Grimme-Preise 2016: #Varoufake wird ausgezeichnet
Beim sonst stärker öffentlich-rechtlich orientierten Grimme-Preis waren in diesem Jahr die Privaten stark vertreten. Darunter RTL, N-TV und Vox.
![Ein Mann mit Bart, es ist Jan Böhmermann Ein Mann mit Bart, es ist Jan Böhmermann](https://taz.de/picture/1057192/14/15091697.jpeg)
Die Mysteryserie „Weinberg“ des Abo-Kanals TNT Serie war ebenso erfolgreich wie die für das Internet produzierte Sendereihe „Marhaba – Ankommen in Deutschland“ (N-TV). Der erstmals für besondere journalistische Leistung vergebene Grimme-Preis ging an den Südwestrundfunk (SWR) für die Recherche „Tödliche Exporte“.
ZDF-Satiriker Jan Böhmermann bekam den Grimme-Preis für seine Satire „Varoufake“ im „Neo Magazin Royale“. Olli Dittrich gewann mit der WDR-Produktion „Schorsch Aigner – der Mann, der Franz Beckenbauer war“ seinen vierten Grimme-Preis: „Das wichtigste ist, man hält den Ball flach“, sagte Dittrich am Mittwoch in Essen. Comedian Carolin Kebekus habe zwar noch „an die Tür geklopft“, verriet Jury-Mitglied Hans Hoff, sie ging aber schließlich leer aus.
In der neu geschaffenen Kategorie Kinder & Jugend gewann der „Club der roten Bänder“ (Vox) sowie „Ene Mene Bu“ (KiKa). Der zum ersten Mal vergebene Innovationspreis in der Unterhaltung ging an „Streetphilosophy“ (RBB/Arte).
Die Kategorie Information & Kultur bleibt eine Domäne der Öffentlich-Rechtlichen: Die Langzeit-Doku „Göttliche Lage“ (WDR/Arte), „Vom Ordnen der Dinge“ (ZDF/Arte) und „Die Folgen der Tat“ (WDR/SWR/NDR) bekamen die renommierte Trophäe. Hier hielt „Marhaba“ (n-tv) mit dem Spezialpreis die Fahne der Privaten hoch.
Die Vergabe der Preise war reformiert worden, um der digitalen Entwicklung Rechnung zu tragen. Der Preis für das ausschließlich für das Netz produzierte „Marhaba“ sei ein Resultat der Reform.
76 Produktionen und besondere Einzelleistungen aus mehr als 800 Einreichungen waren nominiert. Die Auszeichnungen werden am 8. April 2016 im Theater der Stadt Marl verliehen, dem Sitz des Grimme-Instituts.
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