Google macht jetzt auch Politik: Palästina eigener Staat im Netz
Google hat auf seiner Suchseite die Palästinensergebiete in Palästina umbenannt. Das israelische Außenministerium reagierte verärgert.
JERUSALEM afp | Die palästinensische Seite der Suchmaschine Google ist in „Google Palästina“ umbenannt worden. Die Änderung des Namens, der vorher „Google Palästinensergebiete“ lautete, sei nach Gesprächen mit mehreren internationalen Organisationen erfolgt, sagte ein Google-Sprecher. Unter anderem seien die UNO, die Internet-Adressverwaltung ICANN und die internationale Normungsorganisation ISO befragt worden.
Unter der Webadresse google.ps steht neben dem Logo der Suchmaschine in der englischen Version nun „Palestine“. Nach Angaben des Sprechers wird diese Bezeichnung seit dem 1. Mai in allen von Google angebotenen Diensten verwendet.
Das israelische Außenministerium reagierte verärgert. „Diese Änderung wirft Fragen auf nach den Gründen für diesen überraschenden und kontroversen Eingriff eines privaten Internetunternehmens in die internationale Politik“, sagte ein Sprecher des Ministeriums.
Die UN-Vollversammlung hatte den Palästinensern im November des Status eines Beobachterstaates verliehen. Seitdem nutzen die palästinensischen Behörden den Begriff „Staat Palästina“ im diplomatischen Schriftverkehr. Auch Briefmarken für diplomatische Post wurden mit dem Terminus bedruckt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Gewalt an Frauen
Ein Femizid ist ein Femizid und bleibt ein Femizid
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Twitter-Ersatz Bluesky
Toxic Positivity