FDLR-Kämpfer im Ostkongo: Gewehrsalven in der Nacht
Trotz Widerstands der Armee nimmt die Gewalt im Ostkongo zu. Nun hat die ruandische FDLR-Miliz die Provinzhauptstadt Goma angegriffen.
Am Sonntagmorgen werden fünf Tote im Stadtteil Ndosho gemeldet, in Buguma ein weiterer. Bereits Mitte Februar wurden in Mugunga jenseits von Ndosho fünf Menschen erschossen. Im Stadtteil Katoyi wurde im Februar eine Leiche gefunden, in Buhene zwei.
Diese Bezirke liegen am westlichen Rand der Millionenstadt, nachts gibt es kaum Strom, Polizisten und Militärs trauen sich nur selten dorthin. Damit sind die Bewohner schutzlos.
Bis heute sprechen Offizielle von „Banditen“. Doch aus gut informierten Kreisen heißt es: Es ist die Miliz FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas). Auch ein Parlamentsabgeordneter aus Goma macht in einer Erklärung die im Kongo aktive ruandische Hutu-Miliz, die aus Tätern des ruandischen Völkermordes hervorgegangen ist, verantwortlich.
Sobald die Miliz unter Druck gerät, rächt sie sich
FDLR-Einheiten tummeln sich seit Jahrzehnten jenseits von Ndosho. Ihre Verwandten leben zum Teil in den Vertriebenenlagern von Mugunga. Hinter Mugunga beginnt der Virunga-Nationalpark, wo die FDLR am lukrativen Handel mit Holzkohle Geld verdienen.
Kongos Armee führt seit Monaten Operationen gegen die FDLR. Einst sichere Positionen wurden aufgestöbert, FDLR-Kämpfer sind auf der Flucht. Aus langer Beobachtung der FDLR weiß man: Sobald die Miliz unter Druck gerät, rächt sie sich an der Bevölkerung.
Am Sonntag wird bekannt, dass es auch Entführungen in der Nacht gegeben hat. Wütende Bewohner von Ndosho blockieren die Hauptstraße aus Goma hinaus mit Straßensperren.
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