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Gespräche über den Ukraine-KriegPutin lädt Trump nach Moskau ein

Die Präsidenten von USA und Russland vereinbaren sofortige Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriges. Trump redet darüber auch mit Selenskyj.

Gibt es das bald ein Neuauflage? Putin und Trump im direkten Gespräch beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 Foto: Evan Vucci/ap

Washington dpa/rtr | US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Das teilte Trump im Anschluss an das Gespräch auf der Online-Plattform Truth Social mit.

Der Kreml bestätigte das Telefonat. Die Nachrichtenagentur Tass berichtet, Putin habe Trump nach Moskau eingeladen. Beide Männer hätten über die bilateralen Beziehungen und die Lage im Nahen Osten gesprochen. Die Nachrichtenagentur RIA berichtet, auch über die Ukraine sei gesprochen worden.

Trump schrieb, er habe ein „langes und sehr produktives“ Telefonat mit Putin gehabt. „Wir sind übereingekommen, sehr eng zusammenzuarbeiten und auch die Nationen des jeweils anderen zu besuchen.“ Es sollten sofort Verhandlungen beginnen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. „Ich glaube, dass diese Bemühungen zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden, hoffentlich bald!“

Anschließend informierte er den ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ebenfalls per Telefon. Das Gespräch habe etwa eineinhalb Stunden gedauert, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.

Es sei ein „bedeutsames Gespräch“ gewesen, teilt Selenskyj mit. Trump habe ihm Einzelheiten seines Telefonats mit Putin mitgeteilt. Er und Trump hätten auch die Vorbereitung eines neuen Dokuments über Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ressourcenpartnerschaft besprochen. Außerdem hätten sie vereinbart, den Kontakt aufrechtzuerhalten und ein Treffen zu planen.

Stunden vor Trumps Äußerungen auf seiner Plattform Truth Social erklärte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine sei unrealistisch. Dabei deutete er an, dass sich Kiew von der Hoffnung verabschieden müsse, alle von Russland eroberten Gebiete zurückzugewinnen. Stattdessen solle sich das Land auf einen ausgehandelten Frieden einstellen, der von internationalen Truppen abgesichert werde.

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10 Kommentare

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  • Warum sollen amerikanische Soldaten in einem Krieg fallen wenn die Europäer zu sparsam sind sich selber zu verteidigen?



    Wir haben uns jahrelang vor der Verteidigung der Demokatie gedrückt und es dem bösen Ami in die Schuhe geschoben. Jetzt bekommer wir halt die Rechnung.

  • Stellt euch mal vor,Umweltschutz würde einfach so über die Köpfe von Megakonzernen entschieden werden. Enteignungen, Zerschlagungen, Antikapitalismus.

    Doch leider wird über die Köpfe Europas entschieden und zwar über was völlig anderes. Der Verlierer: Eindeutig die Ukraine. Und am Ende muss für die Invasion Russlands die Ukraine sich verantworten. Mit Blutzoll werden seltene Erden in die USA und Russland geliefert, und keiner kann etwas gegen die Ausbeutung unternehmen.

    Carsten S. sagte vorhin "Das haben wir nun von unseren roten Linien.".



    Genau so ist es. Wir in Europa waren einfach nicht bellizistisch genug. Unser Ziel war, dass die Grenzen der Ukraine wieder so hergestellt werden, wie vor über 10 Jahren. Wir hätten Putin weis machen müssen, dass nicht einmal russische Nuklearsprengköpfe uns aufhalten werden, die Territorialität der Ukraine aufzugeben. Das können wir nun vergessen.

    Die Ukraine wurde verraten.

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Mit Blutzoll werden seltene Erden in die USA und Russland geliefert, und keiner kann etwas gegen die Ausbeutung unternehmen."

      Keine Sorge, wir werden uns auch daran beteiligen, da können Sie sich sicher sein. Wo die Deals über Rohstoffe, Markterschliessung und Wiederaufbau noch nicht gemacht wurden, wird das spätestens jetzt geschehen. Es dreht sich immer ums Selbe, auch in diesem Krieg. Es sind wohl dreistellige Milliardenbeträge drin, da reibt man sich nicht erst seit heute die Hände...

  • Das haben wir nun von unserem roten Linien.

    Eine Rückkehr Trumps an die Macht war für Zweck Pessimisten immer im Bereich des Möglichen.

    Europa schaut in seiner strategischen Uneinigkeit und mit seinen Stinkstiefelregierungen wie in Ungarn mal wieder in die Röhre. Vielleicht sollte sich die EU einfach auflösen und aus D, F, Benelux, Polen, Skandinavien, dem Baltikum, Spanien, Italien und Tschechien gerade neu gründen, mit der Möglichkeit, Quertreiber einfacher auszuschliessen.

    Europas führende Rolle wird sich auf die Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine, ggf. Gazas und Syriens beschränken..

  • "Interessante Entwicklung"!



    Dass trump es nicht für nötig hält, dass die Ukraine mitverhandelt, darf kaum überraschen.



    Auch die EU ist außen vor.



    Immerhin wurden schon Aufgaben an uns delegiert: Zahlen!, Waffen in den USA kaufen und Allein, ohne US Truppen ,zur Friedenssicherung , Gewehr bei Fuß, stehen.



    Schöne neue Welt, in der Denken und Meinungen obsolet werden, da es ja den Einen gibt, der trotz , oder sogar wegen, mangelnder Übersicht einfach Alles regelt.



    Nun tritt zutage, dass nicht nur die Minister der USA Amateure sind.



    Dass Hengseh die Zugeständnisse, die trump "für die Ukraine" trifft, als erstes öffentlich ausspricht, darf eine interessante "Verhandlung" erwarten lassen.



    Die russische Regierung hat zu den Vorstellungen bereits applaudiert.

  • "Putin lädt Trump nach Moskau ein



    Die Präsidenten von USA und Russland vereinbaren sofortige Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriges. Trump redet darüber auch mit Selenskyj. "



    Na, ist doch nett. Er redet auch mit dem unmittelbar Betroffenen. Echt staatsmännisch eben.



    "US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart."



    Spannend, wenn zwei Nationen über ein Kriegsende verhandeln, die sich eigentlich nicht miteinander im Krieg befinden.



    Die Welt ist kompliziert.

  • Mal ein Schritt in die richtige Richtung, der hoffentlich dem Tsinnlosen Töten ein Ende setzt. Echt beschämend dass es dafür einen Trump braucht. Unsere Politiker können nur Waffen und Sankktionen...

  • Wenn Trump seine gierigen Griffel da reinhängt, hat die Ukraine schon verloren. Europa wird dasselbe Schicksal erleiden, denn die EU ist ja schon offensichtlich auf MAGA Kurs.

  • Die Aussagen von Pete Hegseth klingen schon mal nicht gut. Vieles spricht dafür, dass man der Ukraine einen Diktatfrieden zu Putins Bedingungen aufzwingen wird.



    Selbst wenn man eine Nato-Mitgliedschaft für "unrealistisch" hält, wäre es klug so etwas für sich zu behalten. Es vorweg klarzustellen schwächt die Position der Ukraine.

  • Der größte Dealmaker hat gerade die Ukraine Ukraine verhökert und nebenbei die Werte der freiheitlichen Demokratie verraten.



    Elon und weiteren Oligarchen gefällt das.