Fußball-WM in Katar 2022: Zwanziger würde zu Hause bleiben
Der Ex-DFB-Chef Theo Zwanziger ruft zum sanften Boykott der WM in Katar auf. Hintergrund ist die Ausbeutung von Arbeitern vor Ort.
Hintergrund ist ein neuer Report der Internationalen Gewerkschaftsunion ITUC zur Ausbeutung von Arbeitskräften in Katar. Darin spricht der Verband inzwischen von 7000 Bauarbeitern, die bis zum WM-Beginn ums Leben kommen werden. Ursprünglich war von 4000 Toten die Rede.
„Man muss enttäuscht und resigniert feststellen, dass sich unsere Maßstäbe nicht auf Katar anwenden lassen“, ergänzte Zwanziger und betonte: „Ich hatte zwischenzeitlich die Hoffnung, dass sie sich aufraffen und tatsächlich etwas verändern. Sie wären auch in der Lage, aber sie wollen einfach nicht.“
Gegen Zwanziger läuft bereits eine Unterlassungsklage, die der Fußball-Verband des Emirats eingereicht hat. Der 70-Jährige hatte Katar im Zusammenhang mit der umstrittenen Vergabe der WM 2022 als „Krebsgeschwür des Weltfußballs“ bezeichnet.
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