Fernbusse in Deutschland: Raus aus der City
Weil die Verkehrssituation angespannt ist, verbannt Köln als erste Großstadt Fernbusse aus der Innenstadt. Der größte Anbieter fährt die Stadt jetzt nicht mehr an.
Während der Marktführer MeinFernbus Flixbus die Domstadt vorerst ganz aus seinem Fahrplan streicht und in Leverkusen Station macht, verlegen andere wie Postbus, Dein Bus oder Megabus ihre Haltepunkte, wie von der Stadt angeboten, an den Airport. MeinFernbus begründete am Dienstag den Schritt mit mangelnden Kapazitäten und einem erhöhten Sicherheitsrisiko am Flughafen.
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) kritisierte die Aussperrung: „Die Buskunden wollen in die Stadt und kein Betreiber ist von der Maßnahme begeistert“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Christina Leonard. Die Stadt hatte vor einigen Wochen beschlossen, wegen der angespannten Verkehrssituation um den Hauptbahnhof und eines erhöhten Unfallrisikos die Busstation an den Flughafen zu verlegen.
Tatsächlich gilt der Rauswurf der Fernbusse aus der Innenstadt als ein Novum. Zwar gebe es unter anderem auch in Stuttgart und Ulm ähnliche Überlegungen, aber in Köln seien Konzessionen für das Anfahren der Innenstadt ohne Bedingungen vergeben worden, sagte Leonhard.
Darauf beruft sich vor allem Branchenprimus MeinFernbus Flixbus. Das Unternehmen hatte die Gerichte angerufen, war zuletzt aber mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Köln gescheitert. Der Betreiber kündigte an, weiter juristisch gegen den Beschluss der Stadt vorzugehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Elon Musk torpediert Haushaltseinigung
Schützt die Demokratien vor den Superreichen!
Pro und Contra Letzte Generation
Ist die Letzte Generation gescheitert?
Die Linke im Bundestagswahlkampf
Kleine Partei, großer Anspruch
Studie zum Tempolimit
Es könnte so einfach sein
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Krieg in Gaza
Kein einziger Tropfen sauberes Wasser