Gentechnisch veränderte Lebensmittel: Bundesumweltminister für Gentechnik-Kennzeichnung
Umweltminister Carsten Schneider (SPD) lehnt die von der EU geplanten Lockerungen bei der Kennzeichnungspflicht für Gentechnik in Lebensmitteln ab.
dpa/ kna | Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will einer geplanten Lockerung der Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel auf EU-Ebene nicht zustimmen. Für ihn sei entscheidend, dass Verbraucher klar erkennen könnten, ob Lebensmittel mit Gentechnik hergestellt worden seien, sagte Schneider am Mittwoch dem Sender RTL.
Er betonte: „Solange diese Kennzeichnungspflicht nicht gegeben ist, und so sieht der Vorschlag aus Brüssel derzeit aus, werden wir dem nicht zustimmen.“ Die Wahlfreiheit sei entscheidend, erklärte er und fügte hinzu: „Ich muss als Verbraucher wissen, ist das gentechnisch verändert oder nicht?“ Der Anfang Dezember vorgestellte EU-Vorschlag sehe diese Kennzeichnungspflicht aber nicht vor. Die Bundesregierung berate derzeit noch über ihre genaue Position. Eine Zustimmung zu den geplanten Änderungen werde es jedoch nicht geben.
Der EU-Vorschlag, dem das Europaparlament und die Mitgliedsstaaten noch zustimmen müssen, sieht vor, nicht mehr alle gentechnisch veränderten Lebensmittel verpflichtend zu kennzeichnen. Bei modernen Verfahren wie der Genschere Crispr-Cas soll die Kennzeichnungspflicht im Handel beispielsweise entfallen. Anfang Dezember hatten sich EU-Parlament, Rat und Kommission auf einen Kompromiss geeinigt.
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