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Finanzkrise in GriechenlandOffene Banken, teuere Einkäufe

Die griechischen Banken sind geöffnet. Viele Produkte werden wegen der höheren Mehrwertsteuer teurer. Und Tsipras zahlt eine Schuldenrate an EZB und IWF.

Die Banken haben geöffnet, mehr Geld gibt es trotzdem nicht: Szene vor einer Bankfiliale in Athen (Archivbild). Foto: dpa

Athen ap/dpa | In Griechenland haben die Banken nach mehr als drei Wochen wieder geöffnet. Es gibt jedoch weiter eine Reihe von Beschränkungen für die Ausgabe von Bargeld; Jeder Bürger darf pro Woche nur 420 Euro abheben. Im Ausland kann kein Geld per Kredit- oder Bankkarte abgehoben werden. Schecks werden nicht ausgezahlt, sondern nur dem Konto gutgeschrieben.

Mit den neuen Regeln bleibt die Beschränkung auf 60 Euro Bargeldabhebung pro Tag bestehen, allerdings müssen die Kunden jetzt nicht mehr jeden Tag am Geldautomaten anstehen. Es genügt, wenn sie einmal in der Woche den Gesamtbetrag abheben – 420 Euro. Bislang verfielen die 60 Euro Höchstsumme am Ende eines jeden Tages.

Die Bankenöffnung ist ein erster Schritt, um nach dem eskalierten Streit zwischen der Regierung in Athen und ihren internationalen Geldgebern Ende Juni wieder langsam zum Alltag zurückzukehren. Die Rettung Griechenlands aus höchster Finanznot hatte am Freitag mit der Zustimmung des Bundestages für Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket an Fahrt gewonnen. Es wird erwartet, dass diese einen Monat dauern werden.

Am Montag beglich Athen der dpa zufolge Schulden in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Es handele sich um rund 4,2 Milliarden Euro für die EZB sowie rund zwei Milliarden Euro für den IWF. Bei der EZB-Rate geht es um Staatsanleihen, die von der Zentralbank gehalten werden, in Höhe von 3,5 Milliarden Euro – hinzu kommen 0,7 Milliarden Euro Zinsen. Die IWF-Tilgungsrate hätte eigentlich Anfang des Monats bezahlt werden müssen. „Die Überweisung wird einige Stunden dauern, bis das Geld überall ankommt“, sagte ein Funktionär unter der Bedingung der Anonymität.

Die Euro-Finanzminister hatten am Freitag den Start neuer Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket gebilligt. Zuvor hatte auch der Bundestag nach hitziger Debatte den Weg dafür freigemacht. Griechenland ist mit 313 Milliarden Euro verschuldet und steht kurz vor der Pleite. Das neue Hilfspaket soll nach bisherigen Planungen bis zu 86 Milliarden Euro für drei Jahre umfassen. Im Gegenzug muss Athen harte Spar- und Reformauflagen erfüllen.

Wegen der Mehrwertsteuererhöhung sind für Griechen nun zahlreiche Produkte teurer geworden. So werden unter anderem für bestimmte Fleisch- und Speiseölsorten, Kaffee, Tee, Kakao, Essig, Feuerwerkskörper, Toilettenpapier und Kondome 23 statt bisher 13 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Entsprechend steigt der Preis. Der erhöhte Satz trifft auch Dienstleister wie Taxifahrer, Bestattungsunternehmer und Nachhilfelehrer. Anfang August dürften auch die Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr teurer werden.

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2 Kommentare

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  • Die ersten Schuldentäter von vor 10 bis 15 Jahren, die Griechenland mit GS-Hilfe hinter dem Rücken der Volksvertretung zur Zinsknechtschaft angefixt haben, laufen noch immer frei herum. Würden die Ersttäter vor Gericht gestellt, täten sich Viele mit Schuldenerlass und direkter (!) Bargeldhife (!) an Menschen (!) in Griechenland leichter. Bei aller Großzügigkeit: Das gerichtliche Belangen der Schuldentäter kann man von Griechenland erwarten. "Auflagen" der Amtspolitik sind jedoch nur sadistische und z.T. tödliche Tyrannei.

  • Griechenland braucht Bargeld!

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