Explosionen nach Antiterrorrazzia: Sri Lankas Polizei findet Tote
Die Osteranschläge in Sri Lanka sind noch keine Woche her, da erschüttern mehrere Explosionen einen Küstenort. Sicherheitskräfte entdecken Leichen.
Das Gebäude war dem Sprecher zufolge am späten Freitagabend umzingelt worden. Grund des Einsatzes waren Ermittlungen nach den verheerenden Anschlägen vom Ostersonntag mit mehr als 250 Toten. Die Sicherheitskräfte wurden den Angaben zufolge aus dem Haus beschossen. Kurz darauf sei es in dem Gebäude zu mindestens drei Explosionen gekommen. Die Polizei vermutet, dass die Detonationen auf einen oder mehrere Selbstmordattentäter zurückgehen.
„Wir haben das Gebäude durchsucht und 15 Leichen gefunden, zwölf davon in dem Haus und drei davor“, sagte der Sprecher. Ein Kind und eine Frau seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.
Einige Stunden zuvor waren in einem wenige Kilometer entfernten Wohnhaus bei mutmaßlichen Islamisten unter anderem mehrere Sprengstoffwesten, Material zur Herstellung von Bomben und eine Drohne gefunden worden, wie die Polizei mitteilte. Zudem sei eine Flagge der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) und Kleidung gefunden worden, die von einem angeblichen Bekennervideo der Attentäter vom Ostersonntag stammen könnten, die das Sprachrohr des IS verbreitet hatte. Sieben junge Muslime wurden bei der Razzia in der Ortschaft Sammanthurai festgenommen.
In der vor allem von Muslimen bewohnten Region läuft eine großangelegte Suche nach weiteren Verdächtigen, Sicherheitskräfte durchkämmten mehrere Häuser. In der Inselhauptstadt Colombo nahm die Polizei nahe einem Bahnhof zudem drei Männer fest, bei denen ein Kilogramm Sprengstoff gefunden wurde.
Sainthamaruthu liegt etwa 360 Kilometer östlich von Colombo und nicht weit entfernt von der Stadt Batticaloa, wo am Ostersonntag eine Kirche angegriffen worden war. Neun einheimische Selbstmordattentäter, darunter eine Frau, verübten an jenem Tag Anschläge unter anderem auf drei christliche Kirchen und drei Luxushotels. Die Polizei warnte danach vor neuen Anschlägen durch Islamisten in dem Inselstaat, vor allem auf religiöse Ziele. Obwohl sich Dutzende Verdächtige in Gewahrsam befanden, waren einige noch auf freiem Fuß.
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