Größter Deal in der Geschichte der DB: Bahn verkauft Logistik-Tochter
Der dänische Konzern DSV übernimmt Schenker. Die Bahn baut mit dem Erlös Schulden ab. Ihr Aufsichtsrat und der Bund müssen noch zustimmen.
afp | Die Deutsche Bahn hat den Verkauf ihrer profitablen Logistiktochter Schenker an den dänischen Konzern DSV besiegelt. Der Vorstand habe am Freitag einen entsprechenden Vertrag zur Veräußerung von Schenker an den dänischen Logistikkonzern unterzeichnet, teilte die Bahn am Morgen mit. DSV zahlt demnach 14,3 Milliarden Euro, inklusive der bis zum Vollzug des Geschäfts erwarteten Zinsen ergibt sich ein Gesamtverkaufswert von 14,8 Milliarden Euro.
„Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und wird die Verschuldung deutlich reduzieren“, teilte die Bahn weiter mit. Der Transaktion müssen noch der Aufsichtsrat der Bahn sowie auch der Bund zustimmen, ein Abschluss wird „im Laufe des Jahres 2025 erwartet“.
Der Verkauf von Schenker sei „die größte Transaktion in der Geschichte der DB und ermöglicht unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive“, erklärte Konzernchef Richard Lutz zu dem Geschäft. Die Bahn könne sich nun mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, vor allem die Schieneninfrastruktur in Deutschland. Zentrale Funktionen bei Schenker sollen demnach erhalten bleiben, auch am Standort in Essen.
Der Chef des dänischen Logistikkonzerns, Jens Lund, lobte das Geschäft als „strategischen Zusammenschluss mit erheblichen Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit“. Das werde langfristiges Wachstum sichern und nachhaltige Arbeitsplätze in Deutschland schaffen.
Auch DSV in Dänemark bestätigte das Geschäft. Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf einen Umsatz von fast 40 Milliarden Euro und beschäftigen rund 147.000 Menschen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert