Geschäfte öffnen wieder: Nur Verkäufer tragen Mundschutz
Die Geschäfte in Bremen haben wieder auf: Manche rechnen mit zehn Quadratmetern pro Kund*in, andere mit 20, um die Auflagen einhalten zu können.
Seit Montag haben die Geschäfte in Bremen wieder geöffnet, aber nicht auf Flächen, die größer als 800 Quadratmeter sind. Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH hat gegen diese Entscheidung in mehreren Bundesländern Eilanträge vor Oberverwaltungsgerichten gestellt und ist damit in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gescheitert. In Bremen steht die Entscheidung des Gerichts noch aus.
Karstadt ist nicht das einzige Geschäft in der Innenstadt, das seine Fläche verkleinern musste. Nur Thalia in der Obernstraße kann alle drei Stockwerke öffnen, weil für Buchläden eine Ausnahme gemacht wurde. Theoretisch könnte sie 170 Leute gleichzeitig in den Laden lassen, rechnet Filialleiterin Petra Kischkat vor, aber das wären zu viele, um den Überblick zu behalten. Also dürfen maximal 50 hinein, sie bekommen am Eingang einen Korb. Andere Geschäfte geben Chips aus, haben eine Zähl-App auf dem Handy oder führen Strichlisten.
Dabei rechnen einige Geschäfte mit zehn Quadratmetern pro Kund*in, andere mit 20. Der Senat hat nur vorgeschrieben, dass der Abstand von 1,50 Meter gewahrt bleiben muss. An diesem Vormittag erscheint das machbar, denn in den Geschäften ist wenig los – normal für einen Montagvormittag, sagen die Verkäufer*innen. Nur beim Schuhhändler Deichmann ist reges Kommen und Gehen.
Anders als in Sachsen und bald auch in Bayern besteht in Bremen keine Mundschutz-Pflicht, das Tragen wird nur „dringend empfohlen“. Nur wenige derjenigen, die an diesem Vormittag in der Innenstadt unterwegs sind, halten sich daran. Und fast alle lehnen die Maske ab, wenn ein*e Verkäufer*in eine anbietet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“