Filmproduzent Harvey Weinstein: Verhaftung steht offenbar kurz bevor
US-Medien berichten, die New Yorker Staatsanwaltschaft werde Anklage erheben. Außerdem wolle Weinstein sich am Freitag stellen.
Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Weinsteins Sprecher gab es zunächst keine Reaktion. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft wollte sich zunächst nicht äußern. „Es gibt keine Informationen, die ich derzeit mitteilen kann“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Ermittlungen gegen Weinstein in den USA auf Bundesebene ausgeweitet worden waren. Die Ermittler wollen unter anderem herausfinden, ob der 66-Jährige etwa Frauen dazu gebracht habe, über Staatsgrenzen hinweg zu reisen, um sie belästigen zu können. Laut New York Times wird auch untersucht, ob Weinstein gegen das Anti-Stalking-Gesetz verstoßen habe, etwa um Opfer einzuschüchtern.
Der einst einflussreiche Filmproduzent hat Fehlverhalten eingeräumt, bisher aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurückgewiesen. Die von ihm gegründete Filmfirma hatte Weinstein nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Oktober 2017 entlassen, seine Frau hat sich inzwischen von ihm scheiden lassen.
Vorwürfe gegen weitere Filmschaffende
Seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Weinstein wirbeln immer mehr Vorwürfe gegen prominente Filmschaffende die Unterhaltungsbranche auf. Eine unter den Schlagworten #MeToo und #TimesUp bekannt gewordene Bewegung entstand, die sich in weitere Branchen und Länder ausbreitete. Nach Weinstein wurden in den USA unter anderem auch Regisseur James Toback, „House of Cards“-Star Kevin Spacey, Oscar-Preisträger Dustin Hoffman und „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner mit Vorwürfen sexueller Belästigung und Machtmissbrauch konfrontiert.
Am Donnerstag waren auch Vorwürfe gegen Oscar-Preisträger Morgan Freeman bekannt geworden. „Jeder der mich kennt oder mit mir gearbeitet hat, weiß, dass ich nicht jemand bin, der absichtlich verletzen oder wissentlich jemandem ein unbehagliches Gefühl vermitteln würde“, schrieb Freeman als Reaktion in einer Stellungnahme, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorlag. „Ich entschuldige mich bei jedem, der sich unwohl oder nicht respektiert fühlte – das war nie meine Absicht.“
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