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Flüchtlingsheim in Porta WestfalicaZwei Festnahmen nach Brandanschlag

Zwei Männer um die 30 sollen Brandsätze gegen das Haus geworfen haben. Sie sind geständig. Verbindungen zu organisierten Rechtsextremen sind nicht bekannt.

Ein dunkles Stück Deutschland: das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica Foto: dpa

Porta Westfalica/Bielefeld dpa | Nach einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Porta Westfalica Mitte September hat die Polizei die mutmaßlichen Täter gefasst. DNA-Spuren an einem Beweisstück am Tatort hatten zu einem 29-Jährigen geführt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Bielefeld am Freitag mitteilten. Er war wegen Eigentumsdelikten in einer Datenbank erfasst.

Er und ein 33 Jahre alter Mann sollen am 14. September je eine Glasflasche mit brennendem Benzin gegen die Fassade der Unterkunft geworfen haben. Sie hätten damit ein Zeichen gegen Flüchtlinge setzen wollen, gaben sie in ihren Geständnissen an.

Bewohner konnten den Brand löschen und blieben unverletzt. Bis auf eine Rußspur sei kein Schaden entstanden. Während die Flasche des wegen versuchter schwerer Brandstiftung in U-Haft sitzenden 29-Jährigen an der Wand zerschellte, war der Molotow-Cocktail seines Komplizen gegen einen Zaun geprallt und unbeschädigt geblieben. Er ist auf freiem Fuß. Gemeinsam mit weiteren Beschuldigten sollen die beiden vor der Tat Alkohol getrunken und sich dann zu dem Anschlag entschlossen haben.

Kontakte zu rechtsextremistischen Gruppierungen seien bislang nicht bekannt. Aber zumindest aus Einträgen des 33-Jährigen bei Facebook lasse sich eine rechtsmotivierte Einstellung ablesen, teilte die Polizei weiter mit. Einzelheiten wollten die Ermittler nicht nennen. Wegen ähnlicher Delikte sei bislang keiner der Verdächtigen in Erscheinung getreten.

Ermittelt wird auch gegen einen Mann und eine Frau, die die beiden im Auto zu der Unterkunft begleitet haben sollen, sowie gegen zwei weitere Personen.

Brandanschläge 2015

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4 Kommentare

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  • Schande, große Schande. Deutschland hat scheinbar nichts gelernt. Menschenverachtend, hasserfüllt und undemokratisch. Ist dies das Ergebnis jahrzehntelanger Aufklärung? Auf dem rechten Auge war der Staatsapparat ja schon immer blind. Rechtspopulisten regieren das Land.

  • In diesem Gebiet Weserbergland/ Ostwestfalen zwischen Minden, Porta W, Hameln, Rinteln und Salzhemmendorf ist die Nazigruppe Der III. Weg aktiv und einige andere, die seit langem Terror machen.

    Die Deutsche Unitarier, Wehrmacht-Orden beim Schützenfest, und die gegenwärtigen Täter sind bekannt.

    Verdammt, die können gestoppt werden!

  • Ja, denn die Menschen, die die Brandanschläge verüben, bekommen Aufmerksamkeit und Anerkennung aus ihren rechten Kreisen. Soziale Netzwerke wie Facebook tragen dadurch eine Mitschuld an den Anschlägen, weil sie auf heftigste rechte Aggressionen auf der Plattform so gut wie gar nicht reagieren. Wenn ich mir Blogs wie "perlen aus freital" durchlesen, wundert es mich gar nicht, dass da dann auch mal welche losstiefeln und ernst machen.

    • @Wu:

      Richtig. Gegen die Facebook-Verantwortlichen gehört wegen Beihilfe ermittelt.