Grenze zwischen Israel und Gaza: Vier bewaffnete Palästinenser getötet
Laut eigenen Angaben will Israels Armee „einen großen Anschlag“ verhindert haben. Sie macht für den Zwischenfall Hamas verantwortlich.
Alle vier Angreifer hätten Uniformen getragen und seien mit Kalaschnikow-Sturmgewehren des Typs AK-47 bewaffnet gewesen, so Conricus. Die Gruppe habe auch eine Panzerfaust, Handgranaten, eine Erste-Hilfe-Box und Snacks bei sich gehabt.
Die Palästinenser seien mithilfe von Überwachungskameras entdeckt worden, erklärte der Militärsprecher weiter. „Sobald einer von ihnen versuchte, über den Grenzzaun zu klettern, eröffneten unsere Truppen das Feuer.“ Es sei zu einem kurzen Schusswechsel gekommen und einer der Palästinenser habe dabei auch eine Granate auf die Soldaten geworfen. Auf der israelischen Seite habe es aber keine Verletzten gegeben.
Es sei noch unklar, zu welcher Gruppierung die bewaffneten Männer gehörten. „Wir sehen die Hamas als verantwortlich für alle Vorfälle im Gazastreifen und erwarten von ihr, solche Ereignisse zu stoppen.“ Der Vorfall habe sich an der Grenze zum südlichen Teil des Palästinensergebiets ereignet.
Seit Ende März mehr als 300 Palästinenser getötet
Israel hat vor zwölf Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Die EU, Israel und die USA stufen die im Gazastreifen herrschende Hamas als Terrororganisation ein. Sie hatte nach ihrem Wahlsieg 2006, der international nicht akzeptiert wurde, 2007 gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen übernommen und hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben.
Unter Vermittlung Ägyptens hatten Israel und die Hamas sich zuletzt allerdings auf eine Waffenruhe geeinigt. Israel erklärte sich in den Verhandlungen bereit, die Blockade des Gazastreifens zu lockern
Bei Protesten gegen die Blockade sind seit Ende März 2018 nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 300 Palästinenser getötet und Tausende weitere verletzt worden. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen.
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