Friedensbewegung will sich verjüngen: Gute Nacht, Freunde
Unter den neuen Friedensfreunden sind auch ein paar mit äußerst fragwürdigem Hintergrund. Kann ein Schulterschluss mit ihnen gelingen?
BERLIN taz | Es gibt da diesen schönen Satz: Wer zu allen Seiten offen ist, kann irgendwo nicht ganz dicht sein.
Das ist, natürlich, eine einfache Wahrheit. Aber wir wissen doch: Wenn es dann um die Praxis geht, ganz konkret, sind Toleranz und so weiter doch immer recht brauchbare Begleiter. Reiner Braun ist ein Mann, der seit Langem nach Wahrheit sucht, nach seiner. Eine davon ist, dass er stets auf der richtigen Seite stehen möchte. Wer möchte das nicht? Reiner Braun steht auf der Seite des Friedens.
Der Mann gehört zu den alten Bekannten der klassischen Friedensbewegung. Als Geschäftsführer der Ialana – der „Juristinnen und Juristen gegen atomare, biologische und chemische Waffen“ – ruft er seit Jahren immer wieder zu den Klassikern der pazifistischen Szene auf: zu Friedensdemonstrationen, zu Ostermärschen. Und es geht ja ebenfalls seit Jahren so, dass Braun und seine alten Gefährten sich dann stets diesen Vorwurf anhören dürfen: Sie feierten da eine Pazifismuspolitik der 80er Jahre. Sie seien nicht bereit für Erneuerung. Jetzt hat Reiner Braun sich bewegt. Jetzt hat er den Salat.
Denn aus dem, was eigentlich ein „Friedenswinter“ werden sollte – ein neuer Schulterschluss junger und alter PazifistInnen mit zahlreichen Veranstaltungen und einer Demonstration am 13. Dezember vor dem Sitz des Bundespräsidenten Gauck –, droht derzeit vor allem eines zu werden: eine neue Zerreißprobe der Friedensbewegung.
Wer verstehen will, wie diese Bewegung funktioniert, kann einer Spur folgen, die ihre eigene Logik hat. Es ist die Politik des Aufruf-Unterschreibens. Das Aufruf-Unterschreiben ist unter Linken ja eine Wissenschaft für sich. Eine Grundregel gilt dabei aber meist: Unterschreibe nicht mit, sagen wir, Antisemiten.
Die Alten: Die klassische Friedensbewegung bilden pazifistische Organisationen aus der alten Bundesrepublik wie die Deutsche Friedensgesellschaft, das Netzwerk Friedenskooperative oder die Ialana. Viele ihrer Aktivisten waren schon 1981 bei der legendären Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten dabei. Seitdem ist es – Ausnahme: Irakkrieg – um sie still geworden. Motto: Ostermärsche machen, überleben.
Die Neuen: 2014 fanden sich Demonstranten, die vorher kaum Bezüge zur Friedensbewegung hatten, zu "Montagsmahnwachen" ein. Sprachrohre der Bewegung sind Leute wie der Verschwörungstheoretiker Lars Mährholz und der umstrittene Journalist Ken Jebsen. Kennzeichen: undifferenzierte Medienschelte, Verschwörungstheorien und eine Israelkritik, die auch antisemitisch genannt werden könnte. (mk)
Tobias Pflüger ist ebenfalls ein altbekannter Friedenskämpfer. Der Pazifist ist stellvertretender Bundesvorsitzender der Linkspartei. Neulich reichten Reiner Braun und ein paar andere ihm einen Aufruf ein. Es ging um die Gauck-Demo und einiges andere. Unterschreiben sollten den Aufruf ein paar Prominente, Codename, hinter vorgehaltener Hand: die „Friedensschickeria“. Reinhard Mey etwa, Konstantin Wecker, die üblichen Verdächtigen halt. Am Ende unterzeichneten neben ihnen auch Sahra Wagenknecht und der frühere SPD-Staatssekretär und Umweltpolitiker Michael Müller.
Weil Pflüger ein angesehener Mann in der Szene ist, wurde auch er gebeten. Er unterzeichnete. Dann aber sah er, wer noch so mit ihm auf der Liste stand. Das waren Namen wie Lars Mährholz und Ken Jebsen. Pflüger zog seinen Namen sofort wieder zurück. „Mit solchen Leuten“, sagt Pflüger, „verbindet mich gar nichts.“ Auch andere, wie der Aktivist Monty Schädel, warnen vor der neuen Allianz.
Verschwörungstheorien
Das hat einen Grund: Mährholz und Jebsen sind zwei der zentralen Figuren hinter den „Montagsmahnwachen“. Diese erhielten in diesem Jahr zeitweise großen Zulauf – häufig von bislang weniger organisierten Leuten. In die Kritik gerieten die Mahnwachen allerdings ebenso schnell. Denn die politische Analyse vieler Beteiligter lautet in schöner Pauschalheit: Der Putin ist doch kein Schlechter, die Medien verschweigen die Wahrheit, israelische Lobbyisten ziehen die Strippen.
Kurz: Die Szene ist anfällig für Verschwörungstheorien und Blöderes. Jebsen, der unter den neuen Wilden wie ein Held verehrt wird, musste sich immer wieder mit Antisemitismusvorwürfen auseinandersetzen. Zu Recht.
Doch bei den etablierten Pazifisten gab es auch eine Neugier. Und so beschloss die institutionalisierte Friedensbewegung, als sie im Oktober in Hannover zu einer Aktionskonferenz lud, dass es den Versuch wert ist, sich für die Montagsmahnwachen zu öffnen.
Alle unter einem Dach
Das Projekt: ein „Friedenswinter“, bei dem sich auf verschiedenen Veranstaltungen möglichst alle unter einem Dach versammeln sollen. Deswegen geht es bei dem Streit, anders, als es wirkt, nicht um die Aufrufe selbst. Es geht um die Frage: Wer ist die ganze neue Friedensbewegung? Und wie unterkomplex, wie antisemitisch darf sie im Zweifel werden?
Reiner Braun verteidigt diesen Beschluss bis heute. Er sagt etwa: „Ken Jebsen formuliert eine relativ scharfe Israelkritik – aber auch nicht mehr.“
Eine alte Bekannte von ihm hat dagegen schon kalte Füße bekommen: Laura von Wimmersperg, eine Grande Dame der Bewegung, war gerade noch mit Braun daran beteiligt, Erstunterzeichner zu werben. Interessantes Detail: Ihr eigener Name taucht allerdings selbst gar nicht auf.
Dem Vernehmen nach hat sie, als sie die umstrittenen Mitunterzeichner sah, einen Rückzieher gemacht. Nun macht sie es sich gemütlich und hat einen eigenen Aufruf gestartet. Da ist zumindest der Abstand klar. Für sie. Vermeintlich.
Leser*innenkommentare
Klaus Martens
Diesen Bericht habe ich gerne gelesen. Allerdings ist ein Frage bei mir offen geblieben. Alte und Neue Friedensbewegung, dazwischen wird differenziert. Was ja auch Sinn macht, glaube ich Herrn Kaul. Frage:
Wenn jetzt ein Krieg ausbricht, ist es dann der Alte Krieg oder der Neue? Wie kann ich da relativ einfach unterscheiden. Ich sehe mich schon mit der Alten Garde im Neuen Krieg stehen. Sie müssen wissen, mein Vater war Offizier und das Bild möchte ich ihm ersparen. Ich danke Herrn Kaul für diese Aufklärung.
Jens Schmitt
Unterstützt den Friedenswinter und seit am 13.12 in Berlin dabei.
https://www.facebook.com/events/707980442630987/
Jens Schmitt
Ken Jebsen hat sich für seinen Beitrag "Zionistischer Rassismus" in diesem Jahr entschuldigt und seine damaligen Beweggründe erklärt. Kann man hier nachsehen:https://www.youtube.com/watch?v=Ic3xNaUseRo#t=21
Jörg Wellbrock als ursprünglich harter Mahnwachenkritiker hat mittlerweile seine Meinung zu den Mahnwachen geändert (hier auf dem Spiegelfechter Blog nachzulesen http://www.spiegelfechter.com/wordpress/130975/politik-im-netz-wie-wir-alle-zu-schmuddelkindern-gemacht-werden-koennen)
Er trifft es genau auf den Punkt. Ich zitiere: "Wir sind von Kundgebungen mit einer Million Menschen Lichtjahre entfernt. Doch wir entfernen uns auch von einer weitaus bescheideneren Anzahl von Demonstrationen, wenn wir unser Augenmerk ausschließlich darauf richten, wer in den erlauchten Kreis der tapferen Kämpfer aufgenommen wird und wer nicht. Dabei geht es nicht um Toleranz von Faschisten oder anderen radikalen Kräften, die gänzlich andere Ziele als den Frieden verfolgen. Eine solche Toleranz kann und darf es nicht geben. Derzeit allerdings wirkt es so, als müssten Teilnehmer einer Friedensdemonstration zunächst einmal einen umfassenden Lebenslauf vorlegen, um glaubhaft machen zu können, dass sie es ernst meinen und wirklich für den Frieden sind. Es scheint nicht um den kleinsten gemeinsamen Nennen zu gehen, sondern um den größten. So wird jede Bewegung mit Potenzial im Keime erstickt...
Die Tatsache, dass rund 50 Organisationen und weit über 100 Einzelpersonen den Aufruf unterzeichnet haben, nehmen all jene, die bereits die eigentliche verwerfliche Motivation der Veranstaltung ausgemacht haben wollen, bestenfalls zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. Anders herum wird ein Schuh draus, jeder, der sich ebenfalls beteiligen will, der mit demonstrieren möchte oder für den „Friedenswinter 2014/2015“ wirbt, wird als Feind entlarvt, der offenbar ebenfalls ein potenzieller Faschist und Verschwörungstheoretiker sein muss."
Kai Rodoll
Vollkommen richtig. Wir brauchen dringend eine gründliche Gesinnungsprüfung bei den Friedensbewegten. Denn "nur" für den Frieden zu sein reicht, wie man sieht, nicht mehr aus. Ebenso muss jeder Friedensbewegte eine absolut reine Weste haben. Solltest du also früher mal ne Packung Vollmilchschokolade gestohlen haben...sorry (das kann später alles gegen dich verwendet werden...Schokolade = braun = Nazi - aha!!! hab ich's doch gewusst) Durch die Schleuse zur Friedensdemo kommen nur noch diejenigen, die ihr "Die Linke"-Parteibuch vorzeigen können. Und ihr anderen? Sorry ihr seid uns zu "rechts". Unterschiedliche Meinungen werden nie und nimmer toleriert. Auf den zukünftigen Friedensdemos soll gefälligst eine Einheitsmeinung herrschen...ein quasi Fraktionszwang der Friedensbewegten. Und sollte sich doch herausstellen, dass einer unter hundert Leuten mal aus dem Gleichschritt tapst...dann fliegt nicht nur er, sondern alle und wir lösen die Veranstaltung auf. Und hinterher sind dann doch alle glücklich, schließlich ist es doch viel gemütlicher sich zuhause auf der Couch zu räkeln und sich die fallenden Bomben in der Flimmerkiste reinzuziehen, als draussen in der Kälte zu stehen um sich für solch Unsinn wie den Frieden einzusetzen.
Michael Heger
Mich würde interessieren, wie Redakteure privat denken und was sie schreiben würden, wenn sie so schreiben dürften wie sie eigentlich wollen....
Age Krüger
Die Friedensbewegung war mir schon in den 80er Jahren suspekt.
Da rannte damals auch schon alles Mögliche herum. Vom radikalen christlichen Abtreibungsgegner bis zum orthodoxen DKP-Mann oder bis zum Pol-Pot-Verehrer.
Nee, das war mir damals schon zu blöd.
Aber die brauchen eben Nachwuchs. Nachdem die damaligen "Friedensbewegten" diejenigen dann wurden, die sobald sie als Metzgerssöhne mal was zu sagen hatten die BRD sofort in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg lenkten, müssen jetzt neue "Friedensfreunde" ran, die wahrscheinlich dann in 30 Jahren Israel den unbegrenzten Atomkrieg präsentieren.
Hoffentlich erlebe ich das nicht mehr.
V. Beobachter
Ist schon lustig und programmierbar: Jede Kritik an den Mahnwachen löst sofort einen Shitstorm aus. Das Verständnis von freier Berichterstattung ist ziemlich klar: Wer nicht für uns schreibt, muss gekauft sein! Ihr seid echt nicht ernstzunehmen. Ernst nehmen kann man aber schon, dass es auf facebook bereits Sammelseiten gibt, auf denen "Nazitheoretiker" gesammelt und denunziert werden, mit Unterstützung und Mitgliedschaft wichtiger Mahnwachenleute. Und inzwischen sameln sich da auch ein paar Rechtsextreme, faseln über ihr Deutschseinn und anderes. Und zeigen auf dise Art unverblümt, wes Geistes Kind diese Mahnwachen sind.
V. Beobachter
@V. Beobachter Das Wort "Nazitheoretiker" ist in der neueren Diskussion übrigens übernommen von der schrecklichen "Wissensmanufaktur. Popp, Eva Herrman, Schachtschneider, Vogt. Auch das ne honorige Reihe die zeigt, eoher es kommt und wohin es gehen soll. Viel Spaß, aber ohne uns und nur über unsre Leiche!
Stefan Becker
In den früheren Friedensbewegungen, bewegten sich mit Sicherheit ebefalls Menschen unterschiedlichster Coleur. Ja sie waren International.
Eines war allen gemein. Sie wollten Frieden in Europa und in der Welt.Ich habe nie gefragt welches Motiv mein Nachbardemonstrant haben könnte, gemeinsam mit 300 000 weiteren Nachbardemonstranten für Frieden zu demonstrieren. Ich werde sie auch heute nicht fragen. Zunächst zählt doch wohl nur die grundsätzliche Haltung.
Die Machtelite und vor allem die Springerpresse waren not amused über den Erfolg der damaligen Friedensbewegung. Heute ist es die Taz, die versucht eine neu entsehende Friedensbewegung im Keime zu spalten oder zu ersticken. Wovor hat sie Angst ? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass alles dafür getan wird , eine Großdemo zu verhindern. Das erinnert an die machiavellistische Technik des Teilens und Herrschens.
Natürlich haben die s.g. Eliten Angst vor allen progressiven Erscheinungen. Früher wie Heute. Aber eines ist notwendiger denn je. Frieden. Und dazu darf man die Menschen, die zunächst nur ein Ziel verfolgen , weder in links und rechts, noch in West- oder Ostversteher aufteilen. Frieden ist die Abwesenheit von Krieg.
Nur darum geht es.
Also auf zur friedlichen Friedensdemo.
Diskutieren kann man hinterher.
"Demokratie braucht produktive Unruhe ... die Unruhesgeister sind die Elite einer demokratischen Gesellschaft.." (Heribert Prantl)
Katalin Nemeth
@Stefan Becker Danke!
3618 (Profil gelöscht)
Gast
Fortsetzung:"Im Laufe der Jahre nahm die Friedensbewegung weiter Fahrt auf und es ist nicht die pure Verklärung, wenn man sagt, dass es Verdienst dieser Bewegung war, die Zahl der Atomwaffen nach und nach immer weiter zu reduzieren und nach langen Jahren der Proteste und der Demonstrationen im Jahr 1996 ein Atomwaffentest-Stopp-Vertrag erwirken zu können.
Wir sind von Kundgebungen mit einer Million Menschen Lichtjahre entfernt. Doch wir entfernen uns auch von einer weitaus bescheideneren Anzahl von Demonstrationen, wenn wir unser Augenmerk ausschließlich darauf richten, wer in den erlauchten Kreis der tapferen Kämpfer aufgenommen wird und wer nicht."
Ich sehe in diesem Trara um die wirklichen oder angeblichen Spinner vor allem das Prinzip "Teile und herrsche" und "Verhindere".
Was glauben eigentlich alle die, die da mit Dreck schmeißen, was das für Leute waren, die gegen Ende der DDR auf die Straße gingen: Alles lupenreine Demokraten???!
Wohl kaum, trotzdem wurde das Ergebnis gefeiert, aber die wollten ja auch in unsere Konsumwelt, das muss man ja toll finden.
3618 (Profil gelöscht)
Gast
Es ist unglaublich, wie inzwischen alles platt gemacht wird, dass nicht den Gesinnungstest von CDUCSUSPDGRÜNE bestanden hat.
Hier ein guter Artikel über die Schmuddelkinder im Netz.
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/130975/politik-im-netz-wie-wir-alle-zu-schmuddelkindern-gemacht-werden-koennen
" Die Tatsache, dass rund 50 Organisationen und weit über 100 Einzelpersonen den Aufruf unterzeichnet haben, nehmen all jene, die bereits die eigentliche verwerfliche Motivation der Veranstaltung ausgemacht haben wollen, bestenfalls zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. Anders herum wird ein Schuh draus, jeder, der sich ebenfalls beteiligen will, der mit demonstrieren möchte oder für den „Friedenswinter 2014/2015“ wirbt, wird als Feind entlarvt, der offenbar ebenfalls ein potenzieller Faschist und Verschwörungstheoretiker sein muss. (...)Ich meine damit „Schmuddelkinder“, Spinner, Verschwörungstheoretiker, Nazis, Konservative, aber auch Träumer, Esoteriker oder Einsiedler. Sie haben sich immer schon unters Volk der Demonstrierenden gemischt. Die Friedensbewegung in den 1980er Jahren hätte sicher nicht die Massen mobilisieren können, die mobilisiert werden konnten, wenn zunächst eine genaue Selektion derer stattgefunden hätte, die daran teilnehmen durften oder ausgeschlossen wurden. Im Herbst 1983 brachte die Bundestagsdebatte zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland ein knappe Million Menschen auf die Straße, die sich – verteilt auf vier Städte – lautstark gegen die Aufrüstung aussprachen.
688 (Profil gelöscht)
Gast
Bei diesem Artikel im Stile von "Im Keller brennt noch Licht, aber ich habe es schon ausgemacht", stellen sich trotzdem die Fragen: Will man von der Konfusion profitieren, indem wieder nur auf dem kreislaufenden Zeitgeist von Kommunikationsmüll und gebildeter Suppenkaspermentalität gesurft wird? Oder glaubt der Schreiber wirklich der Zustand ist ein phänomenales Wunder?
Kein Genfutter bitte!
Ja, bei den Montagsmahnwachen sind auch Leute dabei, die nicht in allen Fragen 100%ig politisch korrekt sind.
Und deshalb weisen da Leute, die sich selbst durchaus nicht für eine "Friedensbewegung" engagieren, immer wieder gern darauf hin. Anstatt sich darüber zu freuen, das sich neue Leute bewegen und anfangen, etwas zu tun, schaut man lieber, ob die auch wirklich den I-Punkt an die einzig richtige Stelle setzen.
Der Vorwurf "Antisemitismus" ist dann natürlich immer hilfreich, wenn man gar keine falsch gesetzten I-Punkte entdeckt. Und der ist so einfach zu erheben. Jemand muss z.B. nur einmal Rothschild oder Goldmann & Sachs oder FED sagen - damit ist schon klar, das er als "Antisemit" identifiziert ist. So einfach kann die Welt sein.
9076 (Profil gelöscht)
Gast
@Kein Genfutter bitte! Die Denunziationsvokabel "Pädophilie" haben sie noch vergessen
9076 (Profil gelöscht)
Gast
Wow! Was will die TAZ mit diesem Artikel bewirken?
Peter Neufahrt
Ken Jebsen mag zum Teil überzogene Auffassungen haben. Aber seine Interviewpartner sind zum erheblichen Teil sehr glaubwürdig und viele der Thesen sind nachprüfbar. Im Gegensatz zu vielen Medien gibt es in seinen Artikeln haufenweise Quellenangaben. Ja, zum kleinen Teil links zu dubiosen Webseiten, hauptsächlich allerdings zu Originalzitaten auf youtube (z.B. von Nachrichtensendungen) und zu seriösen Zeitungen.
Putin ist natuerlich kein Heiliger, kein echter Demokrat. Aber in den Interviews und Reden prangert Jebsen an, dass die westlichen Machthaber (Politik/Industrie) keineswegs besser sind. Unsere Demokratie ist ebenfalls kaputt, allerdings ist das viel schwierigier zu erkennen.
rush hour
Otmar Steinbicker: „Das ist nicht das wofür ich mich seit 45 Jahren in der Friedensbewegung engagiert habe und weiterhin engagiere. Das ist das Gegenteil!“
Aachener Friedensmagazin aixpaix.de lehnt die nach Rechts hin offene Aktion "Friedenswinter" entschieden ab.
Irma Kreiten
Wenn Pflüger mit solchen Leuten nichts zu tun haben will, was hatte er dann auf dem Vorbereitungs-Treffen zum Querfront-"Friedenswinter" zusammen mit weithin bekannten Mahnwachlern (https://www.facebook.com/notes/andreas-gr%C3%BCnwald/friedensbewegung-beschlie%C3%9Ft-gemeinsame-aktionsorientierung-f%C3%BCr-den-winter-2014-2/858531477499413) zu suchen? Was ist mit seinem eigenen Interview mit dem Rechtsesoteriker Michael Vogt (http://quer-denken.tv/index.php/beitraege/14-archiv/secret-tv/48-eu-frieden-statt-krieg), dem Vertrieb der zugehörigen DVD über den Schild-Verlag (http://www.schildverlag.de/node/482) und warum führt ihn der Kai Homilius-Verlag, Kooperationspartner von Elässers „Compact“, nach wie vor als Autor (http://www.kai-homilius-verlag.de/autoren/autor_new.php?autor=176)? Warum bezeichnet Pflüger Sergej Kiritschuk als "unser Freund und Genosse" (http://www.imi-online.de/2014/06/01/rede-von-tobias-pflueger-bei-der-ukraine-demo-am-29-5-in-berlin/) obwohl dessen Partei Borot'ba über rechtsradikale Kontakte verfügt (http://www.sozonline.de/2014/06/borotba-und-der-rechtsextremismus/ ;VVN-BdA-Distanzierung von Borot'ba siehe http://de.indymedia.org/node/1067) und Borot'ba-Mitglieder auf Deutschland-Tournee ebenfalls mit der Mahnwachen-Szene kooperierten (https://de-de.facebook.com/friedensdemowatch/posts/686841984703394)? Man würde sich wünschen, daß diese Leute wenigstens zu sich selbst und ihren Aktivitäten stünden.
genova
@Irma Kreiten Super interessant, danke! Wer mit Michael Vogt ins Boot steigt, kann sich fragen lassen, warum er mit Nazis kollaboriert.
L. Blanc
'Ken Jebsen musste sich immer wieder mit Antisemitismusvorwürfen auseinandersetzen. Zu Recht'
Tja so geht das dann, Antisemitismusvorwürfen, gehen in Deutschland wie warme Semmel. Herr Kaul, nur ein beleg von Ken Jebsen sein Antisemitismus würde mir reichen.
heinz martensen
@L. Blanc Hier sind einige Belege vom Ken Jebsen sein Antisemitismus am sein tun: https://www.freitag.de/autoren/dame-von-welt/kenfm-rassistischer-zionismus
Katalin Nemeth
Wo, wann und wie hast Du das Video gesehen, welches im Artikel der Verfasserin dame.von.welt erwähnt wird gesehen. Der Zugang ist gesperrt.
Danke für dienliche Hinweise
heinz martensen
@Katalin Nemeth Als der Text veröffentlicht wurde, war das Video noch frei einsehbar. Da es jetzt "privat" ist, scheint Jebsen kompromittierendes Material nur noch seinen Jüngern zur Verfügung zu stellen.
Katalin Nemeth
@heinz martensen Das wäre insoweit unlogisch, denn wenn es ihn kompromittieren würde, würde es ihn ja auch bei seinen Jüngern entlarven. Oder!?
heinz martensen
@Katalin Nemeth Seine Jünger halten sein Geschwafel ja nicht für rechts oder antisemitisch, wie man in den Kommentarspalten ja immer wieder sieht.
Katalin Nemeth
Seine "Jünger" haben doch auch ein Gehirn und können selber denken - aber interessant das du ihn auf ein Ebene wie Jesus bringst...
by the way: den "Beweis" (da kein Video) bleibst du mir immer noch schuldig und auf die Idee etwas anderes zu dafür zu benennen bist u auch noch nicht selbst gekommen...
Kosmos Kosmos
und hier ein paar Belege:
http://schwarzerschmetterling.org/index.php?id=78
(aber ich bin mir fast sicher: die sind alle nix, was?)
L. Blanc
'Sekundärer Antisemismus erklärt am Beispiel von Ken Jebsen'
Es werd immer besser
Kosmos Kosmos
@L. Blanc ... und seine Israel-Nazigleichsetzungen sind so irrational, dass der Grund tatsächlich nur noch handfester Antisemitismus sein kann. Und seine Krebsmetaphern und seine beleidigten Rants sind auch eigentlich nicht Ernst zu nehmen un dazu noch nicht zu tolerieren.
L. Blanc
Bibi meint gerade da Israel ein Staat für das 'Jüdische Volk' sein soll,
schon mal so etwas gehört?
L. Blanc
@Kosmos Kosmos Laut Bibi soll Israel ein Staat sein für das Jüdische Volk...mmm da gab es doch schon mal so was, oder?
Kosmos Kosmos
@L. Blanc Was willst Du denn sagen? Ich fasse es nicht, dass ich mich wieder auf Diskussionen auf dieser Ebene einlasse...
Kosmos Kosmos
@L. Blanc Die Belege für strukturellen Antisemitismus, sowie massive Dummheit bei Jebsen wurden schon so oft geliefert. Werden nur immer wieder ignoriert.
L. Blanc
@Kosmos Kosmos Belege
Kosmos Kosmos
@L. Blanc Haha! unfassbar, wie gut ihr im ausblenden seid. steht doch da alles. wenn es dich nicht interessiert, warum fragst du denn? :D braucht euch nicht wundern, dass euch keiner Ernst nimmt.
Katalin Nemeth
@Kosmos Kosmos ..."Haha! unfassbar, wie gut ihr im ausblenden seid. steht doch da alles. wenn es dich nicht interessiert, warum fragst du denn? :D braucht euch nicht wundern, dass euch keiner Ernst nimmt.".......Wie paranoid das klingt, wenn von einem der fragt daraus gleich die Ansprache zu IHR und EUCH wird.... Belege werden auch hinterfragt und müssen kritisch betrachtet werden dürfen. Belege einhalten auch nicht automatisch die "Wahrheit" . Wessen Wahrheit?
rush hour
Wahnsinn und Schwulenfeinde
Ken Jebsen bei Russia Toda (RT) Deutschland
Ken Jebsen gehört zu den Wahnwichteln (Montagsquerfront), mit denen sich Teile der alten Friedensbewegung kürzlich vereinigt haben. Ich bin froh, dass die VVN bei diesem Pakt mit Verschwörungstheoretikern und Antisemiten nicht mitmacht.
Jebsens Israel-NS-Vergleiche sind sind kaum zu zählen (Beispiele in einem vorherigen Post auf meiner Facebook-Seite).
Der Chef von Russia today, Dmitri Kisseljow, sagte vor einiger Zeit (bei "Russia 24") während ein Foto des damaligen Außenministers Westerwelle gezeigt wird: "Deutschlands Außenminister, der mit einem Mann zusammenlebt, sucht wohl die Nähe der durchtrainierten Männerkörper der Klitschko-Brüder". [ab 22:45]
Ken Jebsen war einer der ersten Gäste bei Russia today (RT). Er sagt:
"Ich trau den Amerikanern sogar zu, dass sie eines der zahlreichen Atomkraftwerke, die sich in der Ukraine befinden, dass sie ein solches Atomkraft attackieren, um zu sagen, das war der Putin." [ab 24:00] Abgebildete Quelle: www.kenfm.de
Beides aus: Heute Show/ZDF, 21.11.2014
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2288190/heute-show-vom-21.11.2014#/beitrag/video/2288190/heute-show-vom-21.11.2014 [aufgerufen am 22.11.2014]
und etwas KenFM zum mitsingen....
http://youtu.be/egbMh-dgu3s
So ein unsympathisches Wesen! Die Aussage "es wird ein Freund von Jutta Ditfurth sein, der mir irgendwann mal eine Kugel durch den Kopf jagt" ist ... ja was ist das?
Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
rush hour
Auch kein Antisemitismus?
(Herzliche Grüße an die Antilopen Gang)
Ken Jebsen vergleich Israel mit Nazi-Deutschland
" […] 'Führer befiehl, wir folgen' war mehr als ein Befehl. Es war die Null und Eins im Zentralrechner des deutschen Kollektivbewusstseins, in der Adolf Hitler das Unterbewusstsein verkörperte, den Chefprogrammierer.
Er war du, du warst er und Deutschland, Deutschland über alles war der gemeinsame Volkskörper.
Eine perverse Kombination, die nur im Tod beider enden konnte. Adolf Hitler fiel offiziell im Kampf und die Hinterbliebenen erwachten im Anschluss aus einem Albtraum, den sie selbst gezimmert hatten.
Eine ähnliche wahnhafte Kombination zwischen Staat und Regierung erleben wir heute in Israel.
Das Land ist nicht auf dem Weg in ein faschistoides Land, es hat diese Grenze seit langem überschritten. […] Israel 2012 und Deutschland 1939 haben mehr gemeinsam, als der Welt recht sein kann und vor allem die Deutschen wahr haben wollen. […]"
Link entfernt.
Katalin Nemeth
@rush hour Genauso sehe ich es auch, leider und es macht mich sehr traurig!
heinz martensen
@L. Blanc Hier hast du ein Beleg von dem Ken Jebsen sein Antisemitismus: https://www.freitag.de/autoren/dame-von-welt/kenfm-rassistischer-zionismus