Für 8 Millionen Euro Kokain: Der Schneemann von der AfD
Wegen Kokainschmuggels ist der ehemalige Chef des AfD-Kreisverbands Cuxhaven angeklagt. Dem Kommunalpolitiker droht eine Haftstrafe.
Laut Anklage soll der ehemalige Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Cuxhaven an der Einfuhr von 98 Kilo Kokain über Bremerhaven beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft hält ihm zwei Einfuhren vor.
Mit vier Komplizen soll er im August 2019 als Facharbeiter beim Gesamthafenbetriebsverein 36 Kilo Kokain aus einem Container geholt haben. Im Oktober habe er dann 60 Kilo aus einem Container holen wollen, die sich wegen einer Ladungsverschiebung aber nicht im Container befanden. Dabei stellten ihn die Ermittler. Der Verkaufswert soll bei 8 Millionen Euro liegen.
Im vorigen November hatte die Staatsanwaltschaft mehrere Razzien in Bremen, Bremerhaven und der Gemeinde Wurster Nordseeküste bekannt gegeben. Im Zuge der Ermittlungen legte Hoffmann sein Parteiamt nieder, „aus persönlichen Gründen“.
Ermittlungen sorgen für Spott
2018 wollte der Hafenarbeiter mit AfD-Parteibuch sich in den Betriebsrat wählen lassen. Die damalige AfD-Landesvorsitzende Dana Guth zeigte sich von den Ermittlungen „überrascht“. Die neue Parteiführung um den neuen Landesvorsitzenden Jens Kestner wollte sich bisher nicht zu der Anklage äußern.
Am Ende des Strafverfahrens drohe dem Beschuldigten eine Haftstrafe von 2 bis 15 Jahren, sagte Oberstaatsanwalt Frank Passade der taz. Ein Verhandlungstermin sei aber noch nicht angesetzt.
Bei Twitter hatten die Ermittlungen gegen Hoffmann 2019 Heiterkeit ausgelöst: Die „Partei“ in Hannover postete ein Bild im Stil der AfD mit der Botschaft: „Die AfD sorgt für weiße Weihnachten. Schneefallgrenzen senken“, gezeichnet mit „Kreisverband Kokshaven“. Und User „gaga“ schrieb: „Da kämpft die AfD tapfer dafür, dass es endlich wieder weiße Weihnachten gibt und schon wird sie wieder kriminalisiert.“
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