Grenze zu Syrien: Türkei macht dicht
Um die Einreise von Kämpfern des IS aus Syrien zu stoppen, wollen die USA der Türkei helfen, die letzten Kilometer offener Grenze zu schließen.
Bei dem vom US-Minister angesprochenen Grenzstück handelt es sich um einen Abschnitt im Nordwesten des Landes, der auf syrischer Seite unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) steht. Die Extremisten nutzen ihn als Nachschubroute. Der restliche Teil der Grenze zwischen beiden Ländern steht unter Kontrolle der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG), dem syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Die Kurden haben dort drei selbst verwaltete Kantone errichtet. Die Regierung in Ankara befürchtet deswegen, sie könnten in dem Gebiet einen eigenen Staat ausrufen und die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kurden in der Türkei anheizen. Die Türkei fordert seit längerem eine Pufferzone an der Grenze. Kritiker werfen der Regierung in Ankara jedoch vor, sie wolle damit verhindern, dass die Kurden weitere Gebiete an der Grenze einnehmen. Die USA stehen einer Pufferzone ähnlich wie Flugverbotszonen skeptisch gegenüber.
Washington diskutiere derzeit mit Ankara, wie genau der Abschnitt gesichert werden soll, sagte US-Außenamtssprecher Mark Toner. Der Einsatz habe aber noch nicht begonnen. „Alles, was zur Verstärkung der Sicherheit entlang dieser Grenze getan werden kann (...), wäre eine gute Sache“, sagte Pentagonsprecher Peter Cook. Ob US-Soldaten bei der Sicherung der Grenze helfen sollen, blieb zunächst unklar.
Dem Institute for Economics and Peace (IEP) zufolge strömten seit 2011 schätzungsweise bis zu 30.000 ausländische Kämpfer aus 100 Ländern nach Irak und Syrien, um sich dem IS anzuschließen. In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es laut IEP mehr als 7.000. 21 Prozent kommen aus Europa, von denen viele über die türkische Grenze nach Syrien strömen.
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