosmetika oder Farben. Ende März veröffentlichte die Behörde auf ihrer Homepage einen Entwurf für Mikroplastikverschränkung. Dieser wird danach in Fachausschüssen diskutiert und schließlich von der EU-Kommission verabschiedet.
Das deutsche Umweltministerium arbeitet zudem an einem „Blauen Engel“ für Kunstrasen. Dort würden Vorgaben für umweltfreundliche Sportplätze entwickelt: An dem Umweltzeichen können sich Kommunen zukünftig bei der Ausstattung ihrer Sportplätze orientieren, hieß es aus dem Ministerium.
In Studien etwa des Oberhausener Fraunhofer-Instituts Umsicht zu den Quellen von Mikroplastik erscheinen Sport- und Spielplätze auf den vorderen Plätzen, zusammen mit dem Abrieb von Reifen, der Freisetzung bei der Abfallentsorgung, Pelletverlusten und dem Abrieb von Bitumen in Asphalt.
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