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Firmenpleiten in Deutschland13,7 Prozent mehr Insolvenzen

Die Wirtschaft schwächelt, etliche Unternehmen halten nicht durch. Vor allem die Logistikbranche ist betroffen, danach folgt das Baugewerbe.

Pleiten gibt es vor allem im Bereich der Lagerei Foto: imago

Berlin rtr | Auch wegen der Konjunkturflaute gibt es immer mehr Firmenpleiten in Deutschland. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen stieg nach vorläufigen Angaben im September um 13,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. „Mit Ausnahme des Juni 2024 (+6,3 Prozent) liegt die Zuwachsrate damit seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich.“

Diese Anträge fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.

Die Amtsgerichte meldeten nach endgültigen Ergebnissen im Juli 1.937 beantragte Unternehmensinsolvenzen und damit 22,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf rund 3,2 Milliarden Euro, nach etwa 3,1 Milliarden Euro vor Jahresfrist.

Bezogen auf 10.000 Firmen gab es im Juli insgesamt 5,6 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Pleiten entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 10,8 Fällen.

Danach folgten das Baugewerbe mit 8,5 Insolvenzen und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen – etwa Zeitarbeitsfirmen – mit 7,9 Fällen sowie das Gastgewerbe mit 7,2 Insolvenzen je 10.000 Firmen. Derweil stieg auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im Juli auf Jahressicht um 18 Prozent auf 6.690.

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4 Kommentare

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  • Wenn man etwas über die Entwicklung von Unternehmensinsolvenzen erfahren will, sollte man ein paar mehr Jahre betrachten als nur das letzte und das aktuelle Jahr. Dazu gibt es vom Statistischen Bundesamt folgende Übersicht:



    www.destatis.de/DE...rins01.html#242428



    Von 1995 bis 2017 lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen immer über 20.000 pro Jahr. Ab dem Jahr 2018 liegt die Zahl unter 20.000. Besonders niedrig war sie wegen der Sonderregelungen während der Pandemie.



    Ist der jetzige Anstieg besorgniserregend? Keineswegs! Er ist höchstens Zeichen einer Normalisierung.

    • @Aurego:

      Einspruch. Diese Entwicklung ist sogar sehr Besorgniserregend, weil die Qualität der Insolvenzen ein ganz andere ist. Denn jetzt kommen die Insolvenzen der Produktionsfirmen und Autozulieferer, 2025 dürfte ein Rabenschwarzes Jahr werden.

      • @Rudi Hamm:

        Natürlich kommen jetzt die Insolvenzen von Automobilzulieferern. Daran ist jedoch nicht die Politik schuld, sondern die Automobilindustrie selbst! Wer mal in dem Geschäft war, weiß, wie es dort zugeht. Unsere Automobilfirmen haben sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht und jetzt Probleme, die notwendige Transformation durchzuführen. Der Umbruch ist ähnlich dem vom Röhrenfernseher zum Flachbildschirm. Es wird einen Technologiebruch hin zum E-Antrieb geben. Sich dagegen zu stemmen, wird den meisten nicht gelingen und die Lage eher verschlimmern. In China ist man bereits weiter.