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Gegen Kosovo-Flüchtlinge

■ Drei CDU-Bezirksverbände wollen keine Flüchtlinge in sozial belasteten Bezirken

Auf verhaltene Zustimmung innerhalb der eigenen Partei ist die Weigerung von drei CDU-Kreisverbänden gestoßen, in ihren Bezirken Flüchtlinge aus dem Kosovo unterzubringen. Landesgeschäftsführer Matthias Wambach betonte gegenüber der taz, er wolle diese gemeinsame Stellungnahme der Innenstadt-Kreisverbände Wedding, Tiergarten und Mitte „nicht bewerten“. Offenbar stehe dahinter auch die Befürchtung, daß noch mehr als die bisher erwarteten 220 Flüchtlinge aus dem Kosovo kommen könnten.

Die CDU-Fraktionsvorsitzenden der Bezirksparlamente von Mitte, Tiergarten und Wedding, Frank Henkel, Kurt Lauke und Stephan Tromp, hatten in einer gemeinsamen Mitteilung den Senat aufgefordert, „keine Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo in Unterkünften in den sozial belasteten Innenstadtbezirken unterzubringen“. Eine Aufnahme in den belasteten Stadtteilen „würde die sozialen Probleme vor Ort nur noch weiter verschärfen“.

Gegenüber der taz betonte Tromp, die Weigerung, Kosovo-Flüchtlinge aufzunehmen, sei „nicht“ schäbig. Zwar wären es bei 220 erwarteten Kosovaren für alle Bezirke nur etwa zehn Menschen, die untergebracht werden müßten. Es sei aber zu vermuten, daß die Flüchtlinge länger als drei Monate blieben. ges

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