Gedenkstätte nahe ehemaligem KZ: Bäume bei Buchenwald abgesägt
Unbekannte haben eine Gedenkstätte nahe des ehemaligen Konzentrationslagers zerstört. Die Bäume sollten unter anderem an von den Nazis ermordete Kinder erinnern.
„Wir sind entsetzt über den gezielten Angriff auf das Gedenken“, schrieb die Gedenkstätten-Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora im Kurznachrichtendienst Twitter. Immer wieder habe es in der Vergangenheit in der Gedenkstätte Beschädigungen von Gedenktafeln oder Hinweisschildern sowie Hakenkreuz-Schmierereien gegeben, sagte Lüttgenau.
Die jetzt abgesägten Gedenkbäume standen nach seinen Angaben an der Trasse der ehemaligen Buchenwaldbahn, mit der Menschen aus ganz Europa von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager gebracht worden waren. Sie liegt etwas außerhalb des eigentlichen Gedenkstättenareals. Es sei nicht die erste Zerstörung von Bäumen an dieser Stelle gewesen, sagte der Sprecher. Bereits vor einigen Jahren mussten Pflanzungen ersetzt werden.
Die Bäume waren Teil des Projekts “1000 Buchen“, das 1999 der Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. startete. Auch der Verein zeigt sich auf seiner Website entsetzt. Der Vorstandsvorsitzende Rola Zimmer schreibt, es sei unerträglich, dass erneut das Andenken an Opfer der NS-Barbarei und des Holocausts geschändet wird. Auch er hoffe auf erfolgreiche Ermittlungen der Polizei.
Zudem sei am Mittwoch festgestellt worden, dass Unbekannte auf einem Wegweiser in der Gedenkstätte den Hinweis auf Aschegräber zerkratzten, in denen die Nazis 1944/45 den Leichenbrand aus dem Krematorium abkippten.
In das Konzentrationslager Buchenwald hatten die Nazis 280.000 Menschen verschleppt. Etwa 56.000 von ihnen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und medizinischen Experimenten. Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das Lager. Tausende Häftlinge waren zuvor noch auf sogenannten Todesmärschen ums Leben gekommen.
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