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Geldwäsche internationalKriminelles Netzwerk ausgehoben

Unter Führung russischer Agenten sollen weltweit mehrere Milliarden US-Dollar gewaschen worden sein. Die britische Kriminalbehörde stellte mehrere Millionen Dollar sicher.

Durch die englische Nationale Kriminalitätsbehörde sichergestelltes Bargeld (Archivfoto) Foto: National Crime Agency via reuters

London taz | Die britische Kriminalbehörde National Crime Agency (NCA) hat in Zusammenarbeit mit internationalen Partnerbehörden – darunter das amerikanische DEA, das FBI sowie die irische und französische Polizei – ein von russischen Agen­t:in­nen geführtes internationales Geldwäschenetzwerk aufgedeckt. Dieses wurde von London, Moskau und Dubai aus gesteuert, insgesamt geht es um mehrere Milliarden US-Dollar.

Mittels Geldwäsche konnten weltweit in kriminelle Machenschaften verstrickte Personen, darunter britische und irische Drogengangs, Auftragskiller sowie von Russland-Sanktionen betroffene Personen, ihr Bargeld in Kryptowährung umwandeln. Diese wurde dann andernorts für den Einkauf von Drogen in Südamerika genutzt. Russische Agenten und Spione kamen trotz Sanktionen gegen Russland und russische Olig­ar­ch:in­nen infolge des Ukraine­krieges an Gelder.

Ein Netzwerk von Kurieren nahm das Bargeld in einem Zeitraum von vier Monaten an 55 Orten allein im Vereinigten Königreich von mindestens 22 kriminellen Gangs entgegen. Das Bargeld wurde in Kryptowährung, laut NCA vorzugsweise in der Währung „Tether“ gutgeschrieben.

Tether hat aufgrund seiner Kopplung an den US-amerikanischen Dollar einen höheren Wert als Bitcoins und gilt als verlässlicher. Ein Kurier mit 250.000 Pfund Bargeld in seinem Auto, der vor fast genau drei Jahren zufällig ertappt worden war, brachte die NCA auf die Spur des Netzwerkes.

Wichtigste Ermittlungen in Sachen Geldwäsche überhaupt

Die Guthaben in Kryptowährung entstanden durch Erpressung von Unternehmen mit „Ransomware.“ Auch in diesem Fall sollten so beschaffte Erpressungsgelder in Bargeld umgewandelt werden. Die NCA bezeichnete die Ermittlungen als ihre wichtigsten in Sachen Geldwäsche überhaupt. Beträge in Bar und Kryptowährung in Höhe von knapp 25 Millionen Euro seien sicher gestellt worden.

Im Vereinigten Königreich werden jährlich umgerechnet 122 Milliarden Euro gewaschen

Der Leiter der Ermittlungen Rob Jones sprach von einer Waschmaschine, die Geld von der Straße in Kryptowährung umgewandelt habe. Über Unternehmen konnte die Kryptowährung in vielen anderen Ländern eingesetzt werden. Laut NCA soll Russland auch westliche Technik vor dem Angriff auf die Ukraine eingekauft haben.

Laut NCA werden im Vereinigten Königreich jährlich Beträge im Wert von umgerechnet 122 Milliarden Euro gewaschen, davon sechs Milliarden Euro in Form von Kryptowährung. Diese war während der Coronapandemie wichtiger geworden.

Im Zentrum standen TGR und Smart, zwei Unternehmen die als eine Art zentrale „Bank“ fungierten. Das gesamte Geldwäschenetzwerk erstreckte sich über 30 Länder, wo kriminelle Kartelle und russische Spione 2022/2023 davon Gebrauch gemacht hätten.

Eine involvierte Person ist die gerade in Frankreich festgenommene Besitzerin von Smart, Ekaterina Zhdanova. Sie soll mit TGR knapp 2,5 Millionen Euro für den Kauf von Immobilien im Vereinigten Königreich transferiert haben. Zudem soll Zhdanova 100 Millionen US-Dollar von den USA in die VAE für einen Oligarchen transferiert haben. Sie wurde in den USA mit Sanktionen belegt. TGR-Leiter George Rossi sowie seine Stellvertreter Elena Chirkinyan und Andrejs Bradens wurden am Mittwoch von den USA sanktioniert.

Mit Smarts Hilfe habe unter anderem die ebenfalls sanktionierte staatliche russische Mediengruppe RT einen Teil ihrer Aktivitäten in Großbritannien finanziert. Insgesamt wurden 84 Personen festgenommen, 70 davon im Vereinigten Königreich.

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1 Kommentar

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  • »Unter Führung russischer Agenten sollen weltweit mehrere Milliarden US-Dollar gewaschen worden sein. Es geht um mehrere Millionen Dollar.«

    Was denn nun? Milliarden oder Millionen. Fantastrilliarden?