Finale Staffel von „Harlem“: Freundschaft mit Fehlern
Die Amazon-Prime-Serie „Harlem“ geht um vier Schwarze Freundinnen im New Yorker Stadtteil. Mit der dritten Staffel geht eine wahre Rarität zu Ende.
![Die vier Hauptpersonen in einem Szenenbild aus der TV-Serie "Harlem" Die vier Hauptpersonen in einem Szenenbild aus der TV-Serie "Harlem"](https://taz.de/picture/7511229/14/Hauptpersonen-Serie-Harlem-1.jpeg)
Vier Schwarze Frauen navigieren Gentrifizierung, Rassismus und alltägliche Probleme. Das ist die Grundprämisse der Amazon-Prime-Serie „Harlem“, die im gleichnamigen Stadtteil von New York spielt. Am 23. Januar lief die dritte und letzte Staffel an. Und damit geht eine über vierjährige Reise zu Ende.
Das Konzept ist nicht neu: Die vier Protagonistinnen Camille, Angie, Tye und Quinn sind beste Freundinnen und grundverschieden. Sie bieten damit möglichst vielen Zuschauer:innen eine Identifikationsfigur. Und sorgen dabei für komödiantische Effekte. Sounds familiar? Ja natürlich! Das ist aber nicht der Grund, warum die Serie vor allem bei nichtweißen Frauen (aber auch über diese Zielgruppe hinaus) so beliebt ist.
„Harlem“ überzeugt, weil Schwarze Frauen viel zu selten so ehrlich, authentisch und fehlerhaft dargestellt werden – wie sonst nur bei Serien wie Girlfriends und Insecure (die in Deutschland aber kaum jemand kennt). Wohlwollend und liebend, aber dennoch hart in der Sache, streiten, kritisieren, versöhnen, lachen und unterstützen sich die Protagonistinnen und geben sich so den notwendigen Raum, um zu wachsen.
Keine perfekten Heldinnen
Perfekte Heldinnen sind sie dabei auf keinen Fall. Gekonnt schafft es die Serie auch in dieser Staffel Brüche und Fehler in den Hauptfiguren aufzuzeigen. Camille (Meagan Good) schmeißt ihren Traumjob als Professorin an der Columbia hin, um ein Buch zu schreiben. Problem nur: Wie so oft in den USA ist ihre Krankenversicherung an ihren Job gebunden. Und hinzukommt, sie ist von ihrem mittlerweile wieder Ex-Freund schwanger.
Quinn (Grace Byers) macht einen Karrierewechsel von Designerin zu Stylistin und fängt aus Versehen einen Onlinezwist mit einer anderen Schwarzen Frau an. Angie erfüllt mit ihrer selbstzentrierten Art nicht einmal die minimalen Anforderungen ihres Verlobten und muss sich überlegen, welche Rollen sie annimmt, um ihrem Traum von einer erfolgreichen Schauspielerin näherzukommen.
Und schließlich Tye (Jerrie Johnson), die mühselig an ihrer Bindungsangst arbeitet und zusätzlich als Techentwicklerin eine neue App launcht.
„Harlem“, sechs neue Folgen auf Amazon Prime
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