Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Die Kritik der Abhängigkeit der Länder von China wurde erwähnt.
Es ist ja nicht so, als ob China Geschenke machen würde.
Die Länder zahlen schon selbst für die Infrastrukturmaßnahmen, die chinesische Firmen ausführen.
Da das Geld oft nicht vorhanden ist, werden langfristige Kredite vergeben, die deutlich ungünstiger sind, als die der EU.
Es handelt sich um Neokolonialismus Chinas.
Ein Vorwurf, der auch in dieser Zeitung oft der EU oder der Bundesregierung gemacht wird, wenn beispielsweise Ausbildungsprojekte in Kenia durchgeführt werden.
Der Turbokapitalismus Chinas ist für mich kein Vorbild.
Die Position des Autors ist für eine linke Tageszeitung überraschend.
Der Artikel erwähnt Zyniker und Kritiker. NGOs, die die Aktivitäten ausnahmslos positiv bewerten, werden nicht erwähnt, und erst recht nicht deren Argumente.
China investiert? Viel mehr leiht es Entwicklungsländern die sehr großen Mittel, um Milliarden teure Infrastruktur zu errichten, das diese Länder in jahrzehntelanger Schuldknechtschaft hält. Teilweise werden diese Projekte dann aber nicht zünde gebaut, siehe das Eisenbahnprojekt von Mombasa tief ins afrikanische Landesinnere, das nun gestoppt ist. Die Schulden bleiben.
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Gipfel in Peking: Wo der Westen nicht investiert
China investiert für den Bau der Neuen Seidenstraße viel Geld in Entwicklungsländern. Die EU hält da lange nicht mit.
Willkommen in Peking! Präsident Xi Jinping mit seiner Frau Peng Liyuan Foto: SNA/imago
Wenn Xi Jinping beim „Belt and Road“-Forum seine Vision einer alternativen Weltordnung präsentiert, dann lassen sich die üblichen Autokraten nicht zweimal bitten: Als Stargast wird Wladimir Putin der rote Teppich ausgerollt, und selbst die afghanischen Taliban reisen – auch ohne diplomatische Anerkennung – mit einer großen Delegation an. Von der Europäischen Union hingegen ließ sich bislang nur ein einziger Staatschef blicken: der ungarische Populist Viktor Orbán.
Beim BRI-Forum handelt es sich um Chinas wichtigste diplomatische Veranstaltung des Jahres. Zweifelsohne ist es auch die intransparenteste. Erst vor einer Woche wurde überhaupt das Datum bekanntgegeben, und selbst bis Dienstagabend gibt es weder eine offizielle Gästeliste noch ein detailliertes Programm.
Auch über die „Belt and Road“-Initiative selbst, in Deutschland bekannt als „Neue Seidenstraße“, herrscht zehn Jahre nach ihrer Einführung völlige Uneinigkeit in der Bewertung. Zyniker sprechen von einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für chinesische Staatsunternehmen, Kritiker sehen vor allem eine Schuldenfalle für Entwicklungsländer.
Doch fest steht: Die Volksrepublik hat mit beeindruckender Konsequenz in jenen Staaten Dutzende Flughäfen, Autobahnen und Zugverbindungen gebaut, die von europäischen und US-Geldgebern vornehmlich ignoriert wurden. Von daher lässt sich aus westlicher Warte zwar leicht anprangern, dass Chinas Kredite viele Länder in prekäre Abhängigkeit gestürzt haben. Das 2021 initiierte Global Gateway Project der EU allerdings ist, zumindest bislang, eher ein Rohrkrepierer.
Zwar möchte Brüssel bis 2027 satte 300 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern investieren, doch dabei handelt es sich fast ausschließlich um schon zuvor bereitgestellte Mittel alter Haushaltsbudgets, die nun unter einem neuen Label verkauft werden. Der Globale Süden hat also vorerst weiterhin keine Alternative zum Geld der Autokraten.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Fabian Kretschmer
Korrespondent China
Seit 2019 China-Korrespondent mit Sitz in Peking. Arbeitete zuvor fünf Jahre lang als freier Journalist für deutschsprachige Medien in Seoul, Südkorea. 2015 folgte die erste Buchveröffentlichung "So etwas wie Glück" (erschienen im Rowohlt Verlag), das die Fluchtgeschichte der Nordkoreanerin Choi Yeong Ok nacherzählt. Geboren in Berlin, Studium in Wien, Shanghai und Seoul.
Themen