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Günter Wallraffs Erfahrung als Schwarzer"Schwarz auf weiß"

Ob bei den Fußballfans in Cottbus, einer Wandergruppe in Gummersbach oder einfach irgendwo auf der Straße - Wallraff sucht in "Schwarz auf weiß" die Gesellschaft, die ihn nicht will.

Ablehnung in Bildern grenzenloser Einsamkeit dokumentiert: Günter Wallraff als Somalier Kwami Ogonno. Bild: xverleih

Während sich Günter Wallraff in den Somalier Kwami Ogonno verwandelt - oder besser: schwarz angesprüht wird, die Maskerade wirkt ein wenig halbherzig -, sagt er: "Jede Gesellschaft lässt sich daran messen, wie sie auf Fremde reagiert." Das ist die Prämisse, von der ausgehend der notorische Selbstdarstellerundercoveraufklärer über ein Jahr durch Deutschland reisen will. Wallraff und dem Zuschauer ist zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass die Bilanz seiner Reise als Afroperückenträger nur verheerend ausgefallen sein kann - sonst würde ein Wallraff gar nicht erst losziehen und "Schwarz auf weiß", sein größtenteils mit versteckter Kamera gedrehtes Reisetagebuch (zusammen mit Pagonis Pagonakis, Susanne Jäger und Gerhard Schmidt), hätte es kaum ins Kino geschafft. Diese Abgeklärtheit vergeht einem allerdings schnell: Was bitte ist die Steigerung von "verheerend"?

Wortkunde "Blackface"

Für die Rolle, in die der Journalist Günter Wallraff bei seiner neuesten investigativen Recherche geschlüpft ist, gibt es im angelsächsischen Kultur- und Sprachraum schon lange einen treffenden Ausdruck: Blackface.

Ebenso ist man sich seit langem im angelsächsischen Kultur- und Sprachraum darüber einig, dass, in welchem Zusammenhang und mit welcher noch so wohlmeinenden Intention auch immer, keine darstellerische Methode für einen Weißen unangebrachter ist als die, sich das Gesicht dunkel zu färben, um als Schwarzer durchzugehen. Zuletzt wurde 2008 in den USA die Komödie "Tropic Thunder" von der Kritik in den Boden gestampft, weil darin ein von Robert Downey jr. dargestellter Schauspieler chemische "Pigmentveränderungen" an sich vornimmt, um in die Rolle eines Schwarzen schlüpfen zu können. Ging gar nicht.

Seit Shakespeares "Othello" (1604) gibt es zwar den von Weißen verkörperten Schwarzen. Der Begriff selbst wie auch die kategorische Ablehnung von Blackface aber geht auf die Tradition heiter-rassistischer Revuen zurück, wie sie sich ab 1830 zur Unterhaltung eines weißen Publikums in den USA etablieren konnten. Darin gab ein meist mit Ruß oder Schuhcreme, dicken roten Lippen und wolliger Perücke maskierter Weißer den lustigen "Neger" von der drolligen Plantage. Später, noch in den Zwanzigerjahren, konnten Entertainer wie Al Jolson darauf ihre Karriere begründen. Kritisiert wurde und wird an Blackface weniger die Anverwandlung selbst - sondern der Umstand, dass Blackface meistens grotesk aussieht und auf diese Weise das rassistische Stereotyp des fremdartig "Anderen" bedient, indem es ihn karikiert.

Zum Beispiel Cottbus: Nach einem Fußballspiel mischt sich Kwami Ogonno unters ziemlich völkische Fanvolk - mit einer simplen Frage: "Wer hat gewonnen?" Er bekommt nicht eine vernünftige Antwort (zumindest hat es keine in den Film geschafft), stattdessen bietet man ihm einen Platz im Gepäckraum eines Reisebusses an oder beschreibt ihm ungefragt den Weg nach Hause und meint damit keinen Ort in Brandenburg.

Der Filmtitel "Schwarz auf weiß" pointiert Wallraffs Ansatz: Ob bei den Fußballfans in Cottbus, einer Wandergruppe in Gummersbach oder einfach irgendwo auf der Straße - Wallraff sucht permanent die Gesellschaft, die ihn nicht will, und dokumentiert deren Ablehnung in Bildern grenzenloser Einsamkeit. Doch hat er es nicht allein auf den offenen, unverhohlenen Rassismus abgesehen - beleidigen, wegsetzen, anpöbeln -, sondern auch auf den unterschwelligen, verdrucksten, der sich hinter aufgeklärt klingenden Vokabeln wie "Mentalität" verbirgt oder hinter den in Deutschland so beliebten "Vorschriften".

Um diesen unterschwelligen Rassismus zu entlarven, helfen Wallraff "Lockvögel", menschliche Katalysatoren. Als Kwami Ogonno bei einer Wohnungsbesichtigung gerade zur Tür raus ist, stehen sie als vermeintliche Wohnungsinteressenten auf der Matte und entlocken der Vermieterin all ihre Ressentiments, die sie selbst mit den Worten "ganz schwarz, ganz schlimm" bündig zusammenfasst.

Die erfreulichste und zugleich traurigste Szene in Wallraffs Nummernrevue des Hasses spielt ausgerechnet in Brandenburg: Ein Straßenbauunternehmer, bei dem Wallraff und ein schwarzer Freund vorsprechen, bietet ihnen zuerst einen Sitzplatz an und dann auch noch einen Job - für Wallraffs Freund "das schönste Erlebnis seit Monaten". So schwarz also sieht das Leben in Deutschland aus, wenn man sich nicht abschminken kann.

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48 Kommentare

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  • K
    Kolja

    Das war ein dummer, für jegliche ernsthafte Diskussion untauglicher Film. Mit diesem tölpelhaften "Protagonisten", den Wallraff da "kreiert" hat, zeigt Wallraff sich selbst als tölpelhaften Rassisten und Journalisten und demütigt zusätzlich jene, deren Leben und Erfahrungen er "erforschen" wollte. Und das die ARD diesen Film unkommentiert ins Programm nimmt, als gäbe es in ihren Sendeanstalten keine Redakteure mehr, macht diese ganze Sache noch unangenehmer, schmieriger ...

  • J
    justine

    rassismus ist eine institution.

    schwarze menschen haben vielleicht vorurteile, sie können aber keine rassisten sein, weil sie nie die (weisse) macht besessen haben ihre vorurteile zu institutionalisieren...

    (a woman of colour)

  • J
    Johannes

    Verschiedene Mentalitäten gibt es nun mal, diese sind auch kulturell und religiös bedingt. Und das den hiesigen Bürgern ihre eigene Mentalität tendenziell mehr liegt als arabische oder muslimische ist erstens nicht erstaunlich und zweitens nicht verwerflich. Letztlich verlangt auch niemand in Saudi-Arabien, dass man sich übermäßig für Christen oder Deutsche interessiert, wenn diese kein Grundverständnis oder Integrationsinteresse für die dortigen Verhältnisse zeigen. Wenn ich im Ausland bin, muss ich in der Bringschuld positiv und freundlich auf die Bewohner zugehen, um sie für ein Gespräch zu gewinnen, und mich an die dortigen Verhältnisse anpassen, das kann ich nicht von den dortigen Bewohnern einfordern.

  • AA
    Albert Anglia

    Bravissimo, lieber Günter, du bist dir treu geblieben! Eben ganz der alte, nicht von der sorte wendehals, die es in der Berliner Republik schon zu genüge gibt. Heute Grün, morgen FDP.

    Die lektüre von Wallraffs buchprojekt "Ganz unten" hat mich in meiner politischen sozialisation seinerzeit mehr zum nachdenken über gesellschaftliche misstände gebracht als sämtliche evangelische oberlehrerinnen und oberlehrer, die meist besser wussten, was geht und was nicht, was opportun sei und was nicht.

     

    Meines erachtens hat Günter Wallraff die gabe, aufklärung mit ironie und satire zu verbinden. Seine undercoverprojekte haben originären biss, weil sie das verdrängte und abgespaltene der bürgerlichen mitte bis ins groteske spiegelnd aufspüren, über das man ja als gehobener linksliberaler lieber die nase rümpft als sich damit zu konfrontieren. Nein, was denn, igittigitt...

    Medienrummel und schaulustigkeit war ja wohl noch nie eine stärke des nachkriegslinken deutschen bildungsbürgertums. Man gibt sich eher kleinbürgerlich aufgeklärt, mit aufgesetzter ernster miene und erhobenem zeigefinger, wie Lehrer Lämpel bei Wilhelm Busch. Wenn es nicht die ganze wahrheit ist, hat es kein niveau. Diese scheu vor konfrontation und kontroverse auch an der sozialdemokratischen basis hat sicher auch zu dem kolonialrassismus der laubenpieper geführt, den Wallraff nun ins visier genommen hat.

     

    Um so mehr freue ich mich auf den start von Günter Wallraffs kinofilm: "Schwarz auf Weiss - Eine Reise durch Deutschland" - Ein bisschen lachen über die banalität des bösen wird ja wohl erlaubt sein!?

  • AM
    Adolph Mbekikwammkwamm

    @Albert

    Wie lange ein Deutscher in Somalia überlebt, können Sie ja mal ausprobieren. Mit einem durchschnittlichen deutschen Gehalt wahrscheinlich ziemlich lange. Wahrscheinlich sogar länger als der "durchschnittliche Somalier" selbst, der kein Geld für Medikamente und Hotels oder den Flieger nach Hause hat, wenns irgendwie mal unangenehm wird...

    Wie kann man so etwas vergleichen wollen?

    Warum fühlen sich so viele Menschen hier persönlich herausgefordert, sich quasi stellvertretend für ganz Deutschland gegen die gemeine Rassismus-Keule verteidigen zu müssen? und dann noch mit diesem denkwürdigen Verweis, dass es in anderen Ländern auch Rassismus gibt?

    Bei so viel Dummheit hilft auch ein Wallraff-Film nicht weiter. Am besten ein Mittel ins Essen, das alle schwarz werden lässt. So eine Art Zwangs-Wallraffianer gäbe es dann. Aber die würden sich wahrscheinlich so schämen, dass sie sich in ihrer Wohnung verstecken würden. Und wenn dann Wallraff klingelt, würde ich gerne beide Gesichter sehen!

    (hoffentlich lacht dann einer, das versöhnt)

  • B
    bodo

    krass, wie viele der Kommentare hier versuchen Rassismus zu relativieren, zu verleugnen, zu verharmlosen, mit anderem zu vergleichen, was nicht zu vergleichen ist. Unerträglich.

    Respekt könnte ich für Wallraff aufbringen, wenn er seine Position dazu genutzt hätte, die unzähligen Veröffentlichungen von Schwarzen Menschen zu Rassismus und Rassismuserfahrungen in Deutschland bekannt zu machen, statt so zu tun, als würde er ein etwas Neues entdecken. Er tut so, als ob Rassismus erst glaubhaft wird, wenn er als weißer Typ am eigenen Leibe erfährt, dass es tatsächlich Rassismus gibt in Deutschland. Damit spricht er allen Schwarzen Stimmen zu Rassismus ihre Glaubwürdigkeit ab. Ganz schön widersprüchlich, was der Herr Wallraff da produziert.

  • T
    tara

    ein herzliches danke herr wallraff!

  • M
    Maddin

    An Herrn Wallraff & Support:

     

    Bitte zeigen Sie mir doch EIN Land auf diesem Planeten, dass Ihren außerirdisch hohen politischen Vorstellungen von Multikultur und sozialer Gerechtigkeit vorbildlich und dauerhaft entspricht...

  • J
    Jürgen

    Es ist wichtig, das Wallraff das macht, was er macht. Sonst gäbe es niemand in Deutschland, der offensichtlich den Mut dazu hätte.

  • A
    Albert

    Walraff's nächster Film sollte der Fairness und Vergleichbarkeit halber mal davon handeln, dass ein Deutscher in Anzug und Krawatte nach Somalia einreist und sich dort ein Jahr lang in Städten und auf dem Lande aufhält. Wäre interessant zu sehen, wie der Deutsche dort aufgenommen und behandelt wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach geht es dann nicht nur um Tuscheleien gegenüber dem Deutschen, sondern um die Frage, ob der Deutsche (Walraff) überhaupt lebend zurückkehrt.

  • S
    saxifraga

    interessant, was in einem taz-forum so für reaktionen auf diesen film auftauchen... und ziemlich viele gehen reflexhaft an dem vorbei, was der film eigentlich zeigt: den krassen rassismus, der offensichtlich überall in deutschland auftaucht, und zwar in einer so unverblümten art, dass es einem kalt den rücken runterläuft. das lässt sich auch nicht mit kommentaren zu schlechter verkleidung oder merkwürdigem verhalten des protagonisten wegreden; die ablehnung, verachtung und auch angst ist bei den meisten der im film gezeigten menschen sofort da, bevor wallraff überhaupt die chance hat, ein gespräch zu führen. in dem gezeigten schrebergartenverein gibt es keinen einzigen migranten, trotzdem wissen alle ganz genau wie sie sind, die ausländer, machen party und verbrennen die gartenhäuschen.

    stichwort verhalten: was ist übrigens merkwürdig daran, wenn man freundlich um eine auskunft bittet oder sich eine wohnung ansehen, auf einem campingplatz übernachten, eine uhr ansehen will?! wallraff verhält sich als "schwarzer" nicht aufdringlich, er wirkt höchstens mitunter unsicher und ängstlich. und zazaz möge doch bitte mal erklären, was er unter einer beleidigung versteht, wenn er behauptet dass wallraff in seiner rolle (sarottimohr, affe, neger) keine zu hören bekam! wie wärs damit, erst den film zu sehen und ihn dann zu kommentieren?!

     

    @dowanda: schlenkernder gang und ruheloser blick, huuiii, mit drogen in berührung gekommen, ganz klar! wie verhältst du dich denn, wenn du irgendwo fremd bist, dich unsicher fühlst und dich nicht auskennst?! top menschenkenntnis, kann ich da nur sagen, und neeiiin, die hautfarbe spielt da natürlich gar keine rolle. solche aussagen erinnern mich stark an einiges, was man auch in dem film zu hören bekommt.

     

    ich finde den film aufrüttelnd und wichtig weil er uns etwas über unsere gesellschaft zeigt. ich hoffe, dass möglichst viele menschen ihn sehen.

    ein armutszeugnis für dieses land ist dabei leider auch, dass sich erst ein weißer schwarz schminken muss, damit diese themen in der öffentlichkeit gehör finden.

  • L
    lessing

    @ Roboter

    Sie scheinen aber Herr Wallraff

    und seine Motivation ausgezeichnet zu kennen.

    Haben Sie persönlichen Kontakt oder was ermuntert Sie?

  • D
    Dowanda

    Mein erster Kontakt mit dem neuen Wallraff-Film war ganz unbelastet: Ich sah eine Szene, die "Kwami" dabei zeigt wie er durch ein Dorf läuft. Ich dachte, es sei eine reale Szene, da die Tonspur dazu erst später einsetzte. Und ich sah war ein etwas sonderbarer Typ, der einen schlenkernden Gang und ruhelosen Blick hatte, den ich sofort als unangenehm und mit "Drogen in Berührung gekommen" asoziiert hatte. Ich weiss, dass ich, wenn ich in real mit solchen Personen konfrontiert bin, dank meiner jahrelangen Erfahrung mit Menschen ausgesprochen vorsichtig bin. Die Hautfarbe spielt dabei keine Rolle.

  • AG
    Alfa Gloria

    Diesem großartigen Land fehlt eine seriöse Auseinandersetzung mit den Themen „Ausländer, Einwanderung, neue nationale Identität, etc.“

    Das Thema wird ab und zu von Politikern ausgeschlachtet, relativ primitiv von Journalisten angesprochen. Sonst nichts.

    Die in sich Eingeschlossene, von fremdenangst Gelähmte bestimmen mit ihrer archaischen Philosophie die Stimmung im Lande.

    Die rechten sind aktiv, die Vernünftigen schweigen. Schade eigentlich, sehr schade….

  • IE
    Im Exil

    Alleine Wallraffs Ansatz ist schon polemischer Natur. Oft genug sucht er sich den Aerger ja foermlich. Schwarz hin, schwarz her... mit seinem seltsamen Auftreten und seinem Outfit haette er sich genau so gut blau anpinseln koennen - es waere wohl kaum mehr aufgefallen. Daher ist in Frage zu stellen, ob die Ablehnung die er erfahren hat bloss auf's Rassistische zurueckzufuehren ist.

    Positiv dennoch, dass er den Anstoss gegeben hat, das Thema mal wieder zu durchleuchten. Als Beitrag in der eigentlichen Diskussion ist sein Film meiner Meinung nach trotzdem wertlos.

  • D
    Daddy

    Das richtige Leben:

     

    „Wir bringen euch um, ihr deutschen Drecksschweine!

    Das ist unser Bezirk, verpisst euch!“

    „Ihr lebt nicht mehr lange, wir schlitzen euch deutsche Schweine auf!"

    http://www.focus.de/panorama/welt/migranten-gewalt_aid_125798.html

     

    Muslimische Kids und der Deutschenhass - SPIEGEL TV - http://www.youtube.com/watch?v=EdtwPAdJvzM -

     

    NDR - Türken mobben und schlagen Deutsche in deutschen Schulen 1 - http://www.youtube.com/watch?v=vRsj6Vv0Cx8

     

    ZDF - Türkische Strassengangs suchen sich Deutsche als Opfer - http://www.youtube.com/watch?v=XPs9ap-11wQ

  • D
    dresdnerin

    In den Milieus, in denen Wallraff recherchiert, hätte ich auch als Weisse was auf die Nase bekommen, als Frau, als Studierte, als Unbemannte, als was auch immer. Ob das wirklich repräsentativ ist und den Alltagsrassissmus, auch im Bldungsbürgertum, darstellt?

  • T
    toc

    Sehr gelungene Randspalte, die hab ich gerne gelesen.

  • SR
    Sigrid Reh

    Ich musste mich nicht verkleiden; musste das rassistische Deutschland nicht suchen. Hier geboren, von der Natur mit dunklen Augen und braunen Haaren versehen, auch keine schneeweiße Haut... Das langt schon aus. Mir wurde aufgrund meines Ausehens von zwei fetten Spießer-Rentnerinnen gesagt, "es wird Zeit, dass wir mal wieder für euch Ausländer so ein Feuerchen anmachen".

    Man wünscht sich dann schon, dass solche Synapsen bald abgestellt werden.

  • E
    elbu

    Seit wann ist Blackface in Ordnung?

    Von der taz hätte ich eigentlich erwartet, dass sie eine Filmkritik zu Wallraff mindestens mit der Information ergänzt, dass es viele schwarze Menschen in Deutschland gibt, die dazu auch berichten können und dies seit Jahren tun. Und dass Günter Wallraff in Blackface wohl eher nicht "Erfahrung als Schwarzer" macht.

  • LL
    Lasiorhina latifrons

    ein film mit wallraff. hmm. gremliza, der frühere oberghostwriter der der sogenannten wallraffbücher wird das drehbuch ja nicht geschrieben haben. Also leute:wer wars?

  • G
    Großinquisitor

    "Ausgerechnet" ein Brandenburger" bietet Wallraff einen Job an. Bravo taz, bravo Günthi, satirische Meisterleistung, in einem Artikel über Vorurteile gegen Schwarze (böse) gleich noch eins gegenüber Ostdeutschen unterzubringen. Oder war das etwa ernst...?

    Nee, kannich, denn merke: am (West-)Deutschen Wesen soll die Welt genesen, Ossis sind ja schließlich alle Rassisten.

    Leider hat sich an der Ausgrenzung (optisch) Unangepasster seit Wallraffs erstem Buch nicht genug geändert, als das man seine Maskeraden (nur) als Geltungssucht markieren.

    Wer Wallraffs frühe Bücher liest, erkennt aber auch einen Hass, der darin mündet bestimmte Situationen zu provozieren, nur um andere vorzuführen.

    Da wird dann auch mal die Musikrichtung des Bösewichtes (Schlagergedudel) zum Anklagepunkt. Meine Güte, wenn sonst nichts strafrechtlich relevantes vorliegt.

    "Ne Schöne Jross an all die, die unfehlbar sind"

  • P
    Pierre

    Ich lebe in Bochum und habe zufällig eine andere Hautfarbe. Für Altbochumer bin ich ein "Schwatter" - fühle ich mich deswegen diskriminiert?

    Eher nicht, ich habe nette Rentner, Hausmeister, Beamte und vor allem auch Fußballfans kennengelernt, meine Freunde kommen aus dem Pott und der ganzen Welt. Wer offen, freundlich und selbstbewusst auf die Menschen zugeht lebt in Deutschland besser als in den meisten anderen Ländern. Ein paar geschorene braune Hansel beeindrucken mich da überhaupt nicht - die finden ihr Feindbild überall.

  • HS
    Heinz Scheffelmeier

    Ach ja, ich möchte mir noch einen Nachsatz erlauben:

    Der Artikel von David Denk selbst ist meiner Meinung nach völlig unkritisch, adeptisch und unterm Strich einfach schlecht.

  • HS
    Heinz Scheffelmeier

    Die Wallraff-"Dokumentation" fördert leider nichts zutage, was wir nicht eh schon lange wussten. Sie ist mitunter hochgradig klischeebehaftet, wobei angesichts des befremdlichen Auftretens Günter Wallraffs alias Kwami Ogonnos noch in Frage steht, was seine jeweiligen Gegenüber in den konkreten Situationen wirklich dachten. (Frank Elstner, bunt kostümiert und eingeschmiert mit schwarz-brauner Schuhcreme?) So wirkt der Film gleichzeitig wie eine lächerliche und anachronistische Karikatur des investigativen Journalismus. Denn Wallraff erinnert mit seiner albernen Verkleidung ja buchstäblich kontraproduktiv an die unsäglichen und schadenfrohen "Verstehen-Sie-Spaß"- und "Versteckte-Kamera"-Fallen. Den überaus peinlichen Sacha Baron Cohen möchte ich im Zusammenhang ja gar nicht ausführlicher erwähnen, obwohl sich der Vergleich hier fast zwangsläufig aufdrängt.

    Was also ist von Wallraffs neuem medialen "Coup" schon zu halten, außer dass er eine weitere mediale Kunstfigur geschaffen hat, statt wirklich sorgfältig aufzuklären? - Kaum mehr als nichts.

    Welcher Teufel hat den alten Journalisten denn hier geritten, sich hier gerade auf solch absurde Weise auf die im Grunde altbekannte Rassismus-Schiene zu kaprizieren? Wäre das latente Problem nicht einer genaueren, ganz anderen und vielleicht sogar neuen Herangehensweise wert? Gäbe es neben dieser wallraff'schen Einfallslosigkeit allzumal nicht noch andere Themen, zu denen sich der inzwischen betagte W. herzhaft und lustvoll austoben könnte?

     

    Ich finde, wenn, - dann sollte Wallraff sich so demnächst einmal die Alters- und Pflegeheime unserer Republik vorknüpfen und wie es unseren "deutschen wie ausländischen Mitbürgern" dort oder im Alter insgesamt ergeht, - aber das möchten die allermeisten und fast niemand gar nicht so genau wissen ...

     

    Und genau darin liegt übrigens auch das Problem des Films: In der Genauigkeit des Anliegens und der Darstellung.

  • A
    Achim

    Weißer Fahrer, schwarze Beifahrerin im Grenzgebiet? Die Grenzer hielten einen illegalen Nuttenimport für möglich. Abwegig ist es nicht. Ein Kollege von mir machte sich mal verdächtig, als er mit einem älteren schweren BMW im Grenzgebiet zu Tschechien unterwegs war. Schmugglerraster.

     

    Und Wallraff? Wallraff sieht aus wie eine Mischung aus den Typen aus den Minstrel - Shows und den Marks - Brothers. Den würde ich auch nicht in den Kleingartenverein Nr. 273 aufnehmen, egal welche Hautfarbe er hat. Und an einen Tisch setzen schon mal gar nicht.

  • Q
    Quatschkopf

    Der journalistische Ansatz von Herrn Wallraff ist einfach unterirdisch schlecht. Er will Rassismus dokumentieren und findet ihn vermeintlich. Was er findet ist aber weniger Rassismus als die Ablehnung eines Menschen, der sich instinktlos verhält. Weil er sich vorher schwarz angemalt hat, behauptet er, dies seine eine Folge von Rassismus. Er hätte sich mit dem gleichermaßnen idiotischem Verhalten auch als langhaariger Blonder verkleiden können und wäre auf Ablehnung gestoßen. Ganz schwach.

  • R
    Roman

    Hier gibt es auch ein schöner Artikel zum Film mit ein paar interessanten Links:

     

    http://www.bleib-passiv.de/beitraege/artikel/113-schwarz-auf-weiss.html

  • N
    nogo

    Um zu erkennen und als Weiße_r nachvollziehen zu können, dass es in Deutschland Rassimus gibt, braucht man keine Weißnase wie Wallraff. Es gibt genug Texte und berichte von Schwarzen Deutschen/ in d-land lebenden Schwarzen. Vielleicht einfach mal "Farbe bekennen" von Katharina Oguntoye und May Ayim lesen und die Stimmen derjenigen zur Kenntnis nehmen, die den Scheiß jeden Tag erleben.

  • A
    Africano

    Ich lebe schon seit ca. 30 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Ja ich bin Afrikaner, daß natürlich für die, die in jedem dunkelhäutigen Menschen ein Afrikaner, nein besser gesagt in ihre Sprache einen "Neger". Also wirklich, ich habe so oft und manchmal auch ungern blonde Mädels "Negerküsse" auf Partys gegeben, die als kleine Mädchen Angst vor dem "Schwarzenmann" hatten. Nein im Ernst, die Ablehnung, die ein Dunkelhäutige Mensch in der BRD erfährt ist hat nicht nur Dummheit der Mehrheitsgesellschaft zutun. Während ein Hellhäutige nach Südafrika oder Simbabwe auswandert und Afrikaner genannt wird, sieht man in jedem Dunkelhäutigen Menschen einen fremden, Angst auslösenden, rückständigen und viele negative Eigenschaften besitzenden Menschen an. Entschüligung, sagte ich Menschen; das wäre ja ein Fortschritt. Lieber G. Wallraff, eine Reise durch Disney-World reicht nicht leider nicht aus, um den Rassismus in Deutschland zu Verstehen. Es wäre weiterhin angebracht gewessen mit Menschen zu Sprechen, die diese Erfaharungen seit Jahrzenten, Tag ein und Tag aus machen. Trotzdem werde ich mir den Film ansehen. Übrigens, wenn ich morgen früh meine Wohnung verlasse, dann werde ich nach einige Schritte schon zu spüren bekommen, daß ich hier in der BRD nicht willkommen bin. Einsam bin ich deshalb nicht, weil erstens nicht alle hellhäutige Menschen mich ablehnen und zweitens, weil die Welt schön Bunt ist. Trotzdem Danke für denn Film, vielleicht können ja einige aufgeklärt werden.

  • T
    Thomas

    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass "Tropic Thunder" aufgrund der von Robert Downey Jr. gespielten Figur des Kirk Lazarus von der Kritik eingestampft wurde. Die allermeisten Kritiken fielen positiv bis sehr positiv aus. Downey Jr. spielt in dem Film ja auch keinen Afroamerikaner, sondern einen weißen Method Actor, der einen schwarzen Vietnamsoldaten spielt. Dies ist eine Parodie auf die Schauspielkünste von z.B. Russell Crowe oder Robert De Niro, die sich immer "voll und ganz" in ihre Rollen hineinversetzen.

  • SS
    Stefan Sinsbeck

    @Thomas Schöffel

     

    Ich gehe davon aus, dass Schwarze mit deutscher Nationalität ähnliche Erfahrungen machen, wie schwarze Ausländer.

  • S
    symphatisant

    Es gibt Schriftsteller, die saugen sich alle ihre Geschichten aus den Fingern und einige von ihnen bringen es damit zu großen Ehren. Andere stürzen sich da lieber ins richtige Leben und formulieren hinterher, was sie gesehen, gehört und erlebt haben, und kommen auch gut an damit.

     

    Günter Wallraff nun gibt vor, den letzteren Weg gegangen zu sein, herausgekommen ist aber eine Story, die er sich so getrost auch aus den Fingern hätte saugen können. Ist doch komisch irgendwie. Ob er mal an den Ruhestand gedacht hat?

  • S
    suuna

    Wie wenig sich Deutsche für ihre afrikanischen Mitbürger interessieren zeigt sich schon allein daran, dass Wallraff mit "Kwame Ogonno" als Somali durchgeht. Sowohl Vor-und Nachname hören sich verdächtig nach Nigeria an und sind in Somalia eher selten. Aber ist ja alles das Selbe dort unten.

     

    Für Wallraff wohl auch. Ein wenig Vorrecherche wäre angebracht gewesen. Die Effekte zählen.

  • W
    Wolfgar

    Wenn der mal Intoleranz und Rassismus kennenlernen will soll er mal nach ner deutschen Würstchenbude in Neukölln fragen, als Deutscher.

     

    Dazu reicht sein Mut nicht

  • DH
    Dr. Hinterwäldler

    Das es einige rassistische Tendenzen in der deutschen Bevölkerung gibt ist klar und schlimm. Das diese immer mal wieder aufgezeigt werden müssen ebenso. Der alltägliche Rassismus ist aber kein Problem, das nur bei den Deutschen auftritt. Ich wage zu behaupten, dass es in anderen europäischen Ländern sogar weitaus ausgeprägter der Fall ist. Würde sich jemand als Deutscher in den jeweiligen Stadtteilen von Berlin, Frankfurt, etc. herumlaufen und einen Film über seine Erlebnisse drehen, wären die darin enthaltenen Formen von Rassismus wohl nicht weniger ausgeprägt, als im vorliegenden Wallraff-Streifen. Das muss selbst ich als Linker so sehen und verstehen. Trotzdem würde ein Film, wie von mir genannt wohl einen riesigen Aufschrei in Deutschland auslösen, dass er integrationsgefährdend sei, etc. Dabei gehört Rassismus immer angeprangert. Jedoch nicht nur der deutsche!

  • SS
    stefan schütz

    die taz und Günter Wallraff... hat schon Tradition, dass er von ihr nichts gutes zu erwarten hat.

    Hut ab vor Herrn Wallraff, er macht immer noch weiter. Das er nicht mehr "ganz unten" ist und sich als illegaler Flüchtling ausgibt, liegt wohl eher daran, dass er auch nicht mehr der Jüngste ist. Wissen die, die ihn jetzt kritisieren (http://www.tagesschau.de/inland/rassismusinterview100.html Noah Sow wer ist das?) was Wallraff schon alles gewesen ist?

    Und was soll dieser dämliche Vergleich mit Blackface? Nur weil Papier mit Tinte Zeitung genannt wird, liegen trotzdem Welten zwischen Bild und taz. Zumindest sollte es so sein.

  • R
    Roboter

    Auch die Sendung Zapp zensiert ihre Bolg Einträge!

     

    Hier der Eintrag:

    "Tja, Was soll man zu Zapp sagen? Wir haben ein ambivalentes Verhältnis zu Zapp und G.Wallraff

     

    Als "Idol für Journalisten" wurde Herr G.Wallraff im ersten Zapp Beitrag vor ca. 1em Jahr betitelt.

     

    Wir würden Herr Günter Wallraff NICHT "als Idol" empfehlen!

     

     

    lesen Sie dazu

     

    Text 1. Von Hans Leyendecker

     

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/716/491087/text/print.html

     

    Text 2. Interview mit Günter Wallraff

     

    http://www.guenter-wallraff.com/ausstellungkorpe.html

     

     

    Hier der Link zum ersten Zapp Beitrag vor ca. 1em Jahr:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=f3mMDnjNTfY&hl=de

     

     

    Warum traut sich kein Journalist Herrn G.Wallraff eine unbequeme Frage zustellen?

     

    Beispiel:

     

    Herr Wallraff könnten Sie sich vorstellen als Transsexuelle die Zustände in Deutschland aufzuzeigen?

     

     

    MfG

    Ein Geschäft auf Kosten der Missstände(Zustände ist der Oberbegriff)

    Roboter tun nur so, als ob!

    Menschen auch!"

  • O
    oxymoron

    @Von Thomas Schöffe

    ich denke auch, dass Schwarze Menschen nicht am pförtner der TAZ ohne blöden Fragen und Anmerkungen vorbei kommen würde.

    Ich wollte mal im Taz-Cafe frühstücken und als ich reinging wollte ich als erstes auf die Toilette, bis mich sofort die Bedienung aufgehalten hat um mir zu sagen, dass hier keine öffentliche Toilette ist. Ich habe es bestätigt und gesagt, dass ich das auch nicht denke, und dass öffentliche Toiletten meistens anders aussehen. Als ich die Treppen aus der Toilette hochlief empfing mich die blonde Bedienung mit der Frage was ich bestellen will. Sie hat sehr überraschend reagiert, als ich ihr gesagt habe, dass ich mich gerne zuerst an einem Tisch setzen würde und auch gerne eine Speisekarte hätte. Anscheinend war das für sie unüblich, dass jemand mit dunkle Hautfarbe im Taz-Cafe frühstücken will. Als ich sie gefragt habe ob es so üblich ist, dass die Gäste ihre Bestellung am Toilettenausgang und ohne Speisekarte abgeben reagierte sie sauer und meinte, ich würde auch nicht wie ein üblicher Gast aussehen. Danach ist mir der Appetit auf Frühstück vergangen. Und ich dachte, wenigstens in Kreuzberg, wo ich seit über 10 Jahren lebe, würde mir so was nicht passieren. Aber anscheinend ist Kochstraße nicht mehr Kreuzberg.

  • U
    unwichtig

    Menschen, die solche Kommentare schreiben, sollten sich den Film wohl am ehesten ansehen, weil sie anscheinend nicht sehen WOLLEN, was alltäglich passiert.

     

    Ich als Schülerin sehe mir den Film freiwillig im Kino an und bezahle gern dafür!

  • FN
    Felix Nagel

    Je mehr Schulklassen, Beamte, Kleingärtner, Rentner, etc. den Film sehen desto besser. Wäre mal was statt des ewig gleichen Tatorts.

  • TS
    Thomas Schöffel

    Der Ton der Artikels ist merkwürdig. Er beklagt, daß die Reaktion so ist, wie sie ist und versucht, den Autor dafür in Haftung zu nehmen. Was für eine verschwurbelte Argumentation soll das denn sein ? Das weiß doch jeder, daß Ausländer dunkler Hautfarbe und "kulturfremder" (!) Art in Deutschland wahrlich nicht gut behandelt werden. Ja, liebe Landsleute. Das ist bitter. Aber Wahrheit hierzulande. Möchte nicht wissen, ob Wallraff es als Schwarzer am Pförtner der TAZ vorbei geschafft hätte.

    Mal gespannt, wie empfindlich die TAZ ist, wenn es an eigene Leder geht und die sich trauen, zu veröffentlichen, gell ?

  • V
    vic

    Hätte der Straßenbau-Unternehmer aus Brandenburg auch nicht gedacht, dass er zum Hauptdarsteler in einem Kinofilm wird.

    Super Finale.

    Ansehen werde ich mir das sicher nicht, ist mir zu konstruiert.

  • R
    rotesocke

    Menschen wie Wallraff muss es geben, die uns von Zeit zu Zeit mal wieder den Spiegel vor die Nase halten und uns zum Nachdenken bewegen!!!!Weiter so,...

  • T
    Thies
  • Z
    Zazaz

    Wenn man ein Jahr intensiv nach Rassismus sucht wird man natürlich auch welchen finden. Aber mal im Ernst: ein paar unhöfliche Fussballfans und eine verkniffene Maklerin. Keine no-go areas, keine Neonazis mit Baseballschlägern, nicht mal beleidigt worden ist er der Wallraff.

     

    Entspricht meinen Erfahrungen (lebe seit 5 Jahre mit schwarzer Freundin zusammen, es gab in 5 Jahren einmal einen dummen Spruch im Supermarkt und einmal eine Polizeikontrolle im Grenzgebiet offensichtlich wegen ihres Aussehens).

     

    Fazit: es gibt kein einheimisches Rassismusproblem. Man muss den Rassismus schon suchen um ihn zu finden.

  • BE
    Betroffene empfinden anders

    Was hier- und im Film- wohl für die meisten Menschen ohne erkennswert "anderes" Aussehen unglaublich klingen mag, kann man nur als Betroffene® nachempfinden, und man wird Szenen wie sie dargestellt werden schon hundertmal erlebt haben. Jeder der behauptet, dass Deutschland kein Problem mit Rassissmus/Diskriminierung hat(egal um welche Minderheit es sich handelt), sollte sich mal in die Haut der Betroffenen versetzen, wie sie behandelt werden, beschimpft, bis hin zu Drohungen oder physischer Gewalt. Und KEINER tut etwas, keiner hilft. Bis auf die wenigen, kostbaren Ausnahmen, die so selten sind, dass man sie mit der Lupe suchen muss. Und die Gründe dahinter werden nicht behandelt, bleiben in den Medienberichten ungesagt, stattdessen werden Stimmung und Meinung noch gegen Minderheiten angeheizt. Viele Menschen in Deutschland haben aus der Vergangenheit nichts gelernt und wollen auch nichts ändern. Traurig, oder wie man an aktuellen Ereignissen wie in Dresden sehen kann, und wie sie schon oft geschehen sind, auch fatal.

  • L
    Luftschloss

    Günter Wallraff sieht „sich selber“ und seine „Vorurteile vom rassistischen Deutschen“ am liebsten.

     

    Ich will nicht wissen wie viele Schulklassen mit diesem Streifen gequält werden…