Gewalt in Burkina Faso: Mehr als 100 Tote nach Angriffen

35 Zivilisten sollen bei dschihadistischen Attacken ums Leben gekommen sein. Bei anschließenden Gefechten starben laut Medien 80 Rebellen und sieben Soldaten.

Mehrere Soldaten drängen sich an eine braune Hauswand, im Hintergrund liegen Männer reglos auf dem Boden

Soldaten der Armee von Burkina Faso simulieren die Stürmung eines Rebellenstützpunktes (Archivbild vom 24. Februar 2019) Foto: reuters

OUAGADOUGOU/FRANKFURT A.M. ap/epd | Bei Rebellenangriffen im westafrikanischen Burkina Faso sind an Heiligabend Medienberichten zufolge mindestens 122 Menschen getötet worden, darunter Dutzende Zivilisten. Rebellen hätten die im Norden des Landes gelegene Stadt Arbinda und einen nahen Militärstützpunkt angegriffen und dabei mindestens 35 Zivilisten getötet, berichtete der Sender BBC am Mittwoch unter Berufung auf die Behörden. Bei anschließenden Kämpfen mit der Armee wurden demnach 80 Rebellen und sieben Soldaten getötet.

Die Kämpfe hätten mehrere Stunden gedauert und seien von außergewöhnlicher Intensität gewesen, teilte das Militär Medienberichten zufolge mit. Die Hintergründe des Angriffs waren zunächst unklar. Präsident Roch Marc Christian Kaboré verhängte drei Tage Staatstrauer.

In der Gegend kommt es immer wieder zu Angriffen radikalislamischer Gruppen. Eine solch hohe Opferzahl gab es aber bisher nicht. Im November wurden bei einem Angriff im Osten des Landes 37 Tote gezählt. Im aktuellen Fall seien die meisten toten Zivilisten Frauen, teilte Roch Marc Christian Kaboré mit. Es war zunächst unklar, wo genau die Frauen attackiert wurden und warum so viele von ihnen ums Leben kamen.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. In der Gegend sind mehrere Extremistengruppen aktiv, aber wenn es viele zivile Opfer gibt, übernehmen sie nur selten die Verantwortung.

Burkina Faso galt lange als relativ stabil, wird aber durch interne Unruhen und regionale Konflikte erschüttert. Im benachbarten Mali hingegen musste Frankreich 2013 mit seinem Militär einrücken, um Extremisten aus von ihnen kontrollierten Städten zu vertreiben. 2016 und 2017 schlugen dann Extremisten auch in Ouagadougou zu, der Hauptstadt von Burkina Faso. Seitdem kommt es im Norden und Osten immer wieder zu Angriffen. Anfang Dezember wurden bei einer Attacke auf eine Kirche mindestens 14 Menschen getötet, im Oktober starben 15 Menschen bei einem Anschlag auf eine Moschee.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden durch die Gewalt bisher mehr als eine halbe Million Menschen vertrieben.

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