Grundsicherung wegen Altersarmut: Wenn Armut gar nicht sexy ist
Eine halbe Million Menschen kann von ihrer Rente nicht leben. Ihre Zahl steigt jährlich. Hamburg führt die unrühmliche Liste an.
taz | Die Alten werden immer ärmer. Jährlich steigt die Zahl der Menschen, die Grundsicherung beziehen, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht. Bundesweit bekamen laut Statistischem Bundesamt im März 512.000 Rentner die Leistung. Aufgrund eines Softwarefehlers gingen den Meldestellen allerdings einige Fälle durch die Lappen. Das Amt rechnet mit einer Untererfassung von 15.000 Menschen.
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, glaubt, die Daten lieferten ohnehin kein realistisches Bild. „Immer mehr über 65-Jährige übernehmen einen Minijob, um der Grundsicherung zu entkommen.“
Zwischen den Bundesländern gibt es laut Statistik große Unterschiede. Hamburg führt die unrühmliche Liste an, knapp 7 Prozent der Rentner beziehen dort Grundsicherung, dahinter folgen Bremen und Berlin. Auffällig gering ist die Zahl in Ostdeutschland.
Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, warnt, dass das nicht so bleiben werde. „Es rollt eine Lawine der Altersarmut auf uns zu.“
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