Fußball-Medienliga: Panter völlig schuldlos
Der taz Panter FC verliert 2:9 gegen den Spiegel und fühlt sich vom Titel der Zeit angesprochen: „Sind die Linken selber schuld?“ Natürlich nicht!
taz | Die Geschichte der Linken ist reich an Niederlagen. Besonders reich an solchen ist, wie treuen Leser*innen hier bekannt sein dürfte, die Vereinsgeschichte des taz Panter FC. Weshalb sich die Fußballer*innen der gründungsgemäß linken, radikalen Zeitung von der letzten Titelfrage der Zeit besonders angesprochen, ja provoziert fühlten: „Sind die Linken selber schuld?“
Nicht nur die direkt adressierten und traditionell besonders empfindlichen Linksverteidiger, Linksaußen und Linksfüßer unter den taz-Pantern kamen sofort ins Grübeln, was sie in all den verlustreichen Jahren bloß falsch gemacht haben könnten. Auch die weniger sensiblen Spieler*innen auf dem rechten Flügel machten sich diesmal keinen schlanken Fuß, sondern Gedanken.
Denn es hatte ja genug Mahnungen und Warnungen gegeben. „Wenn ihr gewinnen wollt, müsst ihr halt trainieren“, hatte ein kurzzeitig engagierter, 12-jähriger Co-Trainer einmal den Pantern ins Stammbuch geschrieben, bevor er seinen Dienst nach nur einem Spiel, das 0:12 ausging, quittierte. „Wenn ihr nie trainiert, könnt ihr auch nicht gewinnen.“
Wohl wahr. Aber kein Grund für Gewissensbisse! Am mangelnden Training ist keinesfalls die eigene Faulheit schuld, sondern nur die Fußballplatznot in Berlin. Deshalb haben die armen Panter bis heute kein Trainingsfeld gefunden, aber immer eine gute Ausrede. Auch für das jüngste 2:9 gegen den Spiegel.
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