Fab Four im Jahresrückblick: „Daten von allem haben“
Vier große Internetfirmen haben das vergangene Jahr geprägt. Und prägen das Netz. Im Herbst gaben alle ihre Chefs große Interviews. Ein Überblick.
Larry Page, Tim Cook, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg sind die Herren des Internets. Sie stehen an den Spitzen der wichtigsten Webkonzerne. In den vergangenen Wochen haben alle große Interviews in Zeitschriften und im Fernsehen gegeben. Wir haben sie zusammengetragen – und mit ein paar Fakten angerichtet:
Gründung: 1998
Grundkonfiguration: Suchmaschine
Spezialität: Finden
Bezahlmodell: Werbung
Umsatz in Dollar: 37,9 Milliarden
Gewinn: 9,7 Milliarden
Marktwert: 203,2 Milliarden
Mitarbeiter: 53.546
Hauptquartier: In den Google-Großraumbüros in Mountain View stehen
weiße Partyzelte. Nicht zum Feiern. Zum Arbeiten.
Umweltverträglichkeit: Platz 22 von 500 im Newsweek-Ranking**
Gesicht: Larry Page, 39, hat die Firma als Student gemeinsam
mit Sergey Brin gegründet und führt sie heute.
Guru-Charme: algorithmisch
Das sagt der Chef: „Wir konzentrieren uns unglaublich darauf, absolut sicherzugehen, dass wir sehr genaue, sehr strukturierte Daten von allem haben, was es gibt.“
Zusatzfeature: Google Analytics, fahrerloses Auto, Google-Brille
Neuestes Update: Zeitungsanzeigen gegen Leistungsschutzrecht
Bugs: Google Street View, Datensammlung, personalisierte Suche
APPLE
Gründung: 1976
Empfohlener externer Inhalt
Grundkonfiguration: Computerhersteller
Spezialität: Design
Bezahlmodell: Hardware
Umsatz in Dollar*: 127,8 Milliarden
Gewinn: 33 Milliarden
Marktwert: 546 Milliarden
Mitarbeiter***: 72.800
Hauptquartier: Im Atrium des Apple-Campus in Cupertino zeigt ein riesiges Plakat immer das neueste Apple-Produkt.
Umweltverträglichkeit: Platz 118 von 500 im Newsweek-Ranking**
Gesicht: Steve Jobs, seit August 2011 auf Erden vertreten von Tim Cook, 52
Guru-Charme: iGod
Das sagt der Chef: „One more thing.“
Zusatzfeature: Apple TV. Mit dem Gerät lassen sich Videos und andere Medien aus dem lokalen Netzwerk am Fernseher abspielen.
Neuestes Update: Stellvertreter Tim Cook hat angekündigt, Teile von Apples Produktion wieder in die USA zu verlegen.
Bugs: kein Sex im iTunes-Store, Foxconn
AMAZON
Gründung: 1994
Grundkonfiguration: Online-Buchhändler
Spezialität: Logistik
Bezahlmodell: Handel
Wem gehört das Internet? Amazon oder Wikileaks? Anonymous oder Facebook? In der sonntaz vom 29. Dezember widmen wir uns den Machtverhältnissen im Netz. Wir erzählen, wie Amazon unsere Wünsche aus seinen Daten liest, wie ein Pop-Song um die Welt treibt und wie Facebook uns zu permanent urlaubenden Dauergrinsern macht. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo
Umsatz in Dollar: 48,1 Milliarden
Gewinn: 0,6 Milliarden
Marktwert: 84,2 Milliarden
Mitarbeiter: 69.100
Hauptquartier: Die ersten Tische bei Amazon in Seattle waren Türen. Das ist immer noch so. Nur werden diese Tische heute angefertigt und nicht mehr von den Mitarbeitern zusammengebaut.
Umweltverträglichkeit: Platz 347 von 500 im Newsweek-Ranking**
Gesicht: Jeff Bezos, 48, hält sich als Firmengründer so lange wie kaum ein anderer in einem ehemaligen Start-up.
Guru-Charme: logistisch
Das sagt der Chef: „Unsere Innovation beginnt beim Kunden. Von da aus arbeiten wir uns dann zurück.“
Zusatzfeature: Amazon Web Services, Onlinedatenspeicherung für Firmen
Neuestes Update: will am Tag der Bestellung liefern
Bugs: Buchladensterben, Sperre von Wikileaks, Niedriglöhne
Empfohlener externer Inhalt
Gründung: 2004
Grundkonfiguration: soziales Netzwerk
Spezialität: soziales Netzwerk
Bezahlmodell: Werbung
Umsatz in Dollar: 3,7 Milliarden
Gewinn: 1 Milliarde
Wert der Marke: 13,1 Milliarden
Mitarbeiter: 4.331
Hauptquartier: Auf dem Firmencampus in Menlo Park gibt es nur Großraumbüros. An manchen Arbeitsplätzen kann man im Joggen arbeiten.
Gesicht: Mark Zuckerberg, 28. Sein Leben wurde in „The Social Network“ verfilmt. Besitzt den ungarischen Langhaar-Schäferhund „Beast“, dessen Facebook-Profil 1,2 Millionen Nutzerinnen gefällt.
Das sagt der Chef: „Ich mag es, unterschätzt zu werden.“
Guru-Charme: Kapuzenpulli
Zusatzfeature: Instagramm, eine Smartphone-App, um Fotos auszutauschen
Bugs: Werbemüll, Gesichtserkennung, Datensammlung, überfilterte Freundes-Nachrichten
Und dann auch noch: MICROSOFT
Gründung: 1975
Grundkonfiguration: Softwarehersteller
Spezialität: Büro-Software
Bezahlmodell: Software-Lizenzen
Umsatz in Dollar: 72,1 Milliarden
Gewinn: 23,5 Milliarden
Marktwert: 273,5 Milliarden
Mitarbeiter: rund 90.000
Umweltverträglichkeit: Platz 12 von 500 im Newsweek-Ranking**
Gesicht: Steven Ballmer, 56, ist der Nachfolger von Firmengründer Bill Gates und brüllt gern.
Guru-Charme: Urschrei
Zusatzfeature: Skype
Bugs: PC
* Forbes Global 2000
** Seit 2009 erstellt das amerikanische Magazin Newsweek unter dem Titel „Newsweek US 500 Green Ranking“ ein Umweltverträglichkeitsranking der 500 größten Firmen. Die Auswertung setzt sich dabei aus drei Bereichen zusammen, die jeweils unterschiedlich gewichtet werden: Umweltbeeinflussung (45 Prozent), Umweltpolitik (45 Prozent) und Offenlegung (10 Prozent).
*** Fast alle Mitarbeiterdaten sind Berichten an die US-Börsenaufsicht SEC entnommen
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