Französischer Schauspieler gestorben: Jean-Paul Belmondo ist tot
Der französische Schauspielstar starb mit 88 Jahren in Paris. Bekannt wurde er unter anderem durch den französischen Gangsterfilm „Außer Atem“.
Belmondo war eines der Gesichter der französischen Nouvelle Vague, spielte während seiner langen Karriere aber auch in zahlreichen Komödien- und Actionfilmen mit. Belmondos Karriere erstreckte sich über ein halbes Jahrhundert. In den 1960er Jahren verkörperte er einen neuen Typus des männlichen Stars, der sich mit krummer Boxernase und verwegenen Grinsen eher durch ‚pure Männlichkeit‘ als durch ein klassisches gutes Aussehen auszeichnete.
Belmondo wurde einer der bekanntesten Schauspieler Frankreichs, spielte in mehr als 80 Filmen mit und arbeitete mit einer Vielzahl bedeutender französischer Regisseure zusammen, von François Truffaut bis Claude Lelouch. Mit Letzterem drehte er 1995 zusammen das französische Filmdrama „Les Misérables“ und verkörperte darin eine der Hauptrollen, Jean Valjean. Zum Superstar wurde Belmondo 1960 durch seine Rolle des Michel Poiccard in dem ersten Langfilm von Jean-Luc Godard, „Außer Atem“.
Seit einem Schlaganfall 2001 war er körperlich geschwächt. „Er war seit einiger Zeit sehr müde“, sagte sein Anwalt. „Er ist ruhig gestorben.“
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den berühmten Schauspieler als Helden und nationalen Schatz gewürdigt. „Belmondo bleibt für immer der Teufelskerl“, twitterte Macron, wobei er sich auf den gleichnamigen Film bezog, in dem Belmondo 1973 einen Autor und Möchtegern-Geheimagenten spielte. Mit seiner Stimme und seinem geschmeidigen Körper sei Belmondo „eine vertraute Figur, ein unermüdlicher Draufgänger und ein Magier der Worte“ gewesen, erklärte Macron am Montag zum Tod der Schauspiellegende. „In ihm haben wir uns alle wiedergefunden.“
2017 erhielt Belmondo in Paris den wichtigsten französischen Filmpreis, den „César“, für sein Lebenswerk.
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