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Gender Pay Gap im SportGleiches Preisgeld für Surfer*innen

Ab 2019 bekommen Frauen und Männer das gleiche Preisgeld bei Wettbewerben der World Surf League. Viele hoffen nun auf eine Symbolwirkung.

Ab 2019 bekommen Surfer*innen gleich viel Preisgeld bei Wettbewerben Foto: imago/ZUMA Press

Berlin taz | Was für ein Brett: Die World Surfing League (WSL) hat bekanntgegeben, dass ab 2019 in allen von ihr ausgerichteten Wettbewerben Surferinnen und Surfer das gleiche Preisgeld bekommen. Viele erfolgreiche Profi-Surfer*innen begrüßen die Entscheidung des Verbands und hoffen auf eine Symbolwirkung für andere Sportarten.

Die sechsmalige Surf-Weltmeisterin Stephanie Gilmore freut sich wie viele andere Surferinnen und schreibt in einem Artikel auf dem Sportportal The Players Tribune: „Ich hoffe, diese Entscheidung ist der Beginn einer größeren Bewegung nicht nur im Sport, sondern auch in der Gesellschaft.“

Auch Owen Wright, der regelmäßig an der Weltmeisterschaft teilnimmt und für das australische Surfing-Team für die olympischen Spiele 2020 nominiert ist, dankt auf Twitter der WSL und weist darauf hin, dass er und seine Schwester Tyler Wright, erfolgreiche Surferin, nun dasselbe verdienen. Wright äußert zudem die Meinung, es sei nun „Zeit für andere Sportarten, diese Welle mitzunehmen und diesen Wandel zu vollziehen.“

Auslöser für die Debatte um die ungleiche Bezahlung unter Surferinnen und Surfern war ein Foto der Preisverleihung des Ballito-Pro-Surf-Contests für unter 18-Jährige, das bei Twitter für Diskussionen sorgte. Unter gleichen Bedingungen hatten dort die Südafrikanerin Zoe Steyn und der Indonesier Rio Waida gewonnen. Sie bekam dafür 4.000 südafrikanische Rand an Preisgeld, er hingegen 8.000. Zunächst hatte die WSL dem australischen Medium ABC mitgeteilt, der männliche Sieger bekomme das doppelte Preisgeld, weil im männlichen Wettbewerb doppelt so viele Sportler teilnähmen.

Den Stellenwert des Frauen-Surfens anheben

Nun aber kam der Meinungsumschwung. In einer Verbandsmitteilung erklärte die Geschäftsführerin der WSL, Sophie Goldschmidt: „Dies ist ein großer Schritt nach vorne und Teil unserer lang angelegten Strategie, den Stellenwert des Frauen-Surfens anzuheben.“

Die Diskussion um ungleiche Bezahlung unter Geschlechtern im Sport dauert bereits seit Jahrzehnten an. Erst im Juni gab das Magazin Forbes eine Liste der 100 bestverdienenden Sportler weltweit heraus. Unter ihnen befand sich keine einzige Frau.

Längst nicht alle männlichen Sportler sehen es als Ziel an, dass Frauen genauso viel verdienen wie sie. Ebenfalls im Juni äußerte Tennisspieler Rafael Nadal, der in seiner Karriere über 100 Millionen US-Dollar verdient hat: „Wir sollten solche Vergleiche gar nicht machen. Weibliche Models verdienen ja auch mehr als männliche und niemand sagt darüber etwas.“ Wer mehr Zuschauer habe, solle auch mehr verdienen. Da sind die Surfer*innen schon weiter.

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7 Kommentare

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  • und die Show, die die Frauen im Tennis, im Surfen oder auch im Fußball meine Herren, ist absolut genauso gut!

  • Nadal hat doch recht.



    Daß Frauen mittlerweile bei manchen Tennisturnieren das gleiche bekommen wie Männer ist auch ungerecht:



    Männer müssen dafür drei, Frauen nur zwei Gewinnsätze spielen.

    • @Don Geraldo:

      Ist ja doch erstaunlich, wie eure Leser sich da für die Männer bzw. deren Verdienste ins Zeug legen. Können die Herren wohl nicht ab, wenn die Damen gleiches verdienen he?

  • Es geht doch nicht um Gerechtigkeit. Weil es so viel weniger Surferinnen gibt, ist die Chance beste zu werden deutlich größer als bei den Männern. Da hat ein Top-Surfer nur halb so häufig einen ersten Platz. Ungerecht ist es nur für die Ausnahmeathletin, die immer den ersten Platz abräumt - egal wie viele andere Frauen teilnimmt.



    Aber wie gesagt, es geht nicht um Gerechtigkeit. Frauen verkaufen sich medial besser. Daher will der Verband mehr Frauen in die Wettbewerbe ziehen und daher gibt es dann unverhältnismäßig viel Geld dafür.



    Bei Sportwettkämpfen wäre ein Ansatz für mehr Gerechtigkeit dagegen, die Altersgruppen abhängig von der Zahl der Teilnehmer*innen zu teilen. Gibt es etwa bei den Männern doppelt so viele Teilnehmer, könnten dort doppelt so viele Altersklassen oder andere Kategorien gebildet werden. Dann wären die Preise genauso hoch und die Chancen eben auch gleich verteilt. Aber um Gerechtigkeit geht es niemanden. Man möchte positive Schlagzeilen und ähnlich der Dating-Sites und Happy-Hours sind Wettbewerbe mit deutlich mehr Männern weniger attraktiv. Allerdings werden da die gleichen Preisgelder für ungleiche Wettbewerbe alleine nicht helfen. Einige führen bereits zusätzliche Preise für Frauen ein. Andere machen Wettbewerbe nur für Frauen. Denn nicht Gerechtigkeit sondern Frauenförderung wird von der Presse als positiv gewertet.

  • Der letzte Satz ist unlogisch, beim Tennis bekommen die Frauen das gleiche Preisgeld bei den Masters Turnieren. Sollte sich das auf andere Sportarten beziehen, Geld das man verteilt muss man auch verdienen.

    Und beim Surfen kann der Zuspruch bei den weiblichen Wettkämpfen auch ähnlich sein wie bei den Männern. Aber das ist in vielen Sportarten nun mal nicht der Fall, Fußball, Golf oder Radsport. Wenn man möchte, daß es Quersubventionen gibt, dann kann man es auch einfach sagen.

    Und heißer Tipp, man müsste die Wettkämpfe der Frauen auch besuchen, damit sich da was tut.

    Ich gehe normalerweise zu 2-3 Spielen des 1. FFC Frankfurt mit einigen Freunden. Da kosten nicht mal die Sitzplätze 10 Euro und in den anderen Vereinen ist es auch nicht anders. Trotzdem sind da immer nur etwas mehr als 1.000 Leute und da ist die Mehrheit auch männlich.

    Zu den Spielen der Eintracht kommen immer mehr Frauen, ich würde mal 30% Frauen sagen. Aber die gehen nicht zu den Frauen und da wird es inkonsequent.

  • Konsequenter Weise sollte dann auch bei Kinderwettbewerben das Preisgeld genauso hoch sein, oder? Wegen Diskriminierung und so...

  • Ich entnehme dem Artikel das die Leistung für eine Bezahlung keine Rolle spielen sollte?



    Müsste ich dann nicht genau soviel kriegen wie eine taz Autorin?



    Oder wie muss man denn letzten Satz verstehen?