Flächenprämie für Waldbesitzer: 500 Millionen für die Waldbesitzer
Das Agrarministerium kann Coronahilfen auszahlen. Die Umweltverbände kritisieren die Vergabekriterien als zu wenig ambitioniert.
Die Forste in Deutschland litten durch Stürme, Dürre und einen massiven Befall des Borkenkäfers unter Dauerstress, sagte Klöckner. Durch die großen Mengen an Schadholz seien die Holzpreise gesunken, die Coronapandemie habe dies verstärkt. „Viele Waldeigentümer haben durch die Waldschäden und Verwerfungen auf dem Holzmarkt starke wirtschaftliche Schäden erlitten. Es fehlt ihnen an Liquidität“, so die Ministerin.
Die Hilfsgelder werden an kommunale und private Waldbesitzer ausgezahlt, die mindestens einen Hektar Fläche Wald besitzen. Voraussetzung ist, dass der Wald nach den Standards der Programme FSC oder PEFC zertifiziert ist. Umweltverbände sehen die Hilfen – wie das Umweltministerium, das sich lange dagegen gesperrt hatte – nicht als die „Nachhaltigkeitsprämie“, als die sie das Agrarressort bezeichnet. Vielmehr stellten sie eine „pauschale Flächenprämie“ dar, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz bei WWF Deutschland, „je mehr Wald, desto mehr Geld gibt es“.
Der Naturschutzbund (Nabu) kritisiert die erforderlichen Zertifizierungen: „Eine höhere Honorierung für die FSC- und Naturland-Zertifizierung ist absolut gerechtfertigt“, sagt Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger, „das sind die anspruchsvollsten hiesigen Waldbewirtschaftungsstandards und führen zu erheblichem Mehraufwand für Waldbesitzer“. Der PEFC-Standard habe hingegen kaum zusätzliche Anforderungen im Vergleich zu den Waldgesetzen. Er stelle nicht sicher, ob die zertifizierten Waldbesitzer jemals auf die Einhaltung der Standards überprüft werden, so Krüger.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator