Explosion in Afghanistan: Mindestens sieben Menschen getötet
In Kabul detonierte eine Autobombe in der Nähe einer Moschee. Dabei wurden mindestens sieben Menschen getötet und 41 weitere verletzt. Darunter auch Kinder.
Die Explosion ereignete sich nur wenige Minuten nach Ende des Freitagsgebets nahe dem Eingang zur Wasir-Akbar-Chan-Moschee. Das Gotteshaus liegt unweit der früheren „Grünen Zone“. In dieser Zone waren vor der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August 2021 mehrere Botschaften angesiedelt gewesen. Die Moschee wird heute oft von hochrangigen Taliban-Befehlshabern und -kämpfern besucht.
Einige Minuten nach der Explosion waren Schüsse zu hören. Das italienische Notfallkrankenhaus in Kabul erklärte zunächst, 14 Menschen seien in das Hospital eingeliefert worden, von denen vier bei der Ankunft bereits tot gewesen seien. Zunächst reklamierte niemand die Tat für sich – die jüngste in einer Reihe von Attacken seit der Machtübernahme der Taliban in dem Land im August 2021.
Chalid Sadran, ein Sprecher des Kabuler Polizeichefs, sagte, die Gläubigen seien gezielt angegriffen worden, als sie die Wasir-Akbar-Chan-Moschee verließen. Moscheen und Gläubige anzugreifen sei ein unverzeihliches Verbrechen, sagte der Taliban-Regierungssprecher Sabiullah Mudschahid.
Die mit den Taliban rivalisierende Terrorgruppe Islamischer Staat hat in der Vergangenheit mehrfach Moscheen und Gläubige attackiert, insbesondere die der schiitischen Minderheit im Land.
Die UN-Mission Unama in Kabul twitterte, der Bombenanschlag sei eine weitere bittere Erinnerung an die fortbestehende Unsicherheit und den Terrorismus in Afghanistan. „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Getöteten“, erklärte die UN-Mission und wünschte den Verletzten schnelle Genesung.
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