Facebook-Posts der AfD Darmstadt: Stinkendes Eigenlob
Die Darmstädter AfD schreibt sich auf Facebook selbst positive Kommentare. Nicht so schlau: Sie macht es, ohne den eigenen Account zu wechseln.
Ganz offensichtlich wollte dort jemand für positives Feedback auf die eigenen Inhalte sorgen – und hat dabei wohl vergessen, den Account zu wechseln, um Lobesbotschaften vorzutäuschen. Die Irreführung war so leicht zu erkennen. „Sinnvoll, sich selbst zu loben. Und da das vermutlich ein Versehen war: Sinnvoll, sich ein Fake-Profil zu erstellen, um sich selbst zu loben“, kommentierte ein User spöttisch.
Einer der selbstlobenden Kommentare war ausgerechnet unter einem AfD-Post zu sehen, der Verschwörungsfantasien der „Lügenpresse“ bediente. Am Montagnachmittag wurden die entsprechenden Kommentare gelöscht, nachdem sich zahlreiche User darüber lustig machten. Für eine Stellungnahme war die Darmstädter AfD am Montagnachmittag telefonisch nicht zu erreichen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD mit der Verbreitung falscher Botschaften in den Sozialen Netzwerken auffällt. So musste sich die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, Erika Steinbach, verpflichten, ein gefälschtes Zitat der Grünen-Politikerin Renate Künast nicht mehr zu verbreiten. Nach einem Tötungsdelikt in Freiburg warf die Polizei der AfD Salzgitter vor, auf ihrem Twitter-Account „hetzerische, infame Fake News“ zu verbreiten.
Empfohlener externer Inhalt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Russischer Angriff auf die Ukraine
Tausend Tage Krieg
Kanzlerkandidat-Debatte
In der SPD ist die Hölle los
Verfassungsklage von ARD und ZDF
Karlsruhe muss die unbeliebte Entscheidung treffen
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört