Flucht aus Honduras in die USA: Mit Gewalt gestoppt
Auf dem Weg in die USA sind Tausende Flüchtende aus Honduras in Guatemala gestoppt worden. Honduras fordert eine Untersuchung.
Guatemaltekische Polizist*innen und Soldat*innen hatten am Sonntag eine Karawane von mehreren tausend honduranischen Flüchtenden in der Stadt Vado Hondo im Osten Guatemalas mit Tränengas und Schlagstöcken gestoppt. Zu dem Einsatz kam es, nachdem ein Teil der Honduraner*innen versucht hatte, die Reihen der Sicherheitskräfte zu durchbrechen.
In der Nacht zum Montag hielten sich laut Berichten von Journalist*innen vor Ort weiterhin mindestens 6.000 Menschen in Vado Hondo auf. Sie dürfen nur weiterziehen, wenn sie einen negativen Coronatest vorweisen können. Angaben der guatemaltekischen Regierung zufolge wurden bis Sonntagabend weitere 980 Menschen nach Honduras abgeschoben.
Vergangene Woche hatten sich Tausende Flüchtende, unter ihnen auch Jugendliche und Familien mit Kleinkindern, aus Honduras auf den Weg Richtung USA gemacht. Sie flüchten vor Armut, Gewalt und den Folgen zweier Hurrikans. Honduras, Guatemala, El Salvador und Mexiko hatten bereits Anfang vergangener Woche in einer gemeinsamen Erklärung verkündet, dass sie keine „illegale Migration“ zulassen würden. Die guatemaltekische Regierung hat in einigen Regionen einen Ausnahmezustand erklärt, damit Sicherheitskräfte die Karawane auflösen können.
In Mexiko wurden 500 Nationalgardist*innen an die Südgrenze entsendet, um die Menschen an der Einreise zu hindern. Der künftige US-Präsident Joe Biden, der am Mittwoch vereidigt wird, will zwar die restriktive Migrationspolitik seines Vorgängers Donald Trump ändern. Dennoch hat er die Honduraner jetzt aufgefordert, nicht zu kommen. Die Situation an der Grenze werde sich nicht über Nacht ändern.
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