Konzentrationslager „Mühldorfer Hart“: Angriff auf KZ-Gedenkstätte
Unbekannte haben Info-Tafeln am ehemaligen KZ „Mühldorfer Hart“ mit Hakenkreuzen beschmiert. Der bayrische Staatsschutz ermittelt.
ROSENHEIM afp/dpa | Unbekannte haben die KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart im bayerischen Waldkraiburg geschändet. An Gedenktafeln und Ausstellungsgegenständen wurden unter anderem Hakenkreuze und weitere Schmähungen entdeckt, wie die Polizei in Rosenheim am Mittwoch mitteilte. Demnach wurden die Beamten am Montag alarmiert.
Die Polizei geht nach bisherigen Ermittlungen von mindestens zwei Tätern aus, die die Tat bereits am vergangenen Montag begingen. Der Staatsschutz ermittelt. Gedenkstätten, die an das Schicksal von KZ-Insassen erinnern, werden immer wieder Ziel von Rechtsextremen.
Als Außenlager des Konzentrationslagers Dachau wurde 1944 die Lagergruppe „Mühldorfer Hart“ errichtet. Die Häftlinge wurden in der Umgebung von Mühldorf zum Arbeitseinsatz gezwungen.
Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, reagierte empört: „Eine weitere unerträgliche antisemitische Tat“, sagte er laut Mitteilung. „Angriffe dieser Art führen uns vor Augen, wie wichtig es ist, gerade jetzt die Erinnerung und das Bewusstsein für unser Verantwortung wachzuhalten.“
Leser*innenkommentare
Tiene Wiecherts
"Der bayrische Staatsschutz ermittelt."
Da hättet ihr auch genauso gut schreiben können: "Wie fast immer, wird auch diese faschistische Tat für die Täter folgenlos bleiben" Was wir in diesem Bereich als staatliche Verfolgung und Sanktionierung [nicht] erleben, ist eher ein Ermutigen der Täter als ein Abschrecken.