Flüchtlingscamp auf Ägäis-Insel: Anschlag mit Brandsätzen

Die Bewohner von Chios greifen das Flüchtlingslager Souda an und fordern die Schließung. In der Nacht zuvor hatten bereits Bewohner des Camps Feuer gelegt.

Luftaufnahme: Ein staubiger Weg, gesäumte von weißen Zelten

Das Camp auf Chios im September Foto: reuters

Athen dpa | Die zweite Nacht in Folge ist es von Donnerstag auf Freitag zu Bränden im Flüchtlingslager Souda auf der Ägäisinsel Chios gekommen. Nachdem am Vorabend Migranten Feuer gelegt hatten, warfen diesmal aufgebrachte Inselbewohner von außen Brandsätze auf die Zelte. Das berichtete der Fernsehsender Skai am Freitagmorgen.

Der Bürgermeister von Chios, Manolis Vournous, hat den griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas gebeten, das Auffanglager innerhalb von 24 Stunden zu schließen. Allerdings gebe es für die Flüchtlinge und Migranten auf der Insel keine alternativen Unterbringungsmöglichkeiten, berichtete die Athener Tageszeitung Kathimerini.

Zwar stünden Gelder dafür bereit, doch die Bewohner wehrten sich gegen den Bau eines neuen „Hotspots“. Sie verlangten vielmehr, dass die Flüchtlinge aufs Festland gebracht werden.

Das aber ist gemäß dem Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei nicht möglich; die Menschen sollen auf den Inseln ausharren, bis ihre Asylanträge bearbeitet wurden. Wird kein Asyl gewährt, sollen sie zurück in die Türkei geschickt werden. Migrationsminister Mouzalas will den Berichten zufolge in Brüssel nochmals um personelle Unterstützung bitten, damit die Asylanträge schneller bearbeitet werden können und sich die Lage entspannt.

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