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FinanzkriseKostspielige Luftschlösser

Die HSH Nordbank könnte erneut von ihrer Vergangenheit eingeholt werden: Aus dem Immobiliengeschäft in den USA drohen ihr Abschreibungen in Milliardenhöhe.

Aus der Traum: Nach einem beispiellosen Boom sind die Immobilienpreise in den USA abgestürzt. Bild: dpa

Die Finanzkrise dreht sich eine Runde weiter - und die HSH Nordbank steckt mittendrin. Die gemeinsame Bank der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein hat über ihre Tochter HSH Real Estate (HSH RE) auf dem US-amerikanischen Markt für Gewerbeimmobilien investiert. Dort sind die Preise zusammengebrochen, es drohen massive Verluste.

Das Congressional Oversight Panel (COP), ein Beratergremium, das der US-Kongress im Zuge der Finanzkrise gründete, schickte kürzlich eine Warnung um den Globus: Auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt klaffe eine gigantische Finanzierungslücke mit einem Gesamtvolumen von mehreren hundert Milliarden Dollar, warnte die COP-Vorsitzende Elisabeth Warren. Bis 2014 stünden Kredite aus Gewerbeimmobilien in einer Höhe von etwa 1,4 Billionen Dollar zur Refinanzierung an. Nachdem die Preise für US-Gewerbeimmobilien um bis zu 40 Prozent gefallen sind, übersteige fast die Hälfte der Kredite den Wert der damit erworbenen Immobilien.

Die HSH Nordbank hat bereits angekündigt, sie wolle ihre Real-Estate-Tochter abstoßen. Über Kaufinteressenten will man jedoch keine Auskunft geben. "Das Immobiliengeschäft der HSH RE beschränkt sich derzeit auf eine Unternehmensbeteiligung an der Fondsgesellschaft US Treuhand, sowie vereinzelte Beteiligungen an Fonds dieses Unternehmens", sagt Katrin Elf, Sprecherin der HSH RE.

Joachim Bischoff, Finanzexperte der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, geht davon aus, dass der Bereich Immobilien in den USA bei der HSH RE "mindestens 4,5 Milliarden Euro groß" ist. Käme es in den USA zu einer Pleitewelle, sagt Bischoff, würde die auch die HSH RE erreichen und die Bank zu weiteren Abschreibungen zwingen.

Die in Hamburg mitregierende CDU wiegelt ab. Thies Goldberg, Fraktionssprecher für Vermögen und öffentliche Unternehmen spricht von einem Bewertungstal: "Natürlich gibt es einen Preisverfall, aber die Immobilien werden sich schnell wieder erholen." Dass auf Hamburg weitere Zahlungen zukommen, halte er für nicht besonders wahrscheinlich. Und wenn, dann lägen die auch allenfalls im einstelligen Milliardenbereich.

Klar ist, dass mit sinkenden Immobilienpreisen in den USA auch der Verkaufspreis der HSH RE deutlich niedriger ausfallen dürfte, als dies am Beginn des Restrukturierungsprozesses angenommen wurde. Einen deftigen Risikoabschlag wird die Bank auf jeden Fall hinnehmen müssen.

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2 Kommentare

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  • D
    dreizwo

    @ enttäuschter Leser:

    Mit dem Wöhe ist wohl die Einführung in die Allgemeine BWL gemeint - das Buch das gemeinhin im BWL Studium Verwendung findet.

    Manchmal braucht man zum Beantworten von Fragen aber einfach nur den gesunden Menschenverstand (oder ein geistiges T-Konto (da reicht dann auch eine Lehre für aus)

    Wir haben ein Immobilienvermögen von 4,5 Mrd finanziert mit 3,9 Mrd FK c.p. haben wir eine Bilanzsumme von 4,5 Mrd und einen Unternehmenswert von 600 Mio. Jetzt gehen wir mal davon aus, dass die HSH Real Estate die Immobilien nicht in den eigenen Büchern hat sondern über eine Gesellschaft in den USA hält. Preisfrage: Wie hoch wäre die Bilanzsumme der HSH RE wenn sie nur diese eine US Beteiligung hält?

    Na, dämmert es????

    Und jetzt die zweite Preisfrage:

    Was passiert mit dem Unternehmenswert der US-Beteiligung wenn der Wert der Immobilien sinkt und wie wirkt sich das auf die HSH Real Estate aus?

     

    Ich hoffe nur, dass sie den Wöhe auf dem Flohmarkt erworben haben und nicht etwa für ein Studium. Ansonsten mache ich mir gerade große Sorgen um die Qualität der Lehre in unseren Hochschulen.

  • EL
    Enttäuschter Leser

    Toller Artikel. Darf ich noch ein paar Vorschläge machen? 1. Guckt Euch mal die Bilanzsumme der HSH RE aus 2008 an. Da waren es noch ca. 600 Mio. Steht auf der Homepage.

    2. Guckt doch mal in die Presseberichte. Kein Wort in 2009 zu Investitionen aber jede Menge Artikel zu Beteiligungen und Immobilien, die 2009 verkauft wurden.

    3. Googelt mal nach der HSH RE. Auch da findet ihr keine Investitionen in 2009.

    4. Schlagt mal den Wöhe nach: Wenn die Summe der Bilanz 600 Mio. oder deutlich weniger ist - wie können die 4,5 Mrd in den USA haben????

    5. Zieht ein Fazi: Bischoff ist ein Schwätzer.

    6. Ersparrt Euch Painliche Kommentare zu Euren Artikeln indem Ihr Euren Job macht und solche Schwätzer hinterfragt...