Gefahren beim Onlineshopping: Achtung, Fake-Shop
Die Geschäfte sind zu und letzte Weihnachtsgeschenke müssen online gekauft werden. Die Verbraucherzentralen kennen die übelsten Fallen.
Um herauszufinden, was genau die Probleme sind und wie sich Verbraucher*innen schützen können, hat der vzbv insgesamt 456 Internetseiten überprüft. Eine Erkenntnis: Das Thema Fake-Shops hat an Bedeutung gewonnen. Von Januar bis September haben sich die Verbraucherbeschwerden hierzu im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa versechsfacht.
Aber auch ganz legale Geschäftsmodelle können die Verbraucher*innen verärgern. Wenn es ewig dauert, bis das Bestellte kommt, kann das zum Beispiel auch am sogenannten Dropshipping liegen. Das ist laut vzbv eine Form des Handels, bei der der Onlinehändler Produkte anbietet, ohne diese selbst auf Lager zu haben. Er muss sie beim Hersteller oder Großhändler bestellen, der sie dann direkt zum Kunden schickt.
Zusätzlich verschärft wird die Lage durch die Coronapandemie – etwa weil es Produktionsausfälle gibt oder der Fracht- oder Versandverkehr nur eingeschränkt funktioniert. Wie etwa bei den Paketdiensten. Die Bundesnetzagentur hat gerade ihre Beschwerdestatistik zur Arbeit von Postdienstleistern veröffentlicht.
Zustellung sorgt für meisten Ärger
Daraus geht hervor, dass es im Vergleich zum Vorjahr erneut mehr Fälle gab, bei denen die Kund*innen unzufrieden waren und sich beschwerten. 17.930 Beschwerdeschreiben sind bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Oft mit mehr als einem Grund zur Kritik, so dass die Zahl der negativen Erfahrungen sogar auf 30.709 steigt. Den meisten Ärger gab es im Bereich der Paketzustellung. Allerdings: Im Verhältnis zum Gesamtlieferaufkommen ist die Zahl der Beschwerden gering.
Wer nicht auf Fake-Shops reinfallen und keine langen Wartezeiten durch Dropshipping auf sich nehmen will, sollte vor dem Kauf ein paar Kriterien checken, rät der vzbv. Anhaltspunkte dafür, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, sind unter anderem eine auffällig unklare Gestaltung der Internetseite oder der Wechsel von Sprache und Währung im Bestellprozess.
Aber auch übertriebene und limitierte Preisrabatte von bis zu 80 Prozent, überzogene Kaufanreize durch Countdownzähler, Streichpreise und VIP-Mitgliedschaften sind Indizien für unseriöse Angebote. Und auch Hinweise auf besonders lange Fristen zwischen dem Zeitpunkt des Vertragsschlusses und der Warenlieferung, die erst bei vollständiger Zahlung des Kaufpreises angezeigt werden, sollten stutzig machen.
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