piwik no script img

Gefechte in Nordirak und in NordsyrienTürkei greift PKK-Stellungen an

Die Angriffe in Nordsyrien und -irak sind eine Luft- und Bodenoffensive. Man gehe „gegen Terroristen“ vor, sagt Türkeis Verteidigungsminister Akar.

Für die Türkei ein Terrorist, für Kurden eine Ikone: PKK-Anführer Abdullah Öcalan (obere Fahne) Foto: Aziz Taher/rtr

Ankara ap | Die Türkei hat eine neue Boden- und Luftoffensive gegen kurdische Kämpfer im Nordirak und Nordsyrien gestartet. Wie der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Montagmorgen auf der Webseite des Verteidigungsministeriums bekannt gab, griffen türkische Kampfflugzeuge und Artillerie der kurdischen Arbeiterpartei PKK zugerechnete Ziele im Nordirak an. Anschließend überquerten türkische Kommandotruppen unterstützt von Hubschraubern und Drohnen die Grenze.

Akar sagte, die Kampfflieger hätten „erfolgreich“ Unterstände, Bunker, Höhlen, Tunnel, Munitionsdepots und Hauptquartiere der PKK getroffen. Die PKK, die von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation betrachtet wird, unterhält Stützpunkte im Norden des Irak und hat von dort Attacken auf die Türkei verübt. Die Türkei hat in den vergangenen Jahrzehnten etliche grenzübergreifende Angriffe auf die PKK durchgeführt.

Die jüngste Offensive konzentrierte sich auf die nordirakischen Regionen Metina, Sap und Awaschin-Basjan, wie Akar sagte. Nach Angaben des Rojava Media Center wurde unter anderem auch ein russischer Militärstützpunkt im nordsyrischen Tel Tarr angegriffen. Farhad Shami, Leiter des Mediencenters der Freien Syrischen Armee, gab auf Twitter an, dass im nordsyrischen Tel Tamir auch christliche Zivilisten getroffen worden seien.

Die Operation laufe erfolgreich und dauere wie geplant an, sagte er. „Die Ziele, die für die erste Phase gesetzt wurden, wurden erreicht.“ Über die Truppenstärke und die Zahl der eingesetzten Kampfflieger lagen zunächst keine Informationen vor. „Unser Kampf wird weitergehen, bis der letzte Terrorist neutralisiert ist“, sagte Akar.

Der Angriff ziele auf „Terroristen“ ab und es werde „maximale Sensibilität“ gezeigt, um zivile Opfer sowie Schäden an kulturellen und religiösen Strukturen zu vermeiden. Von der PKK lag zunächst keine Stellungnahme vor.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema